DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

29-01-2019 10:30
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 29.01.2019 um 10.30 UTC



Zunächst Wetterlage "Trog Westeuropa" mit Föhn am Alpennordrand. Ab Samstag
Einströmen maritimer Polarluft. Insgesamt kaum signifikante Wettererscheinungen.

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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 05.02.2019


Ein umfangreiches Tief mit Kern nahe dem Westausgang des Ärmelkanals ist zu
Beginn des Mittelfristzeitraumes für das Zirkulationsregime in weiten Teilen
Westeuropas sowie großen Teilen Mitteleuropas verantwortlich. Dieses Tief hat
bei uns eine südliche bis südwestliche bodennahe Strömung induziert, die am
Alpennordrand durch Überströmen eine Föhnsituation entstehen ließ. Diese geht
wahrscheinlich noch im Laufe des Freitag Abend bereits wieder zu Ende, was im
Gefolge einer Okklusionspassage von West nach Ost geschieht. Wesentlich kälter
Luft kann dahinter aber nicht nach Deutschland vorstoßen, solange wir nicht an
die Westflanke des Tiefs und damit in eine nördliche bis nordwestliche Strömung
gelangen. Erst dann wird auf kurzem Weg Kaltluft advehiert. Dies geschieht etwa
ab der 2. Tageshälfte des Samstags, wenn sich das Tief unter allmählicher
Auffüllung über Norddeutschland und die Deutsche Bucht hinweg nordostwärts
verlagert. Somit gelangt nun bis weit in den Sonntag hinein Meeresluft polaren
Ursprungs nach ganz Deutschland. Dieser Vorgang ist ab der Nacht zu Montag
abgeschlossen. Am Montag setzt sich dann von Westen her Hochdruckeinfluss durch.
Dieser dauert auch am Dienstag zunächst noch an, die mitteleuropäische
Hochdruckbrücke wird aber schmaler und im Laufe des Tages erreichen
Tiefausläufer zunächst den Nordwesten, später auch den gesamten Norden und die
Mitte Deutschland.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der letzten drei Modellläufe des ECMWF hat sich gegenüber gestern
und den Tagen davor deutlich verbessert. Sie ist jetzt zumindest bis Montag
Vormittag im mitteleuropäischen Ausschnitt hoch und erst danach werden
signifikante Abweichungen erkennbar. Ursprünglich sollte nach Abzug des ab
Freitag wetterbestimmenden Tiefs nach Nordosten ab Montag Nacht die
Wettersituation erneut zyklonal geprägt sein. Der gestrige 12 UTC Lauf verschob
dieses Szenario zeitlich nach hinten und der heutige 00 UTC Lauf verzögert
diesen Prozess nochmals. Das bedeutet, dass eine weiterer unbeständiger
Witterungsabschnitt kaum vor Dienstag Mittag zu erwarten wäre.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die zum Vergleich zur Verfügung stehenden Modellergebnisse der deutschen
Modellkette sowie das amerikanische GFS Modell zeigen einen sehr ähnlichen
Ablauf der Prozesse sowohl in der Höhe als auch am Boden. Dies ist als Indiz für
eine zuverlässige Prognose zu werten.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Von Freitag 00 UTC bis Samstag 00 UTC existieren drei Cluster, wobei Haupt- und
Kontrolllauf in Cluster 1 fallen (26 Member). Dabei ist der westeuropäische
Höhentrog in allen Clustern hinsichtlich Intensität und Ausdehnung nach Süden
sehr ähnlich modelliert.
Im Zeitraum von Sonntag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC existieren 4 Cluster, wobei
sich Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 2 mit 14 Membern wiederfinden. Cluster
1 ist mit gleichfalls 14 Membern genauso wahrscheinlich und zeigt am Dienstag 00
UTC einen markanteren von der Biskaya zur Nordsee reichenden Höhenkeil als in

Cluster 2 dargestellt. Abgesehen davon sind die Unterschiede in den Clustern
untereinander für unseren Raum wenig bedeutend.

Die Rauchfahne für Offenbach deutet noch über den gesamten Freitag hinweg einen
leichten Temperaturanstieg an, der am Samstag endet und von einem
Temperaturrückgang abgelöst wird. Dieser setzt sich bis Sonntag früh fort,
danach zeigt die weit überwiegende Anzahl der Lösungen einen Temperaturanstieg
an.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Für die Kriterien "Wind" und "Niederschlag" lassen die probabilistischen
Verfahren keine nennenswerten Signale erkennen. Einzig die Alpengipfel (Föhn)und
die freie See ragen am Freitag mit maximalen Wahrscheinlichkeiten um 40% für
Sturmböen heraus.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Operationelle Modelle, EPS-Ergebnisse, Mosmix.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer