DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

18-09-2019 11:01

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 18.09.2019 um 10.30 UTC



Am Wochenende verbreitet freundlich und spätsommerlich warm, erst Sonntagabend
im Westen Regen möglich. In der neuen Woche wechselhaft, gelegentlich Regen oder
Schauer, isoliert auch kurze Gewitter, aber immer noch relativ warm
(Tagestemperaturen leicht über dem Mittel).
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 25.09.2019


Am Samstag liegt Deutschland im Einflussbereich eines kräftigen, vom zentralen
Mittelmeer ausgehenden Höhenrückens. Dabei wird ein Hochdruckgebiet über Ost-
und Südosteuropa gestützt, an dessen Westrand von Süden und Südosten her warme
Luft nach Mitteleuropa gesteuert wird.

Am Sonntag wandert der Keil langsam ostwärts und erreicht mit seiner Achse
abends Polen und den nordwestlichen Balkan. Gleichzeitig nähert sich von Westen
her ein kräftiger Trog, dessen Achse zum Tagesende über Zentralfrankreich liegt.
Mit Annäherung des Troges setzen im Westen nachmittags schauerartige Regenfälle
ein.

Am Montag zieht dieser Trog über Deutschland ostwärts, wobei eine leichte
Abtropftendenz zu den Ostalpen besteht. Bis Tagesende überquert der zugehörige
Tiefausläufer Deutschlands ostwärts. Postfrontal spaltet sich aus dem
Azorenhochkeil ein kleines Hoch ab, das abends über Bayern erwartet wird und der
stützende flache Höhenrücken den Westen erreicht.

Am Dienstag schwenkt der Höhenrücken rasch nach Polen und es folgt von Westen
ein Kurzwellentrog, der abends über Nordwestdeutschland liegt. Der zugehörige
Tiefausläufer überquert den Westen und Norden Deutschlands.

Am Mittwoch folgt ein weiterer Tiefausläufer nebst Höhentrog von Frankreich her
nach. Dabei wird für Ende September immer noch relativ warme Luft herangeführt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der aktuelle Modelllauf vom EZMW lässt den nächsten atlantischen Höhentrog
bereits am Sonntag auf den Westen Deutschlands übergreifen mit schauerartigen
Regenfällen und isolierten Gewittern. Im alten Lauf sollten Schauer erst am
Montag auf die Westhälfte übergreifen.
Der 12- UTC-Lauf nimmt beim Timing eine Zwischenlösung ein.
Am Dienstag bringt der 12-UTC-Lauf über dem Südosten noch Regen, da der Trog
noch zurückhängt und ein kleines Cut-Off-Tief in der Höhe zeigt.
Ansonsten gleichen sich die Modell-Runs spätestens am Mittwoch an, denn es
greift von Westen ein weiterer atlantischer Trog nebst Frontensystem über.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen Globalmodelle einschließlich EZMW simulieren die Entwicklung ähnlich
wie der IFS-Hauptlauf.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse zeigt bis zum 7. Folgetag 4 Cluster, die allesamt die
Trogachse Montag 00 UTC über Frankreich simulieren. Mit dem Trog setzt sich in
allen 4 Clustern ab Montag eine Südwestlage durch, wobei die Zufuhr relativ
warmer Luft bis Mittwoch andauert.
Das zeigt auch die Rauchfahne von Offenbach, in der es mit den
850-hPa-Temperaturen zunächst bis Sonntagvormittag nach oben geht auf knapp 15
Grad. Anschließend pendeln sich die Temperaturen auf 5 bis 9 Grad ein und es
gibt immer wieder Regensignale. Das Geoptential ´flattert´ in der neuen Woche,
was den Durchgang von Trögen und Rücken anzeigt.

Die EPS-Meteogramme zeigen nach einem spätsommerlichen Wochenende (Temperaturen
zwischen 21 Grad im Nordosten und 27 Grad im Südwesten) in der neuen Woche
Temperaturen zwischen 19 Grad an der Nordsee und 23, vielleicht 24 Grad örtlich
im Osten und in den südwestdeutschen Flusstälern. In der erweiterten Mittelfrist
ist die Temperatur nochmal 1 bis 2 Grad niedriger.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen ist zunächst nicht
erhöht.
Die synoptische Lage zeigt aber am Sonntagabend ein kleines Gewitterrisiko im
Südwesten. Es greift nämlich eine Kaltfront über und im Vorfeld steigen die PPWs
auf über 35 mm bei allerdings nur leicht erhöhten Cape-Werten teils über 200
K/kg. Die Wahrscheinlichkeit für Starkregen ist aber nur sehr gering und auch
Dauerregen ist unwahrscheinlich.
Ab Montag ziehen im Tagesrhythmus meist schwache Tröge über uns hinweg nach
Osten und Nordosten. Dabei sind immer wieder meist leichte Regenfälle zu
erwarten. Die Wahrscheinlichkeit für Dauerregenmengen ist dabei sehr gering.
Ab Dienstag steigt auf exponierten Mittelgebirgsgipfeln und an der Nordsee die
Gefahr von stürmischen Böen leicht an (zunächst EZMW-EPS, am Mittwoch auch
ICON-EPS).
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden