DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
10-07-2019 11:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 10.07.2019 um 10.30 UTC
Vor allem im Osten und Südosten wechselhaft mit Schauern und teils kräftigen
Gewittern. Im Westen und Nordwesten etwas mehr Sonnenschein und nur vereinzelt
Schauer. In der Nordhälfte meist mäßig warm, im Süden teils warm, am Mittwoch
sehr warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 17.07.2019
Samstag liegt Deutschland am Rande eines Hochs bei Irland in einer nördlichen
bis nordwestlichen niedertroposphärischen Strömung. In der Höhe schwenkt ein
Trog von Süddeutschland zum nordwestlichen Balkan, so dass wir am Rande des
Höhenkeiles über dem nahen Nordostatlantik auch in der oberen Troposphäre in die
NNW-Strömung kommen. Dabei gelangt mäßig warme Luft nach Deutschland, die sich
auf ihrem Weg nach Süddeutschland etwas erwärmen kann.
Am Sonntag schwenkt der Höhenkeil nur wenig ostwärts und das Bodenhoch wandert
nach Nordirland. In weiten Teilen Deutschlands ist weiter Nordseeluft wirksam.
Am Montag verlagert sich der Höhenrücken kaum noch weiter nach Osten und liegt
über Großbritannien. Gleichzeitig kommt ein Randtrog über Skandinavien südwärts
voran und tropft zum Tagesende zur Südostspitze Schwedens ab, wo sich auch ein
Bodentief zeigt. Trogvorderseitig dreht in der Höhe die Strömung etwas nach
Nordwest.
Am Dienstag verlagert sich das Höhentief nach Nordwestpolen und von dort weiter
ostwärts und ein Randtrog zieht nach Deutschland. Am Boden schwenkt ein Trog von
Südskandinavien zur Elbe. Derweil entwickelt sich ein neuer Hochschwerpunkt über
dem Nordmeer.
Am Mittwoch wird der Höhentrog im Norden regeneriert und am Boden herrscht am
Rande eines zur südlichen Nordsee reichenden Hochkeiles im Norden eine schwache
Nordostströmung, mit der recht frische Luft herangeführt wird. Im Süden ist es
schwachgradientig und hier liegt wärmere Luft (10 Grad und mehr in 850 hPa).
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom EZMW zeigt bis Montag kommender Woche ähnliche
Ergebnisse.
Ab Dienstag gibt es Differenzen:
Ein nordosteuropäischer Höhentrog tropft nämlich im neuen lauf am Dienstag nach
Nordwestpolen ab und daher wäre das Wetter im Nordosten und Osten deutlich
wechselhafter und kühler mit Schauern und einzelnen Gewittern. Das Höhentief
zieht am Mittwoch nach Litauen und bestimmt mit einem Randtrog das Wetter weiter
im Nordosten und Osten.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Variante vom EZMW mit dem Cut-Off-Tief, das über Nordpolen ostwärts zieht,
wird nur von GEM gestützt. Hier wird das Höhentief sogar weiter westlich über
Norddeutschland (Dienstag) bzw. über Bayern (Mittwoch) simuliert. Danach setzt
sich allerdings Hochdruckeinfluss durch.
Bei ICON bildet sich auch ein Cut-Off-Tief, das aber schwächer ausgeprägt ist
und am Dienstag über dem Westen Polens nach Süden geführt wird und erst dann
nach Osten ´abbiegt´ und Mittwochmittag über der Slowakei liegt. Entsprechend
ist auch hier das Höhenfeld nach Osten hin zyklonal geprägt.
Bei NAVGEM ist dagegen Hochdruckeinfluss (ähnlich wie gestern) wirksam.
Das gilt zunächst auch für GFS. Hier wird aber am Mittwoch ein flacher Randtrog
nach Norddeutschland gesteuert.
UKMO liefert am Dienstag eine Zwischenlösung mit einem schwachen Randtrog über
dem Osten Deutschlands, der in die Nordströmung eingelagert ist. Dies ist somit
eine nicht unwahrscheinliche Variante!
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse zeigt bis zum 7. Folgetag 3 Cluster, die aber ähnliche Felder
beinhalten. In allen drei Varianten verabschiedet sich der o. e. Höhentrog
spätestens am Mittwoch nach Osteuropa und ein Höhenrücken wandert von Westeuropa
unter Abschwächung nach Mitteleuropa. Im 2. Cluster (17 Modellruns) würde die
antizyklonale Vorderseite bereits am Dienstag für Wetterberuhigung sorgen, in
den beiden anderen Varianten erst am Mittwoch. Der dritte Cluster würde sogar am
Mittwoch im äußersten Osten noch konvektive Niederschläge zulassen.
In der erweiterten Mittelfrist herrscht eine Westlage mit Negativer NAO
respektive einem Höhentiefdrucksystem, das sich recht weit im Süden befindet bei
Großbritannien oder einem Höhentief, das von Westeuropa nach Mitteleuropa zieht
(2. Cluster mit 14 Modell-Runs). Von beständigem Hochdruckwetter kann also keine
Rede sein.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt heute einen kräftigen Anstieg der
850-hPa-Temperatur auf rund 9 Grad, die dann auch im Kurzfristzeitraum
herrschen. Von Samstag bis Dienstag gibt es im Mittel sogar noch etwas
niedrigere Werte, zunächst bei 8 Grad und am Montag und Dienstag um 7 Grad. Ab
Mittwoch steigen die Temperaturen aber wieder auf Werte um 10 Grad bei
allerdings wieder zunehmender Regenwahrscheinlichkeit.
Die EPS-Meteogramme starten am Samstag im Norden mit Temperaturen um 22 Grad.
Die Temperatur geht anschließend für 2 Tage auf 20 Grad und weniger zurück, um
am Mittwoch bei recht angenehmen Werten um 23 Grad zu liegen, wobei ab
Donnerstag die Schauerwahrscheinlichkeit ansteigt.
In der Mitte und im Süden liegen die Temperaturen zunächst meist bei 22 bis 25
Grad (am Oberrhein vielleicht bei 26 Grad) und steigen am Mittwoch auf 25 bis 30
Grad. Anschließend liegen die Werte um 25 Grad.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Samstag ist die Wahrscheinlichkeit von Starkregen nach CosmoLEPS vom Osten
bis zur Mitte und im Südosten erhöht und auch die oper. Modelle zeigen dort
erhöhte Regenmengen zwischen 10 und 25 mm in 24 Stunden. Am Sonntag werden
insgesamt etwas geringere Regenmengen simuliert und auch die Wahrscheinlichkeit
von Starkregen nimmt ab. Am ehesten kann es noch in Südostbayern zu heftigem
Starkregen kommen. Ab Montag liegen die Wahrscheinlichkeiten von Regenmengen
über 30 mm auch im Südosten unter 5 Prozent und auch die Globalmodelle
simulieren meist unter 10 mm im Osten und Südosten. Angesichts der Wetterlage
kann aber isoliert mal ein Starkregen zusammenkommen. Die Unwettergefahr nimmt
aber ab. Großflächiger Dauerregen ist nicht zu erwarten. Auch stürmische Böen
sind nach CosmoLEPS/EZMW-EPS meist nicht zu erwarten. Lediglich an der
Nordfriesischen Küste, auf Fehmarn und im Bereich Darß/Fischland können am
Montag 8er Böen nicht ausgeschlossen werden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden