Thema des Tages

12-11-2019 09:20

Elvis und Detlef

Das Wetter in Deutschland wird diese Woche von Tiefdruckgebieten
beeinflusst. Den Anfang machen ELVIS und DETLEF.

Tiefdruckgebiet ELVIS liegt derzeit über der Nordsee und lenkt mit
südlicher Strömung feuchte Luftmassen in den Westen und Norden
Deutschlands. Es sorgt auch für auffrischenden Wind an der Nordsee.
Zwar strömt aus Süden normalerweise milde Luft zu uns, nun ist es
aber so, dass das Tief die nach Mitteleuropa vorgedrungene kalte Luft
aus den polaren und subpolaren Regionen um sich herum aus Süden nach
Deutschland führt.

Tief DETLEF liegt über Italien und lenkt feuchte Luft in den Süden
und Osten Deutschlands. Sie ist zwar etwas milder, wird aber in den
unteren Luftschichten von kühlerer Luft verdrängt, was zu Schneefall
in den Bergen führt. Die Schneefallgrenze schwankt tagesgangbedingt,
liegt im Großen und Ganzen aber zwischen 600 und 800 m, wobei nasse
Flocken am Alpenrand und im Bayerischen Wald auch darunter nicht
ausgeschlossen sind.

Die Tageshöchsttemperatur kommt in dieser Woche nicht über 10
Grad-Marke hinaus und auch die wird nur örtlich bei "günstigen"
Bedingungen erreicht. Meist bleibt es bei 4 bis 8 Grad, was für
November nicht ungewöhnlich ist. In den Nächten sinkt die Temperatur
meist auf +3 bis -3 Grad, je nach Höhenlage und nächtlicher
Bewölkung. Denn je weniger Wolken nachts am Himmel sind, umso besser
kann sich die Luftmasse und der Boden durch langwellige Ausstrahlung
auskühlen. Hingegen bremsen Wolken die Auskühlung und Frost wird
weniger wahrscheinlich.

Durch den Einfluss der Tiefdruckgebiete und die Zufuhr feuchter
Luftmassen gibt es vor allem im Westen und Nordwesten sowie im Osten
und Südosten immer wieder Niederschläge. In den höheren Berglagen
sowie im Südosten fällt Schnee. Aufgrund der kalten Luft in der Höhe,
können über der Nordsee und im Umfeld auch Gewitter nicht
ausgeschlossen werden. Dazwischen, also etwa vom Hochrhein bis zur
Ostsee, ist es hingegen meist trocken.

Zwar füllen sich beide Tiefdruckgebiete am Mittwoch etwas auf, sie
verbleiben aber weitgehend in ihren Positionen, einmal über der
Nordsee, einmal über Italien, sodass sich an der Wettersituation
nicht viel ändert. Erst zum Donnerstag scheint sich ein neues,
kräftigeres Tief von den Britischen Inseln her den Weg über
Frankreich nach Deutschland zu bahnen. Dies hat zur Folge, das ELVIS
nordwärts und DETLEF südwärts abgedrängt wird und sich über
Deutschland ganz kurz ein kleines Zwischenhoch mit weitgehend
trockenem und etwas sonnigerem Wetter bemerkbar macht.

Zum Wochenende hin schiebt sich das umfangreiche Tief dann über
Deutschland und bringt erneut viele Wolken und wieder gebietsweise
Regen. Allerdings hat der Umweg über Frankreich zur Folge, dass sich
die Luft etwas erwärmen kann. Insofern bleibt der Schneefall dann
wohl dem höheren Bergland vorbehalten.


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.11.2019

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