Thema des Tages

01-11-2020 10:20

November

Der November ist der 11. Monat des Jahres und bildet den Übergang
zwischen Herbst und Winter. Dabei kann er ruhig und neblig oder
windig und unbeständig ausfallen. In der kommenden Woche ist beides
dabei.

Im altrömischen Jahr war der November ursprünglich der neunte Monat
des Jahres (lat. novem = neun). Altdeutsche Namen für den November
sind "Windmond" (nach Karl dem Großen im 8. Jahrhundert), "Nebelung"
bzw. "Nebelmond" aber auch "Schlachtmond" oder "Schlachtemonat",
schließlich begannen früher zu dieser Jahreszeit die
Hausschlachtungen bzw. Schlachtfeste der bäuerlichen Landbevölkerung.


Einige seiner oben genannten alten Namen verraten schon den
allgemeinen Witterungscharakter des Novembers: Windig und/oder neblig
- jedenfalls ungemütlich, und es wird einem bewusst, dass der Winter
vor der Tür steht. In einer Umfrage unter der deutschen Bevölkerung
vor einigen Jahren hat sich der November als der unbeliebteste Monat
herauskristallisiert. Das ist vielleicht kein Wunder, schließlich
werden die Tage immer kürzer. Im Verlaufe des Novembers verringert
sich die Tageslänge beispielsweise in Frankfurt am Main (50,11°
nördl. Breite; 8,70° östl. Länge) von 9 h 47 min am Monatsbeginn auf
8 h 25 min am Monatsende. Möglicherweise liegt die Unbeliebtheit auch
daran, dass man im November an vielen Nebel- und Hochnebeltagen dem
goldenen Oktober und warmem Spätsommer noch hinterher trauert.

Allerdings kann der November durchaus ambivalent sein. Typischerweise
gibt es zwei Wetterlagen: ruhig/neblig und windig/unbeständig. Bei
ruhigem und andauerndem Hochdruckwetter kühlt die vorherrschende
Luftmasse aus, Inversionen im vertikalen Temperaturverlauf bilden
Sperrschichten für den Austausch innerhalb der Atmosphäre und lang
andauernder Nebel oder Hochnebel sind die Folge. Andererseits haben
sich im November in den Polargebieten bereits kalte Luftmassen
angesammelt, deren Ausbrüche nach Süden windiges bis stürmisches
Wetter hervorrufen können.

Aussagen zu diesem November lassen sich noch schwer treffen,
schließlich fängt er heute erst an. Allerdings kann man zumindest mal
für die kommenden Tage sagen, dass sie windig und nass werden. Dabei
erreichen uns in südwestlicher Strömung sehr milde Luftmassen, die
den morgigen Montag voraussichtlich zum wärmsten Tag des diesjährigen
Novembers machen. Nach Wochenmitte scheint sich dann ein
Hochdruckgebiet durchzusetzen, das uns den berühmten grauen November
mit viel Nebel und Hochnebel bringt. Durch die Zufuhr kühlerer Luft
aus Norden wird es zudem empfindlich kälter.


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.11.2020

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