DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
17-02-2019 10:30
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 17.02.2019 um 10.30 UTC
Ruhige und milde Hochdrucklage. Keine markanten Warnereignisse zu erwarten.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 24.02.2019
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums ab Mittwoch baut sich hinter
dem abgezogenen Höhentrog von Westen her erneut ein Keil auf. Allerdings wird um
das Höhenhoch herum noch WLA geführt, was im Norden und in der Mitte für Wolken
und gebietsweise etwas Regen sorgt. Weiter nach Süden verstärkt sich ein
Bodenhoch über dem Alpenraum und Süddeutschland und weitet sich nordwärts aus.
Die abgezogene Kaltfront sorgt noch im östlichen Alpenraum für etwas
Niederschlag, der jedoch rasch abklingt. Am Donnerstag und Freitag verstärkt
sich der Höhenhochkeil über Westeuropa und weitet sich weiter nach Norden aus.
In der Folge steigt der Druck am Boden weiter an und am Freitag wird ein 1045
hPa Hoch mit Zentrum über der mittleren Ostsee simuliert. Allerdings wird auf
der Vorderseite des Keils ein kleiner Höhentrog simuliert, der in etwa an
unserer Ostgrenze entlang über Tschechien und Österreich nach Süden geführt
wird. Das sorgt über den östlichen Landesteilen für Wolken und vor allem im
Nordstau der Gebirge für leichte Niederschläge.
Auch am Samstag und Sonntag herrscht Hochdruckeinfluss. Der Höhenhochkeil
verlagert sich leicht ostwärts und stützt ein kräftiges Bodenhoch in dessen
Einfluss wir liegen. Das sorgt vor allem im Süden und der Mitte für viel Sonne
bei frühlingshaften Temperaturen. Es bleibt trocken. Erst im Laufe des Sonntags
schiebt sich ein Trog von Osten und Nordosten her in Richtung zentrales
Mittelmeer vor. Der Keil im Westen wird gesplittet und im Norden entsteht ein
abgeschlossenes Höhenhoch über den Britischen Inseln.
Zu Wochenanfang manifestiert sich eine High-over-Low Situation mit dem Höhenhoch
über den Britischen Inseln gegenüber einem Höhentief bei Tunesien. Dadurch
bleibt es bei der nördlichen bis nordwestlichen Höhenströmung, mit der jedoch
keine kalte Festlandsluft angezapft werden kann. Dadurch haben die recht milden
Temperaturen auch in der kommenden Woche Bestand. Es bleibt trocken.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der aktuelle Lauf des IFS zeigt sich gegenüber den Vorläufen durch eine recht
hohe Konsistenz aus.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
IFS und ICON stimmen bis zum Wochenende recht gut überein. GFS prognostiziert am
Wochenende ein kleines Höhentief, das sich am Samstag und Sonntag vom
Ostatlantik bis nach Nordfrankreich und im weiteren Verlauf nach Süden
verlagert. Das sorgt zumindest im Westen für leicht zyklonalen Einfluss.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalysen liefern für Mittwoch und Donnerstag 2 Cluster, für Freitag
bis Sonntag 3 Cluster, wobei alle Lösungen im Wesentlich den aktuellen IFS-Lauf
bestätigen. Auch der erweiterte Mittelfristzeitraum von Montag bis Mittwoch
nächster Woche ist stark antizyklonal geprägt.
Betrachtet man die Rauchfahnen von unterschiedlichen Standorten in Deutschland,
fällt auf, dass den östlichen Rauchfahnen stärkere Niederschlagssignale für
Donnerstag und Freitag liefern. Die Mengen sind allerdings nur geringfügig.
Nach GEFS-Ensemble liegen die Temperaturen des Ensemblemittels mit zum 01.03.
teilweise deutlich über dem vieljährigen Mittel 1981 bis 2010.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Der Extreme Forecast Index gibt lediglich Signale für eine deutlich erhöhte
Temperatur im Vergleich zur Modellklimatologie, ansonsten gibt es weder Signal
für ein Wind- oder ein Niederschlagsereignis. Natürlich liefern auch die anderen
Ensembles keine Signale für markante Niederschlags- und Windereignisse.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich