Thema des Tages

07-04-2018 08:50

Der April

Im römischen Kalendarium war der April ursprünglich der zweite Monat
des Jahres. Sein Name bezieht sich vermutlich auf die sich im
Frühling öffnenden Knospen (lat. aperire = öffnen), oder das
Auftauchen des Kuckucks (lat. Aprilis). Alte deutsche Namen für den
April sind ?Ostarmanoth?, nach Ostara, der altgermanischen Göttin der
Morgenröte, ?Ostermond?, aber auch ?Wandelmonat? oder ?Launing?, was
auf die Wechselhaftigkeit der Witterung im April hinweist, die schon
unseren frühmittelalterlichen Vorfahren auffiel.

Im April verlängert sich der lichte Tage in 50° nördlicher Breite,
das entspricht etwa der Lage von Frankfurt am Main oder Prag, von ca.
12 h 57 min am Monatsbeginn auf knapp 14 h 41 min am Monatsende. Auch
am nächtlichen Himmel zeigt sich zunehmend die Dominanz des
Frühlings, im Süden funkelt Regulus im Sternbild des Löwen. Weiter
östlich folgt der rötliche Stern Arktur im Bärenhüter und etwas
tiefer über dem Horizont steht Spica im Sternbild Jungfrau, während
sich am westlichen Horizont die Wintersternbilder dem Untergang
zuneigen.

Im klimatologischen Mittel stellt sich im April im
nordatlantisch-europäischen Raum die atmosphärische Zirkulation vom
winterlichen, meist zonal geprägten und durch Westwetterlagen
gekennzeichneten Regime zum eher meridional dominierten
Zirkulationsschema des Sommerhalbjahres um. Länger andauernde
Hochdrucklagen sind allerdings meist noch selten, insbesondere im
April ringen gewöhnlich polare und subtropische Luftmassen um die
Vorherrschaft in Mitteleuropa, worin sich die sprichwörtliche
Wechselhaftigkeit des Aprils begründet.

So erleben wir einerseits bei entsprechenden Wetterlagen oftmals
schon frühsommerliche Tage (beispielsweise sind am morgigen Sonntag
im Westen Höchstwerte von 25 °C möglich), andererseits kann auf der
Rückseite von Tiefausläufern hoch reichende und labil geschichtete
Kaltluft für wechselhaftes Schauerwetter sorgen. Leichte Nachtfröste
bei klarem Himmel stehen im April immer noch auf dem Programm und
wenn - wie in diesem Jahr - mit östlichen Winden ?russische
Polarluft? nach Mitteleuropa geführt wird und es an den Fronten von
Tiefdruckgebieten zu Aufgleitvorgängen von wärmerer Atlantikluft
kommt, sind auch ?weiße Ostern? nichts Außergewöhnliches.

Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/04/07.html
finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte
Darstellung des Firmaments spätabends im April 2018. (Wenn man im
Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich
in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die
östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)


Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.04.2018

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