DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
26-07-2020 10:30
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 26.07.2020 um 10.30 UTC
Bis Freitag/Samstag wieder zunehmender Hochdruckeinfluss. Dabei erneut sehr warm
bis heiß. Am Sonntag wolkiger und örtlich Schauer oder Gewitter. Dabei aber kaum
Temperaturrückgang.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 02.08.2020
Am Mittwoch zieht der Trog ostwärts ab und nachfolgend schiebt sich der
Azorenhochkeil nach Deutschland vor, wobei sich zum Tagesende an der Belgischen
Grenze eine separate Hochzelle entwickelt. Ganz im Süden sind aber anfangs noch
Reste der Kaltfront wetterwirksam.
Am Donnerstag regeneriert sich bei uns der Höhentrog dadurch, dass sich über den
Britischen Inseln ein Höhenrücken aufwölbt. Ursache hierfür ist eine Austrogung
über dem Nordatlantik. Der Höhentrog macht sich allerdings nur in Form von
Bewölkung bemerkbar. Zudem zieht der flache Höhentrog abends nach Polen ab und
das Bodenhoch verlagert sich bis Tagesende unter Verstärkung zum Emsland.
Während der Trog ostwärts abzieht, nähert sich am Freitag ein Höhenrücken unter
Intensivierung, der mit seiner Achse zum Tagesende Benelux erreicht.
Vorderseitig entwickelt sich eine Hochdruckzone, die sich dann von Oberitalien
über Deutschland und Südnorwegen bis zum Nordmeer erstreckt.
Am Samstag wandert die Hochdruckzone etwas nach Osten, so dass von Süden heiße
Luft zu uns gelangt. Derweil verlagert sich der Höhenrücken zum zentralen
Deutschland. Abends greift eine flache Tiefdruckrinne auf den äußersten Westen
Deutschlands über. Derweil erstreckt sich die Hochdruckzone vom Schwarzen Meer
bis nach Mittelskandinavien.
Am Sonntag zieht die Tiefdruckrinne bis zum Abend etwa bis zur Elbe und
rückseitig wird mit westlichem Wind nicht mehr ganz so warme Atlantikluft zu uns
geführt. Derweil verlagert sich der Höhenrücken mit seiner Achse zur Oder und
nach Tschechien und ein Höhentrog greift mit seiner Achse auf den Westen über.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue IFS-Lauf zeigt bis einschließlich Sonntag nur geringe Differenzen zu
den beiden Modellruns von gestern.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis Samstag setzen sich nach allen Modellen Hochdruckeinfluss und sehr warme bis
heiße Luft durch.
Spannend ist nur, ob der Hochdruckeinfluss auch noch am Sonntag hält oder sogar
bis Montag oder Dienstag (bei IFS geht ja die flache Tiefdruckrinne nebst
Kaltfront mit örtlichem Regen am Sonntag durch, danach Winddrehung auf West).
ICON lässt den Höhenrücken langsamer nach Osten vorankommen. Seine Achse
erreicht hier bis Sonntagmittag erst die Deutsche Bucht und den äußersten
Westen. Damit reicht das Skandinavienhoch noch mit 1020 hPa bis in den Nordosten
Deutschlands und die Tiefdruckrinne liegt dann über Ostfrankreich. Hier würde
der Wetterwechsel erst am Montag, im Osten vielleicht erst am Dienstag erfolgen.
Ansonsten zeigen die Modelle meist die Winddrehung auf West bis Nordwest mit
Einströmen etwas frischerer und wolkenreicher Luft am Sonntag (GFS leicht
verzögert gegenüber IFS).
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse zeigt bis zum 7. Folgetag nunmehr nur noch einen Cluster, in
dem man die Verlagerung des Höhenkeiles unter Abschwächung nach Mitteleuropa
erkennt. Ein langsameres Vorankommen wie bei ICON scheint daher eher
unwahrscheinlich. In der erweiterten Mittelfrist setzt sich eine im Norden eher
zyklonale, im Süden eher antizyklonale Westlage durch. Die heiße Luft sollte
damit in den äußersten Südwesten abgedrängt werden.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt von Mittwoch bis Samstag einen kräftigen
Temperaturanstieg von rund 7 Grad auf Werte um 18 Grad. Am Sonntag und Montag
geht's aber leicht nach unten bei der 850-hPa-Temperatur.
Die Regenwahrscheinlichkeit steigt ab Sonntag leicht an bei noch etwas sinkendem
Geopotential.
Die Umstellung auf die Westlage am Sonntag erkennt man gut in den
EPS-Meteogrammen. Nur im Nordosten bleiben 30 bis 40 Prozent der Windrichtungen
auf Ost oder Nordost. Hier könnte sich also der Durchgang der Tiefdruckrinne
verzögern.
Nach den EPS-Meteogrammen wird der Höhepunkt der Hitzewelle in der Südhälfte und
im Westen am Samstag erwartet. Dabei sind dort 36 oder 37 Grad möglich. Im
Norden und Nordosten gibt es nur geringe Wahrscheinlichkeiten für 30 Grad und
mehr.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Mittwoch ist im Südosten noch örtlich Starkregen möglich, teils innerhalb von
6 Stunden.
An der See ist es stark windig und exponiert sind einzelne 8er Böen möglich.
Am Donnerstag ist es an der Ostsee noch windig und auf Rügen sind einzelne 8er
Böen nicht ausgeschlossen
Am Freitag und Samstag gibt es meist keine markanten Wettergefahren. Am Samstag
ist im Südwesten aber ein isoliertes Hitzegewitter nicht ganz ausgeschlossen.
Dabei wird es am Freitag im Westen und Südwesten, am Samstag dann im gesamten
Westen und Süden sowie vom Raum Leipzig bis in den Nordosten Thüringens heiß.
Am Sonntag steigt dann überall die Gefahr von markanten Gewittern mit Starkregen
und stürmischen Böen. Ein isoliertes Unwetter kann nicht ausgeschlossen werden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden