DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

06-06-2018 10:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 06.06.2018 um 10.30 UTC



Weiterhin sehr warm, zunehmend gewittrig, von Montag zu Dienstag Umstellung der
Lage mit deutlichem Temperaturrückgang.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 13.06.2018


Ausgesprochen schwache Luftdruckgegensätze sowohl am Boden als auch in der
mittleren Troposphäre bleiben zumindest bis zum Montag über Mitteleuropa
bestehen. Daher ist bis dahin auch kein Luftmassenwechsel erkennbar, durch den
die über uns lagernde sehr warme Luft verdrängt würde. Da somit auch die
Advektionen von Warm- oder Kaltluft sowie der Vorticity außerordentlich gering
sind, wird die Druckverteilung in Bodennähe hauptsächlich durch Einstrahlung
(Hitzetiefs) und Labilität der Luftmasse dominiert. Ein zu Beginn des
Mittelfristzeitraumes vom Balkan Richtung Schleswig-Holstein gerichteter
Höhenkeil kann allerdings noch dämpfende Wirkung auf die auch im Nordosten und
Norden zu erwartende Konvektion entfalten, was dort zumindest noch am Freitag
nennenswerten Niederschlag verhindert.

Von Montag zu Dienstag deutet sich nun eine Umstellung der Wetterlage an, die
mit Durchgang eines Höhentroges von West nach Ost eingeläutet wird. Dieser
Höhentrog hat zuvor das bisher nahezu stationäre Höhentief über West-
Südwesteuropa in seine Zirkulation einbezogen. Nach Durchzug diese Troges dreht
die Strömung am Boden auf West- Nordwest, frischt dabei auf, und es ergibt sich
ein spürbarer Temperaturrückgang.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf von ECMF deckt sich auffallend gut mit den Ergebnissen der
beiden vorangegangenen Läufe. Danach bleibt der bisherige Witterungscharakter
erhalten, der sich durch folgende Charakteristika auszeichnet:
Sehr flache Druckverteilung über Mitteleuropa.
Hochsommerliche Temperaturen.
Lokale Starkregenereignisse, die anfangs in der Südwesthälfte, ab Sonntag mehr
und mehr auch in den übrigen Gebieten Deutschlands auftreten.

Etwa ab der Nacht zu Dienstag und am Dienstag zeichnet sich dann ein deutlicher
Temperaturrückgang ab.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch ICON und GFS sind weitestgehend auf Linie mit ECMF. Insbesondere der
Temperaturwechsel weg von der momentanen warmen bis heißen Witterung hin zu
deutlich gemäßigteren Temperaturen am Montag oder spätestens ab der Nacht zu
Dienstag wird vin diesen Modellen genauso vollzogen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Es ist vergleichsweise selten, dass für den gesamten Mittelfristzeitraum, der
hier die Zeit von Samstag 00 UTC bis Mittwoch 00 UTC umfasst, alle Ergebnisse in
einem einzigen Cluster zusammengefasst werden können. Dies ist hier der Fall,
die Prognose hat daher einen hohen Vertrauensgrad vorzuweisen. Die im vorigen
Absatz angesprochene Umstellung der Wetterlage hin zu vorerst spürbar
niedrigeren Temperaturen als bisher spiegelt sich daher auch in diesem Cluster
wider.

Auch die Rauchfahne für Offenbach weist im 850 hPa Niveau auf anhaltend hohe
Temperaturen bis zum Montag hin, ab der Nacht zu Dienstag erfolgt dann mit
Kaltfrontpassage eine markante Abkühlung.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Cosmo-Leps gibt am Freitag und Samstag für Teile des Alpenvorlandes, am Freitag
auch für das westliche Nordrhein-Westfalen Signale (um 15%) für Starkregen.
Schwächer fallen diese bei ECMF-EPS uns ICON EU EPS aus. An den Folgetagen gibt
es von europäische Modell für weite Teile Deutschlands sehr schwache Signale
für Starkregen in weiten Teilen Deutschlands, die prognostisch nur wenig
verwertbar sind.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer