Thema des Tages
03-10-2025 14:20
Wetter aktuell
Wetterwende am Feiertagswochenende
Am 03. Oktober begehen wir alljährlich den Tag der Deutschen Einheit.
Doch wie war das Wetter heute vor 35 Jahren und wie gestaltet sich
das Wetter am Feiertagswochenende in diesem Jahr? Daneben beschäftigt
sich das heutige Thema des Tages mit einem kuriosen Feiertag aus den
USA und dem Erntedankfest am Sonntag hierzulande.
Heute vor 35 Jahren trat die Deutsche Demokratische Republik (DDR)
dem Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
(BRD) bei. Seitdem ist der 03. Oktober ein gesetzlicher Feiertag in
Deutschland. Die zentrale Gedenkfeier wird in diesem Jahr in
Saarbrücken abgehalten.
Am 03. Oktober 1990 beeinflusste ein Tief nördlich der Britischen
Inseln das Wetter in Deutschland. Mit einer südwestlichen Strömung
gelangte warme Luft in den Südwesten Deutschlands. Am Oberrhein und
Neckar konnten sommerliche Höchstwerte von 24 bis 27 Grad Celsius
verzeichnet werden. In der Mitte Deutschlands hielten sich teils zähe
Nebel- und Hochnebelfelder, während in den übrigen Landesteilen
vielfach die Sonne schien. Die Höchsttemperatur erreichte dabei Werte
zwischen 15 und 23 Grad Celsius, im Dauergrau auch darunter. Im
Nachmittagsverlauf zogen von Nordwesten allmählich Wolkenfelder
herein. In der Nacht zum 04. Oktober kamen in der Nordwesthälfte dann
teils kräftige Schauer und Gewitter auf und sorgten so für ein
feuchtfröhliches Feuerwerk der etwas anderen Art.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wird am heutigen 03. Oktober in
den USA der Tag des Herbstlaubs begangen. Leider ist wenig über
diesen kuriosen Feiertag bekannt, dies gilt sowohl für den Initiator
als auch das Einführungsjahr. Auch warum der Tag des Herbstlaubs
immer auf den 03. Oktober fällt, ist nicht überliefert. Wie die
prächtigen Gelb- und Rottöne an den Laubbäumen zustande kommen, kann
im Thema des Tages vom 20. September 2025 nachgelesen werden
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2025/9/20.html).
Am Sonntag, den 05. Oktober, wird dann das Erntedankfest begangen.
Nach der Ernte im Herbst wird Gott für die Gaben gedankt und daran
erinnert, dass gute Ernteerträge trotz der einst mühevollen Arbeit
nicht allein in Menschenhand liegen. In der Kirche wird ein
Erntealtar aus Getreide sowie Garten- und Feldfrüchten
zusammengestellt oder eine Erntekrone aus Getreide oder Weinstöcken
in einer Prozession durch den Ort getragen.
Doch wie gestaltet sich das Wetter an diesem Feiertagswochenende? Ist
es vergleichbar mit dem von vor 35 Jahren?
Zusammengefasst schonmal vorneweg: Ein sonniger Osten und ein stärker
bewölkter Westen sind auch für den heutigen Tag der Deutschen Einheit
zutreffend, auch wenn das Niveau bei den Höchsttemperaturen mit
Werten zwischen 12 und 17 Grad deutlich gedämpfter ist als noch vor
35 Jahren.
Doch betrachten wir die aktuelle Wetterlage einmal genauer. In der
Osthälfte Deutschlands zeigt sich vielerorts die Sonne an einem
nahezu wolkenfreien Himmel. Beim Blick in die Bodendruckkarte findet
sich mit dem Hoch PETRALILLY auch schnell die Verantwortliche für das
dort ruhige, herbstliche Wettergeschehen.
Allerdings gibt es auch Regionen, in denen sich der nächtliche Nebel
länger halten konnte. So gab es insbesondere im Süden, der Mitte und
im Osten einige Gebiete, die erst im Laufe des Vormittags die Sonne
zu Gesicht bekamen.
Dieses ruhige Herbstwetter hält aber nicht mehr lange an, denn auf
dem Nordatlantik wurde bereits am Mittwoch ein neues Tief geboren.
Dieses ging aus dem Zusammenspiel des Hurrikans IMELDA und des
ehemaligen Hurrikans HUMBERTO hervor und wurde auf den Namen DETLEF
getauft. International ist das Tief auch als AMY bekannt. DETLEF
respektive AMY zog rasch über den Atlantik hinweg, intensivierte sich
dabei und erreicht im heutigen Tagesverlauf als Orkantief die
Britischen Inseln.
Der derzeit hierzulande noch vorherrschende Hochdruck hat diesem Tief
nur wenig entgegenzusetzen. Entsprechend dominiert in der Folge der
tiefe Luftdruck das Wettergeschehen und leitet einen wechselhafteren
Witterungsabschnitt ein. So greifen bereits hohe Wolkenfelder auf die
Westhälfte über - die Vorboten der Tiefausläufer. In der Nacht zum
Samstag folgt dann teils schauerartiger Regen, der uns im Laufe des
Samstags südostwärts überquert.
Dabei frischt der Wind kräftig auf. Bereits am heutigen Freitag sind
erste Windböen auf den Nordseeinseln spürbar, in der Nacht zum
Samstag verstärkt sich der Wind dann an den Küsten und im Bergland.
Auch im Westen und Nordwesten treten erste Windböen auf. Am Samstag
tagsüber greift das Windfeld auf ganz Deutschland über. Insbesondere
an der dann durchziehenden Kaltfront von Tief DETLEF kann der Wind im
Tagesverlauf vorübergehend stark bis stürmisch auffrischen. An den
Küsten sowie im höheren Bergland ist teils schwerer Sturm zu
erwarten.
Am Sonntag stellt sich dann verbreitet Schauerwetter ein. Zudem muss
erneut mit Windböen gerechnet werden. Im Bergland und an den Küsten
bleibt es weiterhin stürmisch.
Insgesamt steht also ein wechselhaftes und windiges, teils
stürmisches Wochenende bevor. Der schwere Sturm, den die
Wettermodelle vor ein paar Tagen noch landesweit vorhersagten,
betrifft nur noch einige Küstenabschnitte sowie die höchsten Gipfel.
Grund hierfür ist die Zugbahn des Tiefs. Diese verläuft nun deutlich
weiter nördlich als ursprünglich angenommen, sodass das Windfeld in
Deutschland schwächer ausfällt.
In der neuen Woche setzt sich das wechselhafte Wetter fort, wobei der
Parameter Wind dann noch vorrangig an den Küsten und auf den Bergen
ein Thema bleibt. In einer westlichen Strömung können weitere
Tiefausläufer auf Deutschland übergreifen. Nach Südwesten und Süden
zu steigt jedoch wieder der Hochdruckeinfluss, sodass sich dort auch
öfter die Sonne zeigen kann.
M.Sc.-Meteorologen Tanja Egerer und Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.10.2025
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