DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

21-07-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 21.07.2016 um 10.30 UTC



Leicht wechselhaft mit örtlichen Schauern und teils kräftigen Gewittern, aber
auch sonnigen Abschnitten. Im Nordosten zunächst weitgehend trocken. Im Norden
warm, im Süden meist sehr warm und mitunter schwül. Am Mittwoch/Donnerstag
vorübergehend kühler.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 28.07.2016


Bereits am Samstag tropft über Frankreich ein flacher Höhentrog über Frankreich
zu den Seealpen ab und das entstehende Höhentief wandert am Sonntag nach
Oberitalien. Der nachfolgende Höhenkeil kommt über Frankreich langsam ostwärts
voran. Gleichzeitig prägt sich das Hoch über der Ostsee etwas stärker aus, so
dass im Nordosten recht trockene Luft einströmt.

Am Montag erreicht im Tagesverlauf der Höhenrücken den Süden von Deutschland. Am
Boden bleibt das Hoch über der Ostsee bestehen und im Bereich Weser bildet sich
eine flache Tiefdruckrinne, die sich langsam nach Osten fortbewegt. Die
eingeströmten Luftmassen bleiben erhalten.

Am Dienstag schwenkt der Höhenrücken über uns hinweg nach Osten und Südosten und
der Trog eines Zentraltiefs nördlich von Schottland nähert sich Mitteleuropa an
mit einem Randtrog. Die vorgelagerte Kaltfront greift dabei langsam auf
Deutschland über.
Am Mittwoch greift der Haupttrog mit seiner Achse von Westen auf Deutschland
über und die korrespondierende Kaltfront erreicht im Tagesverlauf den Südosten.
Am Donnerstag liegen wir bereits hinter dem Trog in einer auflebenden
Westströmung, in der der Azorenhochkeil erneut nach Mitteleuropa reicht.

In der erweiterten Mittelfrist ist die Westlage gut ausgeprägt, die nach Süden
hin antizyklonal geprägt ist. Leicht wechselhaftes aber nicht unfreundliches und
warmes Wetter ist die Folge.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf vom EZMW simuliert die synoptischen Basisfelder im Vergleich
zu den gestrigen beiden Läufen sehr ähnlich. Allerdings erkennt man eine leichte
Beschleunigung im Verlauf, was in die Vorhersage eingearbeitet wird.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen globalen Modelle simulieren die großräumigen synoptischen Strukturen
ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Nur ein Cluster wird bis in die erweiterte Mittelfrist (10 Tage) und sogar bis
hin zum 15. Vorhersagetag ermittelt! Darin kommt die schon geschilderte
Entwicklung zum Ausdruck.
Bis einschließlich Montag ist die Rauchfahne von Offenbach recht gebündelt bei
12 bis 16 Grad in 850 hPa. Anschließend spreizt sich die Rauchfahne und bis
Donnerstag kühlt es auf Werte zwischen 7 und 13 Grad ab.
Der Kaltfrontdurchgang wird von den meisten Modellläufen bereits am
Dienstagnachmittag berechnet, was anhand der ansteigenden
Regenwahrscheinlichkeit zum Ausdruck kommt. Anschließend ist die
Regenwahrscheinlichkeit nicht sehr groß, wodurch die antizyklonale Westlage zum
Ausdruck kommt.
Die erkennt man auch an den ab Dienstag/Mittwoch in der Nordhälfte wieder
vorherrschenden Westwinde (EPS-Meteogramme).
Bis Donnerstag kühlt es postfrontal auf Werte zwischen 20 Grad an der Nordsee
und 27 im Süden ab.
Vom 8. Bis zum 10. Tag liegen die Werte meist bei 23 bis 29 Grad, also zumindest
im Süden weiter meist im sommerlichen Bereich.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Nach CosmoLEPS gibt es am Sonntag in Baden-Württemberg und Bayern erhöhte
Wahrscheinlichkeiten für Regenmengen über 30 mm innerhalb eines Tages, die aber
meist in kurzer Zeit fallen. Unwetterartige Starkregen ist also mit bis zu 20
Prozent möglich. Bei EZMW sind die Wahrscheinlichkeiten für Starkregen bis in
den Hamburger Raum erhöht.
Am Montag ziehen sich die Hauptstarkregensignale in den äußersten Süden zurück.
Vereinzelt ist aber auch in den Mittelgebirgen die Wahrscheinlichkeit erhöht.
Am Dienstag ist die Wahrscheinlichkeit nach EZMW-EPS im Nordwesten und
vereinzelt auch im übrigen Deutschland leicht erhöht (2 bis 4 Prozent). Am
Mittwoch dann im Alpenraum und vom Westerwald bis nach Brandenburg.

Stürmische Böen sind nach CosmoLEPS und EZMW-EPS unwahrscheinlich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden