DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
06-04-2018 10:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 06.04.2018 um 10.30 UTC
Ab kommenden Dienstag im Süden und in der Mitte einzelne Schauer oder Gewitter
möglich. Sonst meist freundlich und trocken. Dabei sehr mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 13.04.2018
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am kommenden Montag befindet
sich Deutschland auf der Vorderseite eines westeuropäischen Langwellentroges in
einer schwachen südlichen bis südwestlichen Höhenströmung. Dabei wölbt sich die
Höhenströmung über dem westlichen Mitteleuropa antizyklonal auf, so dass
zunächst von schwachen Absinkvorgängen auszugehen ist, von denen Deutschland
profitiert. Der Keil wandert am Dienstag weiter nordwärts, dahinter setzt Hebung
ein, die am Boden eine flache, breitgefächerte Tiefdruckzone von der Iberischen
Halbinsel über Frankreich, bis in den Süden und Westen Deutschlands erzeugt.
Diese Tiefdruckzone bleibt bis zum Ende des mittelfristigen Vorhersagezeitraums
im Wesentlichen erhalten. Über dem Norden und Osten des Landes bleibt der eher
antizyklonale Einfluss dagegen bestehen. Denn über dem Nordosten Europas
entsteht von Russland bis Fennoskandien ein kräftiges Hoch, das mit einer
zunehmenden östlichen Strömung für die Zufuhr einer meist trockenen
Kontinentalen Luftmasse in den Norden und Osten Deutschlands sorgt. Im Westen
und Süden strömt dagegen etwas feuchtere Mittelmeerluft ein, so dass dort hin
und wieder mit einzelnen Schauern oder Gewittern zu rechnen sein wird.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Im mittelfristigen Vorhersagezeitraum stimmen die Felder in der synoptischen
Struktur des ECMWF gut mit den vorangegangenen Lösungen des operationellen ECMWF
überein. Von daher kann man die Konsistenz des ECMWF, bzw. IFS als gut
bezeichnen. Einem Höhenkeil über Osteuropa steht zunächst ein langwelliger Trog
über Westeuropa bzw. dem westlichen Mitteleuropa gegenüber. Letzterer schnürt
sich von der generellen Strömung ab und entwickelt sich zu einem
schwachgradientigen Tiefkomplex, der zumindest zeitweise bis nach Süd- bzw.
Westdeutschland reicht. Während über dem Nordosten Europas ein markantes
Hochdruckgebiet entsteht, bleibt der Tiefkomplex von der Iberischen Halbinsel
bis nach Frankreich mit zwei Drehzentren erhalten. Daher herrscht im Norden
Deutschlands in einer östlichen Strömung Hochdruckeinfluss, nach Süden und
Westen zu entwickeln sich in der etwas feuchteren Luftmasse ab kommenden
Dienstag nur gelegentlich einzelne Schauer oder Gewitter. Da die Luftmasse
insgesamt sehr mild bis warm bleibt, ist Nachtfrost vorerst kein Thema mehr. Die
Maxima pendeln von höheren Lagen und den Küsten abgesehen um die 20 Grad Marke.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Auch ICON, GEM und GFS zeigen heute bis zum Ende des Mittelfristzeitraumes
synoptische Szenarien, die gut mit denen von IFS übereinstimmen
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Im Zeitraum Montag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC existieren 3 Cluster, wobei der
Kontrolllauf in Cluster 1 (24 Member) und der deterministische Lauf in Cluster 2
fällt (17 Member). Die wesentlichen Features stimmen für das westliche
Mitteleuropa und Deutschland aber in allen 3 Clustern überein und zeigen am
Montag 00 UTC die keilförmige Struktur der Höhenströmung in diesen Gebieten.
Im Zeitraum von Mittwoch 00 UTC bis Freitag 00 UTC existieren 5 Cluster, wobei
der deterministische Lauf diesmal in Cluster 1 (21 Member) und der Kontrolllauf
in Cluster 2 (18 Member) zu finden ist. Dabei schätzen alle 5 Cluster die
Situation für Mitteleuropa sehr ähnlich ein, wobei der rote Rahmen der einzelnen
Cluster auf eine eher blockierende Situation (antizyklonal) hindeutet.
Die Rauchfahne für Offenbach weist auf das hohe Temperaturniveau in 850 hPa hin,
das bereits am Samstag erreicht ist und das erst am Dienstag aufgrund
zunehmender Vertikalbewegung allmählich wieder etwas abzusinken beginnt.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Hinsichtlich signifikanter Wettererscheinungen liegen für Dienstag markante
Wahrscheinlichkeiten von ca. 40 bis 50 % für Teile der Ostseeküste für
Wind-/Sturmböen (aus Ost bis Nordost)vor. Auch können ab Dienstag in der Mitte
und im Süden lokal markante Gewitter auftreten. Sonst ist nicht mit warnwürdigen
Wettererscheinungen zu rechnen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, MOS-MIX, COSMO-LEPS, ECMWF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer