DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

04-06-2018 10:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 04.06.2018 um 10.30 UTC



Sommerlich warm. In der Mitte und im Süden teils kräftige Wärmegewitter, im
Norden überwiegend trocken.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 11.06.2018


Im mittelfristigen Vorhersagezeitraum ist keine Umstellung der Wetterlage zu
erwarten, sodass das sommerlich warme und gebietsweise zu Gewittern neigende
Wetter in Deutschland erhalten bleibt.

So befinden sich weite Teile Europas weiterhin unter tiefem Geopotential,
wenngleich die Luftdruckgegensätze sehr schwach ausgeprägt und somit keine
nennenswerten dynamischen Antriebe vorhanden sind. Ähnliches zeigt sich auch bei
der Betrachtung des Bodenluftdrucks. Deutschland befindet sich im Bereich einer
flachen, aber weite Teile Europas überdeckenden Tiefdruckzone. Dabei bleibt die
Warmluft in ganz Deutschland wetterbestimmend, wobei sie in der Mitte und im
Süden einen deutlich höheren Feuchtegehalt aufweist als im Norden des Landes. In
der feucht-warmen Luft entwickeln sich im Tagesverlauf gebietsweise Schauer und
Gewitter. Aufgrund der schwachen Höhenwinde verlagern sich diese nur langsam,
sodass es erneut lokal zu unwetterartigem Starkregen kommen kann.

Am Montag greift ein schwach ausgeprägter Randtrog von Westen auf Deutschland
über, wodurch auch die feuchte Luft weiter nach Norden vorankommt. Somit ist in
der neuen Woche auch dort mit Schauern und Gewittern zu rechnen.

In der erweiterten Mittelfrist kommt der über Westeuropa liegende Haupttrog
etwas weiter nach Osten voran, wodurch sich auch der Schwerpunkt der
Tiefdruckrinne ostwärts verschiebt. Dadurch gelangt rückseitig mit einer
nördlichen Strömung etwas kühlere Luft in weite Teile Deutschlands. Nennenswerte
Hebungsantriebe sind aber nicht auszumachen, sodass flächendeckende
Niederschläge weiterhin nicht zu erwarten sind.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der letzten Modellläufe des EZMW kann weitgehend als gut
bezeichnet werden. Kleinere Unterschiede im Strömungsmuster haben keine
signifikante Änderung der Wetterentwicklung zur Folge.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die betrachteten Modelle ICON, GFS und EZMW prognostizieren die großräumigen
synoptischen Strukturen sehr ähnlich. Kleinere Unterschiede zeigen sich in der
Ausprägung der Tiefdruckrinne, wodurch sich aber keine grundlegend andere
Wetterentwicklung ergibt. Allerdings lassen GFS und EZMW die feuchtere Luft und
somit die konvektiven Niederschlage weiter nach Norden ausgreifen als ICON.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


In der Rauchfahne für Offenbach verbleibt die Temperatur 850 hPa bis
einschließlich Sonntag auf relativ hohem Niveau und pendelt etwa zwischen 11 und
15 Grad. Dabei ist der Spread gering. In der neuen Woche zeigt sich der
beschriebene Temperaturrückgang nicht nur im Hauptlauf sondern auch anhand des
Ensembles. Ein ähnlicher Verlauf ist auch beim Geopotential 500 hPa zu erkennen.
Hinzu kommen wiederholte Niederschlagssignale, die auf die Entwicklung von
Schauern und Gewittern hindeuten.

Die Clusterung des EZMW besitzt für den Zeitraum von t+72 bis 96 Stunden zwei
Cluster, wobei keine alternativen Wetterszenarien erkennbar sind. Nachfolgend
ist bis in die erweiterte Mittelfrist hinein nur noch ein Cluster vorhanden. Die
Fortsetzung bzw. Andauer der beschriebenen Wetterlage scheint also sicher.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Im gesamten Vorhersagezeitraum muss insbesondere in der Mitte und im Süden im
Tagesverlauf gebietsweise mit Gewittern gerechnet werden, teils in Verbindung
mit Starkregen und Hagel. Lokal sind Unwetter durch heftigen Starkregen zwischen
25 und 40 l/qm in kurzer Zeit und größeren Hagel um 2 cm wahrscheinlich. Auch
extrem heftiger Starkregen mit Mengen über 40 l/qm in kurzer Zeit kann bei
stationären Gewittern nicht ausgeschlossen werden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger