DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
25-05-2016 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 25.05.2016 um 10.30 UTC
Zunächst einzelne Gewitter, örtlich mit Starkregen. Ab Sonntag in der Mitte und
im Süden sowie im Westen heftiger Starkregen möglich.
Im Nordosten kaum Gewitter und gebietsweise anhaltende Trockenheit. An der See
am Sonntag und Montag starke bis stürmische Böen aus Nordost bis Ost.
Insgesamt recht warm, örtlich auch sehr warm und schwül. Ab Montag im Süden, ab
Dienstag auch im Norden und Osten Abkühlung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 01.06.2016
Am Samstag liegt westlich von der Biskaya und von Irland ein umfangreiches
Höhentief. An seiner Westflanke herrscht anfangs über Mitteleuropa eine
diffluente und meist antizyklonal geprägte Strömung. Mit der langsamen
Annäherung des Höhentiefs und mit der thermischen Aufheizung über Mitteleuropa
sinkt aber der Luftdruck über Deutschland weiter ab.
Damit bildet sich über dem Süden am Sonntag ein Tief, dessen Kerndruck unter
1005 hPa liegt und sich im Tagesverlauf etwas nach Norden verlagert.
Das Tief setzt sich am Montag über der Mitte Deutschlands fest und auch das
Höhentief nimmt eine ähnliche Position ein.
Am Dienstag bildet sich in der Höhe eine Tiefdruckrinne, die von Frankreich über
Süddeutschland bis zum nördlichen Balkan reicht. Dagegen breitet sich der
Höhenkeil des blockierenden Hochs nordwestlich von Schottland bis nach
Norddeutschland aus. Mit nordöstlicher Strömung gelangt am Boden trockenere und
etwas kühlere Luft nach Norddeutschland.
Auch am Mittwoch gibt es eine ähnliche Konstellation, wobei sich allerdings das
blockierende Hoch nach Island verschiebt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Lauf vom ECMWF zeigt zunächst ähnliche synoptische Basisfelder wie die
beiden Modellläufe von gestern.
Ab Dienstag erkennt man einige Unterschiede:
Das blockierende Hoch zwischen Island und Schottland reicht am Dienstag mit
einem Höhenkeil bis zur nördlichen Nordsee und der Keil dehnt sich weiter nach
Norddeutschland aus. Damit ist auch der Bodendruck im deutschen Küstengebiet um
fast 5 hPa höher als im Lauf von gestern 00 UTC.
Auch am Mittwoch reicht der flache Rücken bis etwa zum Main und mit
nordöstlicher Strömung gelangt trockene Luft in den Norden.
Damit wird vom Emsland bis nach Vorpommern am Mittwoch kein Regen mehr
simuliert.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bei ICON liegt am Dienstag das Höhentief etwas nördlicher und auch der Norden
Deutschlands befindet sich in seinem zyklonalen Randbereich, so dass an der
Küste weitere Niederschläge simuliert werden.
Nach CMA (China) verlagert sich das mitteleuropäische Tief am Dienstag zur
Nordsee. Auch hier würden noch gewittrige Regenfälle im Norden auftreten, die
teils bis in den Mittwoch reinreichen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse zeigt bis zum 7. Tag nur einen Cluster, das ein Höhentief
eher über dem südlichen Mitteleuropa ab Dienstag zeigt. Das spricht für einen
trockenen Nordosten und Norden.
Für die erweiterte Mittelfrist gibt es 3 Cluster, die allesamt weiter von einem
blockierenden Hoch im Raum Island/Schottland ausgehen. Im Randbereich des Hochs
herrscht besonders über dem südlichen Mitteleuropa zeitweise zyklonales Wetter,
vor allem im 3. Cluster mit immerhin 15 Fällen.
In Cluster 1 und 2 reicht ein Hochkeil bis nach Nordwestdeutschland, so dass in
den Norden etwas kühlere Luft einsickern könnte.
Die Meteogramme zeigen die höchsten Temperaturen am Samstag und Sonntag und im
Osten auch noch am Montag. Danach gelangt vorübergehend frischere Luft zu uns,
im Süden aus westlichen Richtungen. Im Norden setzt sich im Mittel erst in der
erweiterten Mittelfrist der West- bis Nordwestwind durch (da über dem Festland
eine Tiefdruckrinne verbleibt). Kühle Luft setzt sich dabei in mehr Läufen in
der erweiterten Mittelfrist durch.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Die Wahrscheinlichkeit von 24stg. Regenmengen über 30 mm (Dauerregen/Starkregen)
ist bis Freitag nach CosmoLEPS/EZMW-EPS nur gering und nimmt am Samstag in der
Mitte und im Westen leicht zu (heftige Gewitter). Am Sonntag steigt die
Wahrscheinlichkeit hierfür vor allem in der Mitte und zum Teil auch im Süden und
Westen auf 20 bis 40 Prozent. Auch die operationellen Modelle simulieren örtlich
diese Mengen, bei EZMW am Sonntag im Schwarzwald sogar im Unwetterbereich.
Gleichzeitig nimmt an der Küste der Nordost- bis Ostwind zu mit einzelnen
stürmischen Böen. Ursache ist die Vertiefung des mitteleurop. Tiefs.
Am Montag schwächen sich die Regensignale nach EZMW-EPS etwas ab, sind aber vor
allem im Südwesten noch erhöht. EZMW, ICON und GFS berechnen vereinzelt sogar
Unwettermengen.
Ab Dienstag beruhigt sich das Wetter wieder.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, oper. Modelle, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden