Thema des Tages
04-03-2020 09:20
Hochdruckeinfluss weiterhin "flüchtig"
Tiefdruckgebiete bleiben unsere Begleiter für den Rest der Woche. Ein
beständiges Hoch mit einer längeren trockenen Phase ist weiterhin
nicht in Sicht.
Nach dem zweitnassesten, regional sogar dem nassesten Februar seit
Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 mit deutschlandweit in Mittel rund
125 Litern pro Quadratmeter (etwa 250 Prozent seines Solls) hält auch
in der ersten Märzwoche und darüber hinaus diese sehr nasse
Witterungsphase an.
Eine dauerhafte Hochdrucklage über Deutschland mit mehreren trockenen
Tagen am Stück ist weiterhin "flüchtig". Die westliche Grundströmung
sorgt dafür, dass sich Tiefdruckgebiete die Klinke in die Hand geben,
indem sie in rascher Folge vom Atlantik her auf Deutschland zuziehen.
Lediglich schwache Zwischenhochs bewirken eine kurzzeitige
Wetterberuhigung, bevor gleich das nächste Tief die Wetterregie
übernimmt. Heute ist ein Tag mit einem schwachen Zwischenhoch über
Deutschland. Dies verhindert nicht ganz, dass einzelne Schauer,
vereinzelt auch Gewitter über Deutschland unterwegs sind. So geht
auch dieser Tag nicht überall trocken über die Bühne.
Das nächste Tief mit ordentlich Regen im Gepäck lässt nicht lange auf
sich warten: Tief "Elli", das sich heute knapp südwestlich von Irland
befindet, zieht mit seinem Kern in der Nacht zum Donnerstag nach
Nordfrankreich und erreicht am Donnerstagabend Westdeutschland, um
schließlich am Freitagmittag über Ostdeutschland anzukommen.
Dreimal dürfen Sie raten, welches Wetter wir am Donnerstag und am
Freitag bekommen werden. Regen, Regen und noch mal Regen! Schon
ausgangs der Nacht greift ein ausgeprägtes Regengebiet auf Südwest-
und Westdeutschland über, das sich im Laufe des Donnerstags langsam
nach Nordosten ausweitet. Ganz im Osten und Norden bleibt es
voraussichtlich bis zum Abend trocken, während von Südwesten her der
Dauerregen in einzelne Schauer übergeht.
Im Schwarzwald werden bis Freitagfrüh warnrelevante Regenmengen von
30 bis 50 Litern pro Quadratmeter erwartet. Im Westen und Südwesten
liegen die Mengen verbreitet zwischen 15 bis 30 Litern pro
Quadratmeter in 24 Stunden. Südost-, Ost- und Norddeutschland
bekommen dagegen etwas weniger Niederschlag ab.
Am Freitag liegt Tief "Elli" genau über Deutschland und sorgt für
weitere schauerartige Niederschläge. Erst in der Nacht zum Samstag
verlässt uns das Tief mit den zugehörigen Niederschlägen und macht am
Samstag für das nächst Zwischenhoch Platz. Für viele wird der Tag
trocken verlaufen. Aber schon am Sonntag wird zumindest
Norddeutschland von einem Tief über dem Nordmeer mit neuen
Regenfällen beeinflusst.
Summa summarum sollte der Regenschirm oder die Regenjacke für den
Rest der Woche nicht allzu weit weggelegt werden.
Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.03.2020
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