Thema des Tages

28-07-2019 08:50

Die Zeit der Sternschnuppen in den Sommernächten ist wieder
angebrochen!

Die Perseiden sind wieder da und der eine oder andere wird auch schon
ein paar Sternschnuppen am Himmel beobachtet haben. Doch dieses Jahr
stehen die Perseiden unter "keinem guten Stern".

Es ist mal wieder Zeit: Die Perseiden - er bekannteste Meteorstrom,
der aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle besteht
- kreuzen derzeit wieder die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne. Der
Name "Perseiden" ist dabei auf das Sternbild "Perseus"
zurückzuführen, vor dem die Sternschnuppen bei einem Blick in den
Himmel zu sehen sind. Wie jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August
(17.07. - 24.08.) können dann zahlreiche Sternschnuppen am
Nachthimmel beobachtet werden. Die höchsten Fallraten sind in diesem
Jahr erneut in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu erwarten.
Allerdings wird in diesem Jahr mit einem eher unterdurchschnittlichen
Sternschnuppenregen der Perseiden gerechnet. Auch die astronomischen
Rahmenbedingungen zur Zeit der größten Fallraten um den 13. August
herum sind vor allem in Mitteleuropa als ungünstig zu bezeichnen. Das
Maximum an Sternschnuppen wird demnach in den Tagstunden auftreten.
Auch die Nächte vor und nach dem 13. August stehen unter keinem guten
Zeichen, da der zunehmende, fast volle Mond den Nachthimmel stark
erhellt und nur die intensivsten Sternschnuppen für das menschliche
Auge freigibt.

Aber vielleicht haben Sie ja in den vergangenen klaren und
sommerlichen Nächten schon die eine oder andere Sternschnuppe
beobachten können? Zwar waren die Fallraten nicht besonders hoch,
dafür passten aber die Rahmenbedingungen gut. In den kommenden
Nächten schränkt das Wetter die Beobachtung wieder zunehmend ein. Am
Himmel tummeln sich größere Wolkenfelder, die die Sicht auf die
Himmelsphänomene verhindern. Regional sind aber weiter auch
Wolkenlücken da, sodass sicherlich viele Menschen - ob Singles oder
Pärchen - nachts am Fenster und auf dem Balkon sitzen oder einfach
auf einer Sommerwiese liegen, um den Sternschnuppen mit den Augen
nachzujagen.

Doch was sind Sternschnuppen und warum werden sie hauptsächlich im
August beobachtet?

In bestimmten Zeiträumen des Jahres kommt es zu einer verstärkten
Sternschnuppenaktivität am Himmel. In solchen Nächten huschen
zahlreiche Sternschnuppen über den Nachthimmel, die anscheinend alle
einen einzigen Ausgangspunkt haben. Dieses Phänomen ist immer dann
der Fall, wenn die Erde die Bahn eines Meteorstroms kreuzt und
wiederholt Partikel in die Erdatmosphäre eindringen. Die
Sternschnuppen stammen in der Regel von einem Kometen. Diese
Schweifsterne sind kilometergroße Ansammlungen aus Staub und leicht
flüchtigen Materialien wie gefrorenes Methan, Trockeneis und
Wassereis. Die Partikel verteilen sich im Laufe der Zeit entlang der
Kometenbahn und bilden den Meteorstrom.

Auf der Bahn des Meteorstroms dringen auch große Mengen solcher
Partikel, sogenannte "Meteorite", mit sehr hoher Geschwindigkeit in
die Erdatmosphäre ein. Dabei glühen sie durch die Reibungswärme beim
Eintritt in die Erdatmosphäre als "Meteore" kurz auf und verdampfen
schließlich. Das auf mehrere tausend Grad aufgeheizte Gas um
verglühende Partikel herum kann der Beobachter schließlich als
leuchtende Sternschnuppen beobachten.

Wer geduldig den möglichst dunklen Nachthimmel beobachtet, kann
übrigens in jeder Nacht des Jahres Sternschnuppen sehen,
vorausgesetzt der Himmel ist nicht mit Wolken bedeckt. Die meisten
dieser sporadischen Meteore stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen
den Planeten Mars und Jupiter, wo sich zahlreiche und unterschiedlich
mächtige Gesteinsbrocken tummeln. Der größte Anteil besteht aus
Partikeln in Staubkorngröße, die beim Eintritt in die Atmosphäre
vollständig verglühen. Größere Stücke überstehen jedoch teilweise die
heiße Reise durch die Erdatmosphäre und fallen dann als Meteoriten
zum Boden.

Dipl.-Met. Lars Kirchhhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 28.07.2019

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