S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 29.11.2019 um 10.30 UTC



In der Mitte und im Süden ruhiges zu Hochnebel neigendes Wetter, dabei mäßig
kalt, nach Norden zu wechselhafter und milder. Im weiteren Verlauf der Woche
auch in der Südhälfte wieder milder, ab Freitag wechselhaft.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 06.12.2019


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums erstreckt sich ausgehend von
Osteuropa ein langgestreckter Trog über den Alpenraum und das westliche
Mittelmeer bis nach Marokko. Dem steht ein umfangreicher Keil gegenüber, der
sich vom mittleren Atlantik bis zu den Britischen Inseln aufwölbt. Dies stützt
wiederum ein kräftiges Bodenhoch über den Britischen Inseln, dessen Keil sich
bis nach Süddeutschland erstreckt. Im Randbereich des Troges kann es vor allem
in den östlichen Mittelgebirgen und an den Alpen zu Schneefall kommen. Im
Küstenbereich gibt es etwas Regen, sonst ist es trocken bei Temperaturen meist
nur im niedrigen einstelligen Bereich. An der Küste gibt es zudem recht frischen
Nord- bis Nordwestwind mit steifen Böen (Bft 7).

Am Dienstag kommt es Bereich des langgestreckten Troges über der Iberischen
Halbinsel zu einem Cut-Off und so kann der Hochkeil von den Britischen Inseln
auf Deutschland übergreifen. Korrespondieren dazu verlagert sich auch das
Bodenhoch ostwärts und so liegt über dem Süden und der Mitte eine zonal
orientierte Hochdruckzone mit einer Kernisobare von 1030 hPa. Aufgrund des
Absinkens ist es in der Mitte und im Süden meist bewölkt oder neblig-trüb.
Unterhalb der Absinkinversion machen die Temperaturen trotz der von Westen her
einsetzenden niedertroposphärischen Erwärmung keine großen Sprünge und liegen im
unteren einstelligen Bereich. In der Nacht gibt es in der Südhälfte leichten
Frost.

An den Folgetagen bis zum Freitag dominiert hohes Potential über uns, dass
gleichzeitig auch das Bodenhoch bei uns stützt. Dadurch wird von Westen her
milde Luft zu uns geführt. Unterhalb der Inversion verbleiben die Temperaturen
im Süden allerdings zumeist im niedrigen einstelligen Bereich. Die Nordhälfte
liegt näher an der Frontalzone und daher kommt es zu einer besseren
Durchmischung und folglich steigen die Temperaturen bis auf höhere einstellige
Werte. Richtung Küste frischt der Wind mehr und mehr auf und an der See sind
sogar Sturmböen aus Südwest zu erwarten.
Erst am Freitag stellt sich das Wetter um, den von Norden her nähert sich uns
eine Front.

In der erweiterten Mittelfrist ab Samstag erreicht die Front den Norden
Deutschlands. Ihr folgt ein Trog, der am Sonntag dann über Deutschland liegt.
Von daher wird es zunehmend unbeständig mit Regen und im Bergland mit Schnee.
Auch der Wind nimmt an der Küste zu und erreicht in Böen die Stärke 8 bis 9.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Insgesamt gesehen kann man die Konsistenz des aktuellen Laufs des IFS im
Vergleich zu seinen Vorläufen als recht gut bezeichnen. Unterschiede gibt es im
Prinzip erst am Freitag nächster Woche, da vor allem der gestrige 00UTC-Lauf die
Front doch viel schneller auf Deutschland übergreifen lässt. Auch die Version
des aktuellen Laufs, der mit der Front auch ein Bodentief auf Jütland
übergreifen lässt, unterscheidet sich signifikant vom direkten Vorlauf.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch beim Vergleich mit anderen globalen Modellen zeigen sich nennenswerte
Unterschiede erst ab nächsten Freitag, weil das IFS den übergreifenden Trog
deutlich weiter nach Süden ausgreifen lässt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusterszenarien des EZMW liefern für Montag und Dienstag 2 Cluster, wobei
sich die Cluster bei uns kaum unterscheiden. Im anschließenden Zeitraum von
Mittwoch bis Freitag werden zwar 6 Cluster gerechnet, wobei der aktuelle Lauf
dem Cluster 3 zugeordnet wird. Gemeinsam ist den Clusterlösungen, dass alle bis
Donnerstag eine recht antizyklonale Struktur zeigen und am Freitag ein mehr oder
weniger ausgeprägter Übergang zu einer mehr zyklonal geprägten Regime simuliert
wird. Am Wochenende werden nur 2 Cluster gerechnet, die einen Trogdurchgang
prognostizieren.

Eine Rauchfahne aus der Mitte von Deutschland zeigt bis Montag ein recht
niedriges Temperaturniveau bei etwa -5 Grad. Ab Dienstag steigt die T850 stark
auf fast +10 Grad an. Die ersten deutlicheren Niederschlagssignale werden ab
Freitag gezeigt, ein deutlicher Hinweis auf die Wetterumstellung von der
Hochdrucklage zu einem eher wechselhaften Witterungsabschnitt.
Insgesamt gesehen stützen die Ensembles die Einschätzung, die schon von den
deterministischen Modellläufen vorgegeben wird.


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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der Extreme Forecast Index liefert keine Hinweise auf signifikante
Wetterereignisse in der kommenden Woche.
Die Ensemblevorhersagen zeigen am Dienstag und Mittwoch an der Ostsee recht hohe
Wahrscheinlichkeiten für Böen der Stärke 8. Mit Übergreifen der Front nimmt am
Freitag an der Nordsee der Wind zu und weg gibt in Küstennähe stürmische Böen
oder Sturmböen. Auch im weiteren Verlauf kann es an der Nordsee und zunehmend
auch an der Ostsee Böen der Stärke 8 geben.

Weiterhin liefern die Ensembles in der nächsten Woche keine Hinweise auf
markante Niederschlagsereignisse.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich