Thema des Tages
27-11-2019 08:20
Kommt der Winter zum 1. Advent?
Aktuell gestaltet sich das Wetter deutlich zu mild und meist grau.
Pünktlich zu Beginn des Dezembers ändert sich die Lage, denn aus
Norden strömen zumindest vorübergehend polare Luftmassen nach
Deutschland.
Ein Gutes hat die milde und feuchte Lage ja, man spart sich das
Scheibenkratzen am Morgen. Damit hören die positiven Eigenschaften
dieser Schmuddellage aber auch schon auf. Die dominierende Farbe beim
Wetter ist grau. Da die Bäume inzwischen den Großteil der Blätter
verloren haben, kann nicht mal mehr buntes Blattwerk über die
Nebelsuppe hinwegtrösten. Dazu regnet es heute und auch am morgigen
Donnerstag immer wieder und es bläst vor allem in der Westhälfte des
Landes ein recht kräftiger westlicher bis südwestlicher Wind.
Das Wetter ist ideal für die Verbreitung von Erkältungsviren. In
feuchter und verhältnismäßig milder Luft werden die Keime vom Wind
weit getragen und können vor allem bei gesundheitlich angeschlagenen
Menschen schnell für Schnupfen und Husten sorgen. Auch die Gegensätze
von trockener Heizungsluft drinnen zu angefeuchteter Atlantikluft
draußen begünstigen Infekte der oberen Atemwege.
Doch nun zum Lichtblick: Am Wochenende etabliert sich ein kräftiges
Tief über Skandinavien und lenkt an seiner Westseite kalte und
weniger feuchte Luft polaren Ursprungs zu uns. Das bedeutet, dass zum
einen die Tageshöchsttemperatur allmählich zurückgeht und auch die
Nächte wieder kälter und frostig werden, zum anderen lassen auch die
Niederschläge vorübergehend nach und die Sonne zeigt sich mal wieder.
Mit der einsickernden kälteren Luft sinkt die Schneefallgrenze,
sodass die letzten Schauer im Osten und Südosten in der Nacht zum
Samstag allmählich bis auf 600, lokal 400 Meter in Schnee übergehen.
Am frühen Samstagmorgen kann es also im Erzgebirge und Bayerischen
Wald sowie im Alpenvorland auch in tieferen Lagen eine (dünne)
Schneedecke geben. Sonst ist es in der Nacht zwar auch frostig, aber
niederschlags- und daher schneefrei.
Der Samstag verläuft trocken und heiter bei Höchstwerten zwischen 3
und 7 Grad. Die Nacht zum Sonntag ist meist gering bewölkt und
frostig kalt. Allerdings macht sich im Südwesten bereits ein Tief mit
Zentrum über Frankreich bemerkbar. Es bringt wieder feuchtere Luft
nach Deutschland. Der Sonntag ist im Südwesten und Süden also
mehrheitlich stark bewölkt und wieder zunehmend nass. Schnee fällt
voraussichtlich nur im Bergland. Sonst ist es bewölkt mit kurzen
heiteren Abschnitten, aber trocken. Die Höchsttemperatur liegt
zwischen 1 und 5, an der Nordsee um 6 Grad. Nachts wird es verbreitet
wieder frostig mit leichten Schneefällen im Süden.
Viele werden am ersten Adventswochenende auf die Weihnachtsmärkte
strömen. Da kommt die sinkende Temperatur gerade recht, denn Punsch
und Glühwein schmecken einfach besser, wenn draußen weniger als 10
Grad herrschen. Nur für die Fahrten auf dem Karussell sollte man sich
entsprechend mit Schal und Handschuhen rüsten. Im Süden und Südwesten
empfiehlt sich am Sonntag zudem ein Schirm oder Regenkleidung.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.11.2019
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