DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
02-06-2016 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 02.06.2016 um 10.30 UTC
Zunächst abgesehen vom Nordosten und vom Küstenbereich unbeständige, aber meist
warme Witterung mit Schauern und teils kräftigen Gewittern mit Unwettergefahr.
Ab Mittwoch im Westen, ab Donnerstag auch im Osten vorübergehend beständiger mit
nur noch vereinzelten Gewittern, mehr Sonne und abgesehen vom Norden auch mit
höheren Temperaturen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 09.06.2016
Am Sonntag liegt Deutschland großräumig im Bereich eines umfangreichen, aber
schwachgradientigen Höhenrückens, der von Südwesteuropa bis zum südlichen
Nordmeer reicht. Genauer betrachtet gibt es in dem Rücken eine Höhenantizyklone
bei Schottland und südlich davon ist das Potential etwas verringert. Hier reicht
ein Bodentrog von Osteuropa bis zur Südhälfte Deutschlands. Nördlich davon
strömt in den Norden und Osten am Rande des Bodenhochs östlich der Färöer-Inseln
von Südschweden und dem Baltikum her trockenere und etwas kühlere Luft ein,
während sonst die feuchtwarme und potentiell instabile Luftmasse wirksam ist.
Am Montag wird das Höhenhoch von dem Keil im Süden eingefangen und der
resultierende Höhenkeil liegt über Deutschland. Am Boden bleibt aber bei
schwachem Wind die labile Luft im Süden und Westen liegen mit entsprechendem
Gewitterrisiko. Insgesamt nimmt aber die Schauer- und Gewittertätigkeit etwas
ab.
Am Dienstag verstärkt sich über Westeuropa ein Höhenrücken, so dass bei uns die
Höhenströmung mehr auf West bis Nordwest dreht und vorübergehend zyklonaler
wird. Damit wird die labile Luft wieder weiter nach Osten geschoben. Schauer und
Gewitter erreichen etwa die Elbe.
Am Mittwoch verstärkt sich der Höhenkeil über Frankreich und England und
erreicht mit seiner Achse zum Tagesende Benelux und den äußersten Südwesten von
Deutschland (Ursache für die Verstärkung ist ein erneuter Kaltluftvorstoß über
dem Ostatlantik). Damit stabilisiert sich im Westen und Südwesten die
Schichtung. Andererseits wird die potentiell instabile Luft etwas weiter nach
Osten geführt.
Am Donnerstag wird der Höhenrücken über Deutschland erwartet, so dass die
Niederschläge weitgehend nachlassen.
In der erweiterten Mittelfrist gelangt zwischen dem neuen Zentraltief dicht
westlich von Irland und dem Höhenrücken über dem Osten Europas vorübergehend
sehr warme bis heiße Luft von Südfrankreich her nach Deutschland.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Lauf vom EZMW zeigt keine wesentlichen Änderungen gegenüber den beiden
Läufen von gestern.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die externen Modelle liefern bis zum siebten Tag ähnliche Prognosen. Größere
Differenzen ergeben sich erst in der erweiterten Mittelfrist. Z. B. simuliert
CMA in der erweiterten Mittelfrist eine schnellere Umstellung der Wetterlage auf
West bis Südwest.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse bis zum siebten Tag liefert 3 Cluster, die mehr oder weniger
ähnliche Lösungen anbieten. Letztlich zeigen aber alle drei Cluster am
Donnerstag den sich von Westeuropa zu uns verschiebenden und sich verstärkenden
Höhenrücken. Davor ist der 2. Cluster mit 17 Fällen etwas zyklonaler mit einem
Höhentrog, der im Norden um den Keil herumgeführt wird. Dabei würde ein kleines
Tief übers Küstengebiet ostwärts ziehen mit entsprechend stärkeren Böen und im
Norden mit niedrigeren Temperaturen.
In der erweiterten Mittelfrist zeigen die Cluster einen unterschiedlich
schnellen Übergang zur West- bis Südwestlage, was dem normalen Witterungsverlauf
im Juni entsprechen würde.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt bis Mittwoch recht einheitlich einen leichten
Temperaturanstieg auf Werte um 12 Grad in 850 hPa. Danach gibt es doch recht
große Schwankungen. Hier schlägt zu Buche, dass nach einigen Lösungen wie im 2.
Cluster bereits ab Mittwoch kühlere Luft in den Norden Deutschland geführt wird,
ehe dann wieder wärmere Luft einströmt. Auch in der erweiterten Mittelfrist gibt
es Phasenunterschiede. Ab Samstag gibt es allerdings nur noch wenige warme
Läufe, so dass im Mittel die Temperatur in 850 hPa zurückgeht. Das Geopotential
beginnt im Mittel bereits am Freitag zu sinken.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Über den gesamten Vorhersageraum hinweg stehen teils kräftige GEWITTER vor allem
mit der Gefahr von STARKREGEN und/oder HAGEL auf dem Programm. Am geringsten ist
die Gewitterwahrscheinlichkeit im äußersten Norden und Nordosten. Ansonsten ist
die Positionierung der Gewitter aufgrund der n Strömungsverhältnisse nahezu
unmöglich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, oper. Modelle, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden