DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
08-05-2018 10:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 08.05.2018 um 10.30 UTC
Am Sonntag in der Südwesthälfte, danach im Alpenvorland und im Alpenraum
gebietsweise Dauerregen möglich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 15.05.2018
Am Freitag ist nach Durchzug einer Kaltfront von West nach Ost
Zwischenhocheinfluss wirksam. Nur im Osten und Südosten wirkt sich vormittags
noch ein dieser Kaltfront nachfolgender, schwach ausgeprägter Kurzwellentrog
aus. Dieser wird durch einen mächtigen Höhenkeil mit Achse über dem östlichen
Mitteleuropa abgeblockt, weicht dabei nach Norden aus und verliert weiter an
Einfluss. Der Höhenkeil ist Teil einer Omegakonfiguration, an dessen Westflanke
Deutschland liegt, was am Samstag aber noch keinen entscheidenden Wechsel
gegenüber dem Vortag zur Folge hat. Zwar wird der Höhenkeil von Westen her durch
ein Höhentief mit einem bis zur Iberischen Halbinsel reichenden Höhentrog
allmählich eingeschnürt, dieser Höhentrog gewinnt aber erst am Sonntag markant
an Einfluss. Die südwesthälfte Deutschlands gelangt dann auf seine Vorderseite,
während er sich zu einem eigenständigen Höhentief abschnürt. Es entsteht eine
"High over Low" Konstellation, die am Boden durch zyklonale Verhältnisse bei
geringen Luftdruckgegensätzen gekennzeichnet ist. Dabei bestimmt kühle Luft den
Witterungscharakter. Zum Ende des Mittelfristzeitraumes wird der zyklonale
Einfluss im Westen und Nordwesten durch einen kräftigen Höhenkeil
zurückgedrängt, der sich aus dem Azorenraum über die Britischen Inseln nach
Skandinavien erstreckt. Im übrigen Deutschland bleiben die Witterungsbedingungen
weiterhin leicht zyklonal beeinflusst, wobei die relativ wärmste Luft über dem
Nordosten lagert.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der Prognosetrend zur Umstellung der bisher durch Hochdruckeinfluss in
Verbindung mit Kontinentalluft aus Nordosten geprägten Wetterlage hält weiterhin
an. Allerdings startet der Mittelfristzeitraum auch im neuesten ECMF-Lauf am
Freitag noch mit Zwischenhocheinfluss, der erst am Samstag allmählich schwindet
und ab Sonntag in eine unbeständige Witterungsphase einmündet. Ab diesem
Zeitpunkt muss bis Dienstag einschließlich mit z. T. gewittrigen Niederschlägen
gerechnet werden, oftmals vielfach aber auch mit flächenhaftem Niederschlag.
Dieser deutet sich am Sonntag in der Südwesthälfte Deutschlands an und erreicht
an den Folgetagen abgeschwächt auch Teile der Nordosthälfte, spart aber den
äußersten Nordosten weitgehend aus. Die Temperaturen sind dort höher als in der
Südwesthälfte, sie gehen aber bis Dienstag ebenfalls zurück, bleiben aber im
Gegensatz zur Südwesthälfte Deutschlands noch oberhalb der 20°C Marke.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Zumindest bis Montag 00 UTC stimmen die Prognosen von ECMF,ICON und GFS
auffällig gut überein. Danach gibt es naturgemäß Abweichungen in der Phase und
bei den Niederschlagsprognosen hinsichtlich Menge und räumlicher Verteilung.
Allen gemeinsam ist jedoch der Trend zu einer, anders als gegenwärtig, zyklonal
geprägten Wetterlage mit nur noch mäßig warmer, im Westen Deutschlands sogar
kühler Witterung.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Für die Zeit von Freitag 00 UTC bis Samstag 00 UTC existieren 5 Cluster, wobei
deterministischer Lauf und Kontrolllauf in Cluster 4 fallen. Dieser ist gerade
einmal mit 9 Membern besetzt. Die Unterschiede zu den anderen Clustern sind im
mitteleuropäischen Bereich allerdings gering.
Auch im Zeitraum von Sonntag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC existieren 5 Cluster,
Haupt- und Kontrolllauf sind ähnlich stark mit 9 bzw. 10 Membern besetzt. In den
Ergebnissen für Dienstag 00 UTC variiert die Zyklonalität über Deutschland in
ihrer Ausdehnung, sie ist aber in allen Clustern qualitativ erkennbar.
Die Rauchfahne von Offenbach deutet ab Freitag, auf der Vorderseite des bis zur
Iberischen Halbinsel reichenden westeuropischen Höhentroges, einen deutlichen
Temperaturanstieg an. Dieser wird ab Sonntag nur einen noch kräftigeren
Temperaturrückgang abgelöst. Danach zeigen viele Lösungen ein nahezu konstantes,
z. T. auch geringfügig ansteigendes Temperaturniveau.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Die Wahrscheinlichkeiten für Regen von mehr als 20 l/m² in 24 h steigen ab
Sonntag in verschiedenen Teilen Deutschlands an, bleiben aber mit 10 bis 20%
sehr gering. Am Montag und Dienstag betragen sie im Voralpenland und über den
Alpen 20 bis 30 %. Bezüglich anderer Wetterelemente gibt es keine signifikanten
Wahrscheinlichkeiten für deren Auftreten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, ECMWF, ECMWF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer