DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
09-04-2018 11:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 09.04.2018 um 10.30 UTC
Von Südwest nach Nordost Durchzug einer Zone mit lokalen Schauern und Gewittern.
Ansonsten auch sonnige Abschnitte und meist mäßig warm, lokal auch warm. Bis
Freitag im Küstenumfeld einzelne stürmische Böen aus Ost bis Nordost. Ab Sonntag
nur noch einzelne Schauer oder Gewitter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 16.04.2018
Am Donnerstag liegt Deutschland im Randbereich eines Höhentiefs über Frankreich
in einer südlichen bis südöstlichen Strömung, wobei es im Alpenvorland leicht
föhnig ist. Am Boden schwenkt eine von Belgien bis Süddeutschland reichende
Tiefdruckrinne langsam nordwärts.
Sie liegt Freitagmittag etwa an der Elbe und verlagert sich bis zum Abend zur
Küste. Der Schwerpunkt des Höhentiefs zieht gleichzeitig nach England, von dem
ein langgestreckter Höhentrog über Norddeutschland bis nach Polen reicht. Dabei
gelangt von Südwesten und Westen etwas frischere Meeresluft nach Deutschland mit
850-hPa-Temperaturen von 5 Grad und etwas weniger nach Deutschland.
In dem Höhentrog bildet sich am Samstag ein flaches Cut-Off-Tief, das sich von
der westlichen Ostsee nach Südschweden verlagert. Gleichzeitig schwenkt ein
Höhenrücken vom Alpenraum nach Deutschland. Dadurch kann sich die Luft wieder
etwas erwärmen.
Am Sonntag greift auf der Rückseite des zur Ostsee schwenkenden Höhenrückens ein
schwacher Randtrog auf den Nordwesten über. Am Boden herrschen dabei nur geringe
Luftdruckgegensätze.
Großräumig liegen wir am Montag zwischen einem südosteuropäischen und einem
südwesteuropäischen Höhenrücken. Das noch etwas ansteigende Potential weist
dabei nur geringe Differenzen auf. Am Boden bildet sich eine von Südwesteuropa
bis zur mittleren Ostsee reichende Hochdruckzone und die Temperaturen steigen in
850 hPa auf Werte zwischen 5 Grad an der Nordsee und 9 Grad im Südosten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom EZMW zeigt ähnliche synoptische Basisfelder wie die
beiden Läufe von gestern.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis Montag kommender Woche gibt es auch bei den anderen Modellen einschließlich
ICON keine großen Unterschiede. Deutschland bleibt dabei nach Durchzug einer
flachen Tiefdruckrinne, die örtlich Schauer und Gewitter bringt, abseits der
Frontalzone, die über dem Atlantik verbleibt.
In der erweiterten Mittelfrist besteht sogar die Chance, dass wir in den
Einflussbereich eines blockierenden Hochs kommen (GEM, CMA).
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse des EZMW zeigt bis zum 7. Folgetag nur einen Cluster, der als
blockierende Lage eingestuft wird. Dabei ist ähnlich wie im Hauptlauf ein
kleines Cut-Off-Tief zu sehen, das vom Nordoosten Deutschlands über Nordpolen
bis nach Weißrussland zieht südlich des Höhenhochs über Schweden. Über
Südosteuropa befindet sich ein kräftiger Höhenrücken.
Durch die Blockeirung spaltet sich die Frontalzone: ein Teil verläuft zum
Mittelmeer und ein 2. Teil geht zum Nordmeer. Für die erweiterte Mittelfrist
(bis Tag 10) gibt es 2 Cluster, die sich aber nur gering unterscheiden. Dabei
verstärkt sich sogar noch das Höhenhoch über Südskandinavien. Über dem Atlantik
bildet sich dagegen eine hochreichende Zyklone.
Während es im 1. Cluster mit 30 Modell-Runs störungsfrei ist am Rande des
blockierenden Hochs im Raum Ostsee/Skandinavien, würde im 2. Cluster das
Atlantiktief zeitweise den äußersten Westen Deutschlands tangieren.
Die EPS-Meteogramme zeigen bei Durchgang der oben beschriebenen Tiefdruckrinne
Temperaturen um 15 Grad. Ansonsten werden häufig Werte um oder etwas über 20
Grad erreicht. Lediglich im Küstenbereich gibt es bei dem wahrscheinlich weiter
östlichen bis nordöstlichem Wind teils nur Temperaturen um 10 Grad.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Donnerstag und Freitag ist wie an den beiden Vortagen die Wahrscheinlichkeit
von stürmischen Böen an der Küste und hier besonders an der Ostsee erhöht
(CosmoLEPS, EZMW-EPS).
Außerdem gibt es am Donnerstag im Westen und Süden, am Freitag und Samstag im
Norden und Osten mit geringer Wahrscheinlichkeit lokalen Starkregen, ganz
vereinzelt auch Hagel.
Am Samstag gibt es im Nordosten noch eine geringe Restwahrscheinlichkeit von
Starkregen im Zusammenhang mit Gewittern.
Ab Sonntag ist die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen nur
gering.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden