DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
30-06-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 30.06.2016 um 10.30 UTC
Leicht wechselhaft und zunächst nur teils mäßig warm bis warm. Ab Dienstag im
Süden und teils auch in der Mitte und im Osten wieder sommerlich warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 07.07.2016
Am Sonntag zonalisiert nach Abzug eines Höhentroges die Höhenströmung. Im
Bodendruckfeld schiebt sich wieder der Keil des Azorenhochs nach Mitteleuropa
vor, was zu einer Wetterberuhigung führt. Im Tagesverlauf greift auf den
Nordwesten ein größeres Feuchtefeld über, wobei die Temperaturen in 850 hPa dort
auf 5 Grad und weniger sinken.
Am Montag verläuft die Frontalzone von UK über Südskandinavien nach Osten, so
dass der Norden in ihrem Randbereich liegt. Dabei greift im Tagesverlauf eine
Warmfront mit Regen über, wobei sich der Gradient verschärft. Über dem Süden
sorgt dagegen ein flacher Höhenrücken für teils freundliches Wetter und bei
Anstieg der 850-hPa-Temperatur über 10 Grad auch für Sommerliche Temperaturen.
Am Dienstag schleift bei einer recht glatten Westsüdwestlichen Höhenströmung im
Norden eine Luftmassengrenze, während in der Mitte und im Süden bei sommerlichen
Temperaturen weitgehend störungsfrei ablaufen bei einem im Schwarzwald und im
Alpenraum erhöhten Gewitterrisko.
Am Mittwoch greift in der 2. Tageshälfte ein Randtrog auf Deutschland über, der
bei in der Mitte und im Süden weiter sommerlichen Temperaturen für Schauer und
Gewitter sorgt.
Am Donnerstag setzt sich nach Abzug des Troges ein Höhenrücken durch mit dem
dazugehörigen Zwischenhoch bei etwas niedrigeren Temperaturen.
Auch in der erweiterten Mittelfrist ist kein stabiles Sommerhoch zu erkennen
auch nicht in der Clusteranalyse mit der Basis gestern 12 UTC und heute 00 UTC.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Lauf vom EZMW zeigt bereits ab Dienstag einige Unterschiede. Im
gestrigen 00-UTC-Lauf zieht ein Höhentrog in der 2. Tageshälfte nach Deutschland
und sorgt im Tagesverlauf für örtliche Schauer und Gewitter. Im neuen Lauf
schleift dagegen eine Kaltfront im Norden, während es in der Mitte und im Süden
weitgehend trocken und auch recht freundlich ist. Am Mittwoch folgt dann nach
dem neuen Lauf erst der Randtrog, was auch bei den meisten anderen Modellen der
Fall ist. Nach dem alten lauf ist Zwischenhocheinfluss wirksam.
Am Donnerstag sollte ein flacher Randtrog mit vielen Wolken und örtlich Regen
folgen, während sich im neuen Lauf im Norden und in der Mitte
Zwischenhocheinfluss durchsetzt.
Insgesamt ändert sich aber nichts an der Tatsache, dass es leicht unbeständig
und in der Mitte und im Süden häufig sommerlich warm ist.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die anderen globalen Modelle einschließlich ICON simulieren recht ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse liefert bis zum 7. Folgetag 5 Cluster, die aber allesamt ein
ähnliches Szenario zeigen, welches man auch im operationellen Hauptlauf sieht.
In der erweiterten Mittelfrist bleibt es bei der Westlage. Lediglich im 2.
Cluster mit 14 Fällen sieht man etwas einen länger andauernden
Zwischenhocheinfluss am Folgewochenende.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt am Samstag einen kräftigen Rückgang bei den
850-hPa-Temperaturen und recht niedrige Werte bei 5 oder 6 Grad am Sonntag.
Anschließend steigt die Temperatur bei zunehmender Varianz wieder auf 9 bis 13
Grad. Erst ab Donnerstag werden wieder etwas geringere Werte zwischen 6 und 11
Grad erwartet. Dabei nimmt ab Mittwoch nach einer 3tägigen Trockenphase die
Regenwahrscheinlichkeit wieder zu.
Entsprechend der 850-hPa-Temperaturen werden am Sonntag in Deutschland meist
keine Sommertemperaturen mehr erreicht. Mit 18 bis 24 Grad ist es der frischeste
Tag der Woche.
Ab Dienstag sind im Süden und teils auch in der Mitte und im Osten wieder
Sommertemperaturen um 25 Grad oder darüber möglich.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Sonntag und Montag gibt es im äußersten Südosten und Nordwesten nach
CosmoLEPS/EZMW-EPS noch die Möglichkeit kräftiger Regenfallen meist in
Verbindung mit Gewittern. Unwetter sind nicht wahrscheinlich.
Am Mittwoch kann es dann in ganz Deutschland teils markante Gewitter geben,
wobei die Unwettergefahr im Süden leicht erhöht ist. Am Donnerstag gibt es im
Süden noch die Gefahr markanter Gewitter.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, operationelle Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Pels Leusden