Thema des Tages
01-01-2020 07:20
Der Sonne am nächsten
Am 05. Januar ist es soweit, dann ist die Strecke zwischen
Erdmittelpunkt und dem Mittelpunkt der Sonne am kürzesten:
147.091.144 km.
Die Erde bewegt sich auf einer Ellipse um die Sonne. Zwar ist die
Abweichung zu einer kreisrunden Bahn mit einer sogenannten
Exzentrizität von 0,0167 nur gering, dennoch schwankt der Abstand
zwischen Erde und Sonne im Jahr um etwa 5 Millionen km. Dabei ist der
Abstand im Nordsommer größer, im Winter kleiner. Das liegt unter
anderem daran, dass die Sonne nicht exakt in der Mitte der Ellipse
liegt, sondern leicht versetzt.
Am 05. Januar wird die Entfernung vom Erd- zum Sonnenmittelpunkt
"nur" 147.091.144 km betragen. Im Sommer liegen etwa 152.100.527 km
zwischen diesen beiden Punkten. Es mag zunächst paradox erscheinen,
dass Europa der Sonne im Winter am nächsten ist, schließlich ist es
im Winter kälter als im Sommer, aber die Sonnennähe hat primär nichts
mit den Jahreszeiten zu tun.
Die Jahreszeiten auf der Erde entstehen durch die Neigung der
Erdachse und den damit verbundenen, schwankenden Einfallswinkel der
Sonne. Der Neigungswinkel der Erde zur Ebene der Umlaufbahn beträgt
etwa 23,4°. Da sich die Erde aber auf einer Bahn um die Sonne bewegt,
ändert sich der Neigungswinkel der Erde zur Sonne. Dabei ist entweder
die Nord- oder die Südhalbkugel der Sonne zugeneigt.
Auf der sonnenzugewandten Erdhalbkugel ist Sommer, auf der
abgewandten Seite Winter. Im Moment befinden wir uns in Europa auf
der der Sonne abgewandten Seite. Noch bis zum 20. März ist bei uns
Winter. Dann gelangt die Nordhemisphäre zunehmend in den
sonnenzugewandten Bereich und wir steuern auf den Sommer zu (siehe
Grafik https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/1/1.html).
Auf der Südhalbkugel der Erde passiert das gleiche, nur zu anderen
Zeiten. Die Südhalbkugel ist im europäischen Winter der Sonne
zugewandt, daher herrscht dort Sommer. Im europäischen Sommer
hingegen ist die Südhalbkugel der Sonne abgewandt und es herrscht
Winter.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.01.2020
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