DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

30-06-2021 09:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 30.06.2021 um 10.30 UTC



Wechselhaft mit Schauern und Gewittern, vor allem am Wochenende Unwettergefahr.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 07.07.2021


Am Samstag liegen wir im Bereich geringer Luftdruckunterschiede, wobei zunächst
ein flacher Höhenrücken über den Süden nach Osten schwenkt. Im Tagesverlauf
gelangen wird dann aber auf die Vorderseite eines Troges über Westeuropa, womit
wieder schwülwarme Luftmassen in den Westen und Südwesten gelangen. Im
Tagesverlauf muss dort wieder mit teils kräftigen Schauern und Gewittern bis hin
zu lokalen Unwettern gerechnet werden, während in den anderen Landesteilen
schwacher Zwischenhocheinfluss wirksam ist
Am Sonntag nähert sich der Trog weiter an, während ein zugehöriges Tief im
Bodendruckfeld zunächst über den Britischen Inseln zu finden ist, im
Tagesverlauf bildet sich davon ausgehend auch eine Bodentiefdruckrinne über
Deutschland. Auf dessen Vorderseite gelangt warme und feuchte Luft aus Süden bis
Südwesten zu uns nach Mitteleuropa. Gleichzeitig nimmt die Schauer- und
Gewitterneigung weiter zu und gebietsweise muss mit teils kräftigen Gewittern
und Starkregen gerechnet werden. Erneut sind lokale Unwetter möglich.
Am Montag weiten sich der Trog und das entsprechende Bodentiefdruckgebiet über
Deutschland nach Osten aus. Dabei sickert aus Westen etwas weniger warme, weiter
aber feuchte Luft zu uns ein, in der es zu weiteren schauerartigen, teils von
Gewittern begleiteten Regenfällen kommt. Erneut kann es gebietsweise zu
Starkregen kommen.
Am Dienstag kommt der Höhentrog mit seiner Achse bis nach Ostfrankreich und
Benelux voran. Bei geringen Luftdruckunterschieden wird aus Südwesten bis Westen
nach wie vor mäßig warme und feuchte Luft herangeführt. An der Grenze zur
Warmluft über Osteuropa kann es im Osten zu teils kräftigen, von Gewittern
begleiteten Regenfällen kommen. Ansonsten bilden sich im Tagesverlauf erneut
gebietsweise Schauer und Gewitter.
Am Mittwoch soll sich der Höhentrog mit seinem Schwerpunkt nach Mitteuropa
verlagern. Während das Temperaturniveau noch leicht sinkt sind weitere
Regenfälle in Aussicht, vor allem tagsüber auch teilweise Gewitter.
In der erweiterten Mittelfrist deutet sich mit Annäherung eines Höhenrückens von
Westen her eine langsame Wetterberuhigung an.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der letzten Läufe des europäischen Modells ist schlecht. In den
gestrigen Läufen wurde noch ein Höhenkeil simuliert, der sich in der 00z Version
mittelfristig über Westeuropa aufwölben sollte, in der 12z Variante dann über
dem östlichen Mitteleuropa. Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen und die Zeichen
stehen eher auf unbeständigem, warmen bis mäßig warmem Wetter. Die Fragezeichen
hinter der Vorhersage sind aber entsprechend groß.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die Unsicherheiten spiegeln sich auch im Modellvergleich wider. Während ICON im
Großen und Ganzen mit IFS vergleichbar ist, ähnelt das GFS dem gestrigen 12z
Lauf des europäischen Modells. Hier wäre nach Wochenwechsel eine kurze
Hitzewelle im Süden denkbar, die rasch von teils schweren Gewittern beendet
werden würde.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahnen diverser deutscher Städte stützen vor allem zu Beginn (am
kommenden Wochenende) die Lösungen des operationellen Laufs. Nach Wochenwechsel
liegen die Kurven des Hauptlaufs und des Kontrolllaufs was die Temperatur in 850
hPa und des Geopotentials 500 hPa angeht am unteren Rand der Members. Die
Progression des Troges nach Osten und die Advektion der etwas kühleren Luft sind
also mit größeren Fragezeichen behaftet. Die permanent vorhandenen
Niederschlagssignale sprechen für unbeständiges Wetter. Eine nachhaltige
Wetterberuhigung zeichnet sich erstmal nicht ab.
Im Hauptmittelfristzeitraum werden 3 Cluster gebildet mit dem Hauptlauf in
Cluster 2 (17 Member). Der größte Cluster ist mit 20 Member nicht deutlich
stärker besetzt und liefert eher die gestrige 12z oder die 00z GFS Lösung mit
dem Höhenrücken zum Ende über dem östlichen Mitteleuropa. Was vorübergehend für
die Zufuhr sehr warmer, aber auch gewitterträchtiger Luft sprechen würde.
In der erweiterten Mittelfrist tendieren die Ensembles eher in Richtung
zyklonaler Strukturen über Mitteleuropa. Die Wetterberuhigung, die der Hauptlauf
vorsieht, ist dementsprechend unsicher.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Mittelfristig muss vor allem mit Schauern und Gewittern und in diesem
Zusammenhang gebietsweise auch mit Starkregen gerechnet werden. Dabei sind
insbesondere am Wochenende auch wieder Unwetter durch heftigen Starkregen, Hagel
und Sturmböen möglich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, MosMix, IFS EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner