Thema des Tages
03-07-2019 09:20
Die Sicht auf die Jubiläumstour des "Gelben Trikots" durch die
Wetterbrille!
Am kommenden Samstag startet die Jubiläumstour des "Gelben Trikots"
durch Frankreich. Der Startschuss fällt jedoch in einem Nachbarland.
Doch wie wird das Wetter an den ersten Tagen der Tour de France?
Am kommenden Samstag startet die 106. Ausgabe der Tour de France. Das
berühmteste und für die Rennfahrer wohl auch bedeutendste Radrennen
der Welt wird seit 1903 jährlich im Juli mit wechselnder
Streckenführung ausgetragen. Unterbrechungen gab es nur während der
Weltkriege in den Jahren 1915 bis 1918 und 1940 bis 1946. Weitere im
Sprachgebrauch bekannte Namen für das Radrennen sind auch "Grande
Boucle" (französich für Große Schleife) oder Le Tour. In diesem Jahr
feiert nun das "Gelbe Trikot" (französisch le maillot jaune) seinen
100. Geburtstag. Das Gelbe Trikot wurde 1919 eingeführt, um die
Identifizierung des Spitzenreiters für die Zuschauer zu vereinfachen.
Der erste Träger des gelben Leibchens war der Franzose Eugène
Christophe. Am längsten wurde das Trikot in den letzten hundert
Jahren durch den fünffachen Toursieger Eddy Mercks getragen.
Die Jubiläumstour für das "Gelbe Trikot" umfasst erstmals drei
Bergankünfte über 2000 Meter. Unten den Bergen sind bekannte Namen
wie der Tourmalet. Insgesamt müssen die Fahrer vom 6. bis zum 28.
Juli in 21 Etappen 3460 km zurücklegen. Der Startschuss erfolgt in
diesem Jahr in Belgien. Sowohl bei der ersten Etappe als auch beim
Zeitfahren am zweiten Tag ist die Hauptstadt Brüssel der Schauplatz
für alle Tour-Fans. Erst am dritten Tag verlässt das Fahrerfeld
Belgien und startet im Heimatland der Tour durch. Nach Zwischenstopps
im Nordwesten sowie in den Vogesen geht es zum Zentralmassiv und
schließlich in die Pyrenäen. Bevor der Sieger erneut in Paris gekürt
werden kann, stehen noch die schwierigen Alpen-Etappen auf dem
Programm. Der Westen und Nordwesten Frankreichs wird dieses Jahr von
den Fahrern nicht besucht.
Doch auf welches Wetter müssen sich die Fahrer und natürlich auch die
Zuschauer zum Start der 106. Tour einstellen?
Am Samstag, den 6. Juli, zum Start der Tour mit einer Runde um
Brüssel soll es nach derzeitigen Modellberechnungen wechselnd,
zeitweise auch stärker bewölkt sein. Bei einem nur geringen
Schauerrisiko bleibt es weitgehend trocken. Mit den
Höchsttemperaturen um 23 Grad sollten sowohl das Fahrerfeld als auch
die Zuschauer zufrieden sein. Je nach Streckenabschnitt bläst den
Rennfahrern eine leichte bis mäßige nördliche Brise ins Gesicht,
schiebt von hinten oder zerrt von der Seite.
Beim Team-Zeitfahren am 7. Juli in Brüssel ändert sich vom Wetter nur
wenig. Bei etwas geringeren Sonnenanteilen führt der nördliche Wind
noch etwas kühlere Luft von der Nordsee ins Land, sodass die
Höchstwerte nur noch um die 20 Grad liegen sollen. Während dies für
die Fahrer sogar von Vorteil ist, könnten sich die Temperaturen für
die Zuschauer bei fehlender wärmender Sonne und dem mäßigen Wind ohne
Jacke sogar kühl anfühlen. Zudem besteht weiter auch ein kleines
Schauerrisiko.
Zum Wochenstart am Montag geht es dann nach Frankreich. Die Etappe
wird noch auf belgischer Seite in Binche gestartet und führt das
Fahrerfeld schließlich nach Epernay. Zum Start am Morgen erwartet die
Fahrer sowie die Zuschauer wohl ein stark bewölkter Himmel, aus dem
hier und da auch ein kurzer Schauer fallen kann. Bei Werten um 15
Grad ist es zudem recht frisch. Im Tagesverlauf soll die Wolkendecke
zunehmend auflockern. Die Niederschlagsneigung nimmt gleichzeitig ab.
Auch die Temperaturen steigen spürbar an und erreichen auf der
Strecke voraussichtlich Höchstwerte zwischen 23 und 25 Grad.
Zumindest in den ersten Tagen deutet sich also ein nahezu perfektes
Wetter Rund um die Tour an. Die sengende Hitze der letzten Woche
haben wir hinter uns gelassen. Auch stärkere Niederschläge sind nach
aktuellen Modellprognosen zunächst nicht zu erwarten.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.07.2019
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