Thema des Tages
15-11-2020 10:20
Typisches Herbstwetter
Im heutigen Thema des Tages wird die Wetterlage für die kommenden
Tage erläutert.
Dank des Zusammenspiels zwischen einem Hoch über Osteuropa und
mehreren Tiefdruckgebieten über dem nahen Ostatlantik befindet sich
Deutschland in einer südwestlichen Strömung, mit der sehr milde Luft
zu uns geführt wird. Der gestrige Samstag war nämlich für große Teile
Deutschlands ein freundlicher und mit 14 bis knapp 20 Grad auch ein
sehr milder Tag.
Am heutigen Sonntag wird es zwar ähnlich mild und freundlich, aber es
gibt zwei Einschränkungen: Die erste liegt im östlichen Donauraum.
Dort hat sich in der klaren Nacht dichter Nebel gebildet und es
dauert sehr lange bis dieser sich komplett auflöst. Deswegen steigt
die Temperatur dort nicht über 10 Grad an.
Die zweite Einschränkung befindet sich in der Westhälfte
Deutschlands. Denn von Frankreich und Benelux nähert sich die
Kaltfront des Tiefs ROSWITHA nördlich der Britischen Inseln an. Ab
Mittag muss die Sonne deswegen Platz für die dichteren Wolken machen
und ab dem späten Nachmittag setzt dann vom Saarland bis zu den
Ostfriesischen Inseln schauerartiger Regen ein, der im Laufe des
Abends eine Linie Bodensee-Schleswig-Holstein erreicht.
Zudem frischt der Wind vor der Kaltfront in der Westhälfte
Deutschlands und im Bergland sowie in Ostsachsen (Böhmischer Wind)
auf. Dabei treten starke Windböen bis 60 km/h, an der Nordsee sowie
im Bergland stürmische bzw. Sturmböen zwischen 65 und 80 km/h aus
südlichen Richtungen auf. Bei der Kaltfrontpassage dreht der Wind auf
Südwest und es sind auch in tieferen Lagen stürmische Böen bis 70
km/h und ein kurzes Gewitter in der Westhälfte nicht ausgeschlossen.
In der zweiten Nachthälfte zu Montag erreichen die Regenwolken der
Kaltfront unter Abschwächung schließlich Ostdeutschland und Bayern.
Rückseitig folgen vereinzelte Schauer und die Wolken lockern
gebietsweise wieder auf. Lediglich an der Nordsee bleibt die
Schaueraktivität erhöht.
Am Montag setzt sich das wechselhafte Wetter mit einzelnen Schauern
fort. Dabei weht in der Mitte und im Norden in Böen ein starker bis
stürmischer Südwestwind. Hinter der Kaltfront strömt zwar kühlere
Luft ein, aber mit 9 bis 14 Grad als Höchstwerte bleibt es zu mild
für die Jahreszeit.
Wie geht es in der kommenden Woche weiter? Am Dienstag bleibt es
ähnlich wechselhaft, wobei sich im Süden schon wieder häufiger die
Sonne durchsetzen kann und die Regenschirme Zuhause gelassen werden
können. Der Mittwoch wird unter Hochdruckeinfluss wahrscheinlich der
trockenste und mit erneut 11 bis 18 Grad der mildeste Tag der Woche
sein. Ab Donnerstag geht die Temperatur wieder zurück. Dabei wird es
wechselhafter und im Bergland steigt die Chance auf etwas Schnee.
Die Nächte bleiben meist frostfrei. Lediglich im Südosten, vor allem
in Bayern, tritt ab der Nacht zum Mittwoch stellenweise leichter
Frost auf. Dort ist auch die Gefahr für Nebelbildung in den Nächten
am höchsten.
Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 15.11.2020
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