DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

07-09-2019 09:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 07.09.2019 um 10.30 UTC



Am Dienstag im Nordosten Dauerregen. Ab Mittwoch im Norden weiterhin
unbeständig, nach Süden zu Wetterberuhigung, meist keine Wettergefahren.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 14.09.2019


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums ab Dienstag liegt Deutschland
im Bereich eines Troges mit zwei abgeschnürten Drehzentren. Im Südwesten liegt
ein Cut-Off Tief im Bereich der Iberischen Halbinsel und über Norddeutschland
ein zweites Drehzentrum, das mit einem Bodentief korrespondiert, welches am
Vortag Vb-artig Westpolen nordwärts überquert hat und um die Mittagszeit an der
schwedischen Südküste liegt. Das sorgt vor allem im Norden für teilweise recht
kräftigen, teilweise schauerartig verstärkten Regen (Dauerregen), begleitet von
recht böigen und an der Küste stürmischen Wind aus West bis Nordwest. Im Rest
des Landes dominiert leichter Hochdruckeinfluss.

Am Mittwoch verlagert sich das Höhentief unter Abschwächung rasch von
Norddeutschland in die nördliche Ostsee. Weiterhin kommt es über dem Alpenraum
und Norditalien zu einem weiteren Cut-Off und das nördliche Trog-Residuum
schwenkt über Ostdeutschland hinweg in Richtung Nordosten. Weiterhin lässt ein
Vorstoß des ostatlantischen Höhenhochs den Bodendruck in der Mitte und im Süden
ansteigen.

Am Donnerstag greift ein Frontensystem von Nordwesten her auf unser Land über.
Allerdings sorgt der leicht antizyklonale Einfluss aus der Höhe dafür, dass die
Front nicht sonderlich wetteraktiv ist. In der Südosthälfte dominiert zunehmend
Hochdruckeinfluss und daher ist es dort recht freundlich und trocken und auch
wieder mäßig warm.

Am Freitag liegt die Nordhälfte im Bereich der leicht zyklonal gekrümmten
westlichen Höhenströmung, während im Süden weiterhin Hochdruckeinfluss
vorherrscht. Die Front kommt langsam weiter nach Süden voran und kann noch im
Bereich der Mittelgebirge für etwas Regen sorgen. Größere Mengen sind aber nicht
zu erwarten.

Am Samstag verstärkt sich das Höhenhoch über dem östlichen Atlantik und die
Strömung dreht langsam auf Nordwest. Im Süden liegt bodennah weiterhin ein sich
abschwächender Keil des Ostatlantikhochs. Die Front erreicht die Alpen und wird
dort stationär. Daher kann es dort und im Alpenvorland vereinzelt zu Regenfällen
kommen. Auch in Küstennähe ist es unbeständig mit gelegentlichen Schauern oder
Regenfällen, ansonsten dauert das freundliche Spätsommerwetter an.

In der erweiterten Mittelfrist kräftigt sich ostatlantische Höhenhoch und
wandert langsam in Richtung Kontinent. Damit korrespondierend verstärkt sich
auch ein Bodenhoch über Frankreich, sodass wir nach Lesart des IFS zunehmend in
eine nord- bis nordwestlichen Strömung geraten. In dieser Strömung überquert uns
am Sonntag und Montag ein Tiefausläufer südostwärts, der für gebietsweise
kräftigen Regen sorgt. Das Hoch drückt allerdings den Tiefausläufer am Montag
weiter nach Osten, sodass spätestens ab Dienstag im ganzen Land mit
Wetterberuhigung zu rechnen ist.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis zum Samstag stimmen die Vorhersagen des aktuellen Laufs des IFS im Vergleich
zu den Vorläufen mehr oder weniger gut überein. Am Samstag sind die Höhenkarten
des aktuellen Laufs des IFS zwar etwas zyklonaler konturiert als die Vorläufe.
Am Boden herrscht aber über dem Süden und Mitte Hochdruckeinfluss.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch die anderen globalen Modelle weichen wenig von der IFS Lösung ab. Erst ab
Samstag zeigen sich Unterschiede zwischen IFS und GFS, wobei das amerikanische
Modell den Hochdruckeinfluss schneller auf uns übergreifen lässt. Von daher wird
am Sonntag bei uns von GFS kaum Niederschlag simuliert.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Für den Dienstag und Mittwoch werden 5 Cluster berechnet. Sie zeigen fast alle
eine Blocking-Lage. Der deterministische Lauf liegt dabei in Cluster 1. Die 5
Cluster für den Zeitraum Donnerstag bis Samstag zeigen bis auf das
Mitglieder-schwächste Cluster den Übergang von einer Blocking-Lage über eine
positive NAO-Lage hin zu einer Atlantic Ridge Lage. Dabei liegt der aktuelle
IFS-Lauf in Cluster 2. Erst im erweiterten Mittelfrist-Zeitraum gehen die
Clusterlösungen doch deutlicher auseinander. Das Temperaturniveau liegt dabei
nach GEFS bis Freitag etwas unter dem Mittel 1981 bis 2010.

Insgesamt gesehen kann man konstatieren, dass auch die Ensemble-Vorhersagen den
aktuellen Lauf stützen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der EFI gibt für Dienstag Signale für ein Niederschlagsereignis in Osten von
Deutschland. Weiterhin wird der Süden als zu kühl eingestuft. In den Folgetagen
gibt es keine Hinweise für ein signifikantes Wetterereignis bei uns.

Niederschlag:
Die Ensembles liefern am Dienstag für den Nordosten mit mittleren
Wahrscheinlichkeiten Signale für ein Niederschlagsereignis. Im weiteren Verlauf
gibt es keine Signale mehr für ein markantes Niederschlagsereignis.

Wind:
Am Dienstag gibt es an der Ostseeküste Signale für stürmische Böen, auf den
Inseln auch Sturmböen. Am Mittwoch gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit Böen der
Stärke 8 oder 9 im Bereich der Nordseeküste und auf den Inseln. Auch an den
Folgetagen sind stürmische Böen in exponierten Lagen an der Küste nicht
ausgeschlossen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich