Thema des Tages
26-07-2019 07:50
Wochenendwetter
In den vergangenen beiden Tagen war es so heiß wie noch nie in
Deutschland. Wird es am Wochenende auch so heiß oder kühlt es ab?
Am 24. und 25. Juli 2019 wurden neue Temperaturrekorde in Deutschland
aufgestellt. Damit gehen diese beiden Tage als die bisher heißesten
in die Geschichte ein. Auch am heutigen Freitag sind im Westen noch
einmal an die 40 Grad wahrscheinlich. Sonst werden 31 bis 38 Grad, an
den Küsten mit auflandigem Wind um 28 Grad erwartet.
Am nun folgenden Wochenende naht Abkühlung. Mit zunehmendem
Tiefdruckeinfluss und allmählicher Drehung des Windes auf westliche
Richtungen strömt kühlere und feuchtere Atlantikluft zu uns. Die
30-Grad-Marke wird am Samstag voraussichtlich noch zwischen Ems und
Neiße geknackt. Im Süden und Westen, sowie ganz im Norden liegen die
Höchstwerte ?nur noch? zwischen 26 und 29 Grad. An den Küsten ist es
bei auflandigem Wind weiterhin etwas kühler. Mit der feuchteren Luft
steigt auch das Schauer- und Gewitterrisiko, sodass es am Samstag
südlich einer Linie Niederrhein-Vogtland zu teils kräftigen Gewittern
kommen kann. Dabei besteht Unwetterpotenzial durch Starkregen und
Hagel.
Am Sonntag setzt sich die feuchtere und kühlere Luft weiter nord- und
ostwärts durch, sodass 30 Grad nur noch in der Lausitz wahrscheinlich
sind. Im übrigen Bundesgebiet werden Höchstwerte zwischen 25 und 29
Grad erwartet, im Westen und Südwesten teils auch nur 21 bis 24 Grad.
Auch in den Nächten kühlt es allmählich ab, sodass ab der Nacht zum
Montag wieder häufiger die Möglichkeit zum Durchlüften besteht.
Mit dem Vordringen der feuchten Luft steigt am Sonntag fast im
gesamten Land die Schauer- und Gewitterneigung an. Lediglich im
äußersten Norden und Nordosten bleibt es voraussichtlich weitgehend
trocken. Das Unwetterpotenzial ist weiterhin erhöht. Örtlich kann es
zu heftigem Starkregen und Hagel kommen, auch Sturmböen oder schwere
Sturmböen sind möglich. Da die Böden meist stark ausgetrocknet sind,
können die Wassermengen oft nicht aufgenommen werden und es kann zu
kleineren Überflutungen kommen. Am Alpenrand kann auch länger
anhaltender kräftiger Regen auftreten.
Apropos Wind, dieser frischt am Wochenende generell auf und erreicht
in Böen Stärke 5 bis 6 (30 bis 45 km/h), was bei den immer noch
sommerlichen Temperaturen ein wenig zusätzliche Abkühlung verschafft.
Dabei weht er am Samstag meist noch aus östlicher, am Sonntag
zunehmend aus westlicher Richtung. In den Höhenlagen und im
Küstenbereich sind auch abseits der Gewitter starke bis stürmische
Böen möglich.
Die Schauer und Gewitter tragen ein wenig zur Minderung der
Trockenheit bei. Allerdings werden sich die Mengen wahrscheinlich
recht unterschiedlich verteilen, sodass die Waldbrandgefahr
gebietsweise wohl weiterhin recht hoch bleibt.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.07.2019
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