DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
02-08-2019 10:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 02.08.2019 um 10.30 UTC
Weiterhin warm und unbeständig, teils starke Gewitter mit Unwettergefahr.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 09.08.2019
Im gesamten Mittelfristzeitraum dominiert über den mittleren Breiten Europas
eine mäandrierende westliche Höhenströmung, ein Muster, das man in letzter Zeit
im Sommer eher selten gesehen hat, haben doch meist blockierende Lagen das
Geschehen geprägt.
Der Beginn des Mittelfristzeitraums, am Montag, ist nach IFS von einem flachen
Rücken beherrscht, wobei bodennah nur schwache Druckgegensätze zu finden sind,
wobei ein Hochschwerpunkt über den Alpen letztlich für die Dominanz
südwestlicher Winde sorgt. In diesen Rücken wird jedoch die Okklusion eines
Tiefs nördlich von Irland eingesteuert, so dass im Tagesverlauf schauerartige
Regenfälle und Gewitter das Land ostwärts überqueren, wobei der Niederschlag im
Norden etwas stärker ausfällt als im Süden. Wie es sich für eine Westlage
gehört, gibt es auch einen Temperaturgradienten über Deutschland: In 850 hPa
reicht die Spanne von 9 Grad über List und 17 Grad über Oberstdorf. Somit
herrscht ein durchaus hochsommerliches Temperaturniveau.
Am Dienstag steilt der Rücken über unserem Land etwas auf und schwenkt nach
Osten, während es im Bereich der Biskaya zu einer Austrogung kommt. Weiterhin
herrscht bei schwachen Druckverhältnissen leichter Westwind und weiterhin
gelangt feuchtwarme Luft in unser Land, wobei trotz des Aufsteilens des Rückens
das Temperaturniveau nahezu unverändert bleibt. In der Nacht zum Mittwoch
gelangt erneut eine Störung zu uns, wobei dann kräftige Regenfälle und Gewitter
im Westen und Norden erwartet werden.
Am Mittwoch liegen wir in einer indifferenten westsüdwestlichen Höhenströmung,
wobei nach Abzug der Regenfälle im Norden an den Alpen Regen und Gewitter
einsetzen, während es in den übrigen Gebieten meist trocken bleibt. Im Süden
geht das Temperaturniveau etwas zurück.
Am Donnerstag nimmt der Trog westlich unseres Landes Fahrt auf und wir gelangen
auf seine Vorderseite, seine Achse erreicht in der Nacht zum Freitag den Westen
des Landes. Auf seiner Vorderseite erreicht eine thermisch schwach ausgeprägte
Kaltfront am Abend den Westen und schwenkt in der Nacht durch. PVA sorgt für
Hebung an der Front und es kommt abgesehen vom Norden verbreitet zu
schauerartigen Regenfällen und mitunter schweren Gewittern.
Am Freitag schwenkt dann der Trog durch und in der Nacht gewinnt ein flacher
Rücken von Südwesten her Einfluss. Dieser ist aber im Norden noch etwas
eingedellt, da noch ein Höhentief über Südnorwegen liegt. Nach kräftigen
Regenfällen setzt sich im Tagesverlauf von Südwesten Wetterberuhigung durch. Das
Temperaturniveau geht leicht zurück.
Am Wochenende setzt sich bei uns der Rücken durch, dieser wird aber, wie jener
zu Beginn der Woche, von einer Front penetriert, so dass sich vor allem in der
Mitte und im Norden viele Wolken halten und auch immer wieder Regenfälle möglich
sind.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des aktuellen Laufs mit seinen beiden Vorgängern ist sehr hoch.
Lediglich zum Ende des Vorhersagezeitraums hat sich der Abzug des Troges immer
wieder geändert. Während der heutige und gestrige 00-UTC-Lauf den Trog am
Samstag schon weit außerhalb des Landes sehen und Deutschland auf der
Vorderseite eines Rückens, zeigte der gestrige 12-UTC-Lauf einen weiteren von
Nordwesten hereinschwenkenden Kurzwellentrog.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
ICON, GFS und IFS zeigen bis Freitag eine sehr ähnliche Entwicklung. ICON und
GFS zeigen ein etwas früheres Durchschwenken des Troges, da geht es aber nur um
etwa 6 Stunden. Am Wochenende lässt GFS den Rücken viel steiler Aufwölben. Auch
GEM ist etwas schneller, bei GEM wölbt sich aber der Rücken am nächsten
Wochenende eher schwächer auf, so wie bei IFS, schwenkt dann aber auch schneller
über uns hinweg. Bei NAVGEM ist der Trog viel flacher und damit schneller.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
In der frühen Mittelfrist bis Dienstag verteilt sich das IFS-EPS auf 5 Cluster,
die sich aber in unserem Raum kaum unterscheiden. Von Mittwoch bis Freitag wird
dann nur ein Cluster gebildet. Auch bis zum Montag der Folgewoche gibt es nur
ein Cluster - ein seltenes Bild, ebenso wie die blauen Rahmen, die ab Donnerstag
wieder die Clustergraphiken umgeben und für das Witterungsregime "positive NAO"
stehen.
Die Rauchfahnen für diverse Städte Deutschlands zeigen recht eng gebündelte
Kurven bei Temperatur und Geopotenzial. Erst am nächsten Wochenende nehmen die
Unsicherheiten deutlich zu, aber die Mehrheit der Läufe zeigt die ansteigende
Tendenz bei Temperatur und Potenzial. An den meisten Tagen sind
Niederschlagssignale zu sehen, wenn auch keine exorbitanten. Ein Minimum deutet
sich im Westen und in der Mitte nächsten Freitag und Samstag an, im Süden und
Osten eher Samstag und Sonntag.
Die GFS-Rauchfahnen zeigen eine noch engere Bündelung der Temperatur- und
Potenzialkurven und auch am nächsten Wochenende noch mehr Einigkeit, bei
deutlich ansteigendem Temperatur- und Potenzialniveau. Zudem fällt auf, dass es
nach GFS schon am Freitag überall trocken sein soll.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Beim EFI sind keine Signale zu finden.
Cosmo-LEPS zeigt von Dienstagmittag bis Mittwochmittag Wahrscheinlichkeiten von
über 10 % für mehr als 30 l/qm Regen im westlichen Alpenvorland.
Ansonsten besteht in der gesamten kommenden Woche erhöhte Labilität und es
können auch immer wieder Gewitter ausgelöst werden. Die größte Gefahr für
verbreitet starke Gewitter und auch unwetterartige Entwicklungen besteht am
Dienstag im Süden sowie am Mittwoch und Donnerstag im Süden und Osten. Am
Freitag gibt es am ehesten ganz im Norden und an den Alpen noch starke Gewitter.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, IFS-EPS
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VBZ Offenbach / Peter Hartmann