DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
            01-11-2018 12:01
          
          
            S Y N O P T I S C H E   Ü B E R S I C H T   M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 01.11.2018 um 10.30 UTC
Ruhiges und tagsüber mildes bis sehr mildes, ab Mittwoch von Westen leicht 
unbeständiges Herbstwetter meist ohne signifikante Wettererscheinungen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 08.11.2018
Von Sonntag bis Dienstag bleibt das blockierende meridional geprägte 
Zirkulationsmuster bestehen, wobei sich die hochreichende Antizyklone über 
Osteuropa allmählich nach Osten verlagert. Somit dominiert über den betrachteten
Zeitraum der antizyklonale Einfluss. 
Durch die Zufuhr subtropischer Luft aus dem Mittelmeerraum liegt im 
deterministischen Modellauf des EZMW die Temperatur im 850-hPa-Niveau von 
Sonntag bis einschließlich Dienstag landesweit bei überdurchschnittlichen 10 bis
17 Grad. Lediglich am Sonntag gibt es im äußersten Norden noch Reste etwas 
kühlerer Luft um 6 Grad.
 
Am Mittwoch erreicht die Achse des atlantischen Höhentroges abends den Westen 
Deutschlands und die korrespondierende Okklusionsfront befindet sich zu diesem 
Zeitpunkt bereits über der Mitte Deutschlands. Die Temperaturen sinken dabei 
postfrontal unter die 10-Grad-Marke. Die Ausgelösten Regenmengen im Westen sind 
aber meist nur gering.
Am Donnerstag zieht der Trog nach Westpolen und zum nordwestlichen Balkan. Es 
folgt ein flacher Höhenrücken und aus dem Azorenhochkeil löst sich eine 
Hochzelle ab, die unter Kräftigung von Süddeutschland nach Österreich und 
Tschechien wandert. Auf der Rückseite des Keils setzt vor allem im Nordwesten 
Warmluftadvektion ein mit Bewölkungsaufzug und nachfolgend Regen. 
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom EZMW simuliert die Entwicklung bis Dienstag ähnlich wie 
die beiden Modell-Runs von gestern.
Am Mittwoch wird im aktuellen Lauf und im Lauf von gestern 12 UTC die Achse des 
atlantischen Höhentroges weiter vorn simuliert, nämlich um 18 UTC an der 
Westgrenze Deutschlands. Die zugehörige Okklusionsfront erreicht zu diesem 
Zeitpunkt etwa die Mitte Deutschlands. Die hervorgerufenen Regenmengen in der 
Westhälfte sind allerdings mit 0,1 bis 4 mm (mit den höchsten Werten im 
Südwesten) sind allerdings nur gering. 
Die Okklusionsfront zieht am Donnerstag über Polen ostwärts ab und es folgt ein 
flacher Höhenrücken. In der Simulation von gestern 00 UTC sollte die Front 
Donnerstagmittag über dem Westen liegen. 
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
 
Bis einschließlich Dienstag simulieren alle anderen Globalmodelle am Rande des 
blockierenden Hochs mit Kern über Osteuropa eine milde südöstliche bis südliche 
Strömung.
Am Mittwoch gibt es erste Differenzen: Während EZMW das Übergreifen eines 
atlantischen Troges simuliert nebst Okklusion, die bis zur Mitte Deutschlands 
mit etwas Regen voran kommt, simuliert ICON noch trockene, störungsfreie 
Bedingungen. Hier erreicht der Trog mit etwas Regen erst am Donnerstag den 
Westen.
Bei JMA zerfällt die Front am Mittwoch und am Donnerstag wird der blockierende 
Höhenrücken über dem östlichen Mitteleuropa regeneriert, so dass es in 
Deutschland trocken bleiben würde.
Beim GFS und NAVGEM zerfällt die Front am Mittwoch über Nordwestdeutschland
Und bringt damit dort nur sehr wenig Regen. 
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse vom EZMW ermittelt heute bis zum 7. Folgetag vier Cluster, 
die sich im Timing des oben beschriebenen Troges (Mittwoch) und in seiner 
Intensität leicht unterscheiden. Über dem Atlantik deutet sich aber eine 
Regenerierung des Troges an in allen vier Clustern. Am wahrscheinlichsten ist 
der Trogdurchgang am Mittwoch, der im ersten Cluster mit 17 modell-Runs gezeigt 
wird wie auch im oper. Lauf. 
Ein etwas schwächer ausgeprägter Trog, der nur leicht verzögert durchgeht, wird 
im zweiten Cluster gezeigt, der mit insgesamt 15 Modellläufen belegt ist.
Cluster 3 und 4 mit insgesamt 19 Modell-Runs bringen ein deutlich verzögertes 
Übergreifen des Troges, so dass erst ab dem Abend im Westen Regen aufziehen 
würde.
In der Rauchfahne von Offenbach steigt nach dem Kaltlufteinbruch vom Freitag am 
Samstag die Temperatur in 850 hPa kräftig an um am Sonntag ungewöhnlich hohe 
Werte um 12 Grad zu erreichen, die am Montag fast auch noch angesagt sind. 
Am Dienstag liegen die Werte immer noch im Mittel bei milden 10 Grad.
Am Mittwoch zeigen die Mehrzahl der Läufe ein Absinken der 850-hPa- Temperatur 
und auch die Regenwahrscheinlichkeit steigt an. Hier wird das Übergreifen der 
Okklusion/Kaltfront deutlich. Bei einigen Läufen sinkt die Temperatur erst in 
der Nacht zum Donnerstag. In 5 bis 6 Simulationen entfällt der Frontdurchgang 
völlig, denn die Temperatur läuft im milden Bereich durch.
Nach dem Temperaturminimum am Donnerstag steigt bis Samstag die Temperatur in 
850 hPa wieder an.
Die 2-Meter-Temperatur in den EPS-Meteogrammen steigt bis Sonntag/Montag an auf 
ungewöhnlich hohe Werte zwischen 12 und 18 Grad. Am Mittwoch geht die Temperatur
insgesamt nur wenig zurück. Ab Donnerstag sind die
Temperaturen nicht mehr ganz so hoch und liegen meist zwischen 9 und 16 Grad. Es
sollte aber berücksichtig werden, dass auch anfangs in Gebieten mit Nebel und 
Hochnebel nur Höchsttemperaturen von 9 bis 11 Grad zu erwarten sind.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Die Wahrscheinlichkeit signifikante Wettererscheinungen ist im 
Vorhersagezeitraum nur gering. Es besteht lediglich ab Montag eine geringe 
Chance für stürmische Böen auf exponierten Mittelgebirgsgipfeln (besonders  
Erzgebirge). 
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl.  Met. Olaf Pels Leusden