DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

24-05-2016 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 24.05.2016 um 10.30 UTC



Zunächst einzelne Gewitter, örtlich mit Starkregen, am Sonntag im Westen und
Südwesten kräftiger Regen möglich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 31.05.2016


Ausgehend von einem Höhentief vor Westeuropa hat sich am Freitag eine
südwestliche Höhenströmung eingestellt, die über der Südhälfte Deutschlands
etwas kräftiger, über der Nordhälfte schwach ausgeprägt ist. Dem Süd-Nord
Temperaturgefälle folgend kann sich am Boden über Süddeutschland tagsüber eine
von West nach Ost verlaufende Tiefdruckrinne bilden. Generell sind die
Luftdruckgegensätze über Deutschland aber verschwindend gering. Ab der 2.
Tageshälfte wölbt sich ein schwacher Höhenkeil auf, der auch am Samstag noch
während des größten Teils des Tages identifizierbar ist, allerdings ohne
erkennbare Auswirkungen auf das Bodendruckfeld bleibt. Dieses lässt weiterhin
auf eine flache Tiefdruckrinne über der Südhälfte Deutschlands schließen.
Am Sonntag liegt Deutschland dann vollständig auf der Vorderseite eines
Höhentroges, wobei nun am Boden über Frankreich und Benelux Zyklogenese
einsetzt. Das dabei entstehende und sich bis Montag 00 UTC immer mehr
intensivierende Tief platziert sich mitten über Deutschland, wobei an seiner
Westflanke kühlere Luft über die Britischen Inseln und Nordfrankreich in die
Südhälfte Deutschlands gelangt. Am Montag und Dienstag verbleibt Deutschland
unter dem Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Westeuropa, von dem aus sich
ein Trog ostwärts über Deutschland hinweg erstreckt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz zwischen den Modellläufen von heute und gestern 00 UTC sowie dem
dazwischen angesiedelten 12 UTC Lauf ist auffallend gut. Danach bahnt sich an
der Südflanke eines Hochs mit Kern über Skandinavien mit Ausnahme des äußersten
Nordens zunächst eine radientschwache Wetterlage an. Auch das dabei zu
erwartende Süd-Nord Temperaturgefälle ist bei allen drei Modellläufen nahezu
identisch. Selbst die ab Sonntag in Mitteleuropa einsetzende Zyklogenese weist,
was sowohl die Platzierung als auch die Intensität des entstehenden
Tiefdruckgebietes betrifft, keine erwähnenswerten Unterschiede auf. Erst am
Dienstag zeigen sich Differenzen bezüglich der Verlagerung diese Tiefs, die in
Anbetracht des langen Vorhersagezeitraumes aber ebenfalls wenig spektakulär sind
und keine abweichende Wetterentwicklung zur Folge haben.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Insbesondere ICON folgt den Ergebnissen von ECMF recht deutlich, insbesondere
die Tiefdruckentwicklung am Sonntag erweise sich als nahezu identisch. Aber auch
GFS entfernt sich nicht weit von den prognostizierten synoptischen Strukturen
des europäischen Modells und kommt damit zu ganz ähnlichen Ergebnissen, was den
Wetterverlauf betrifft.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Für den Zeitraum 72 bis 96 Stunden liegen 3 Cluster vor, wobei Custer 1 mit 20
Membern besetzt ist, während deterministischer und Kontrolllauf in dem mit nur
14 Membern besetzten Cluster 3 zu finden sind. Im mitteleuropäischen Bereich
sind aber keine Differenzen als Ergebnis der variierten Anfangsbedingungen zu
konstatieren.
Im Zeitraum 120 bis 168 Stunden existieren 2 Cluster mit Kontroll- und
deterministischem Lauf in Cluster 1. Dieser zeigt deutlich das beschriebene
Höhentief mit Kern über Westeuropa, von dem aus sich der Trog über Deutschland
hinweg ostwärts erstreckt.
Ohne wesentlich Auffächerung zeigt die Rauchfahne für Offenbach einen
kontinuierlichen Temperaturanstieg bis Sonntag abend auf im Mittel über 10°C in
850 hPa. Bis dahin hat sich nach den vorangegangenen Erläuterungen ein
vergleichsweise kräftiges Tief über Deutschland gebildet, dessen Kaltfront ab
Montag für einen Temperaturrückgang zunächst in der Südhälfte sorgt. Dieser
Befund spiegelt sich in der Rauchfahne deutlich wider, auch wenn der
Streubereich der Ergebnisse nun stärker als zuvor auffächert.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Erste verwertbare Signale für kräftigen bzw. ergiebigen Regen liefert Cosmo-Leps
am Sonntag (liegt nur bis 12 UTC vor) für den Südwesten, allerdings immer noch
mit Wahrscheinlichkeiten, die nur lokal 20 bis 30% betragen. Das deckt sich mit
ECM-EPS, das für die 2. Tageshälfte für den Westen und Südwesten entsprechende
Signale andeutet. Danach nimmt die Wahrscheinlichkeit für kräftigen Regen wieder
ab.

Die Wahrscheinlichkeit von Böen (Bft 7) ist nach ECMWF ist ab Sonntag nachmittag
an den Küsen signifikant, am Montag mit Ausnahme der Mitte und des Südostens
dann überall.
Sturmböen sind allenfalls am Montag auf den Berggipfeln mit eine
Wahrscheinlichkeit von 20 bis 25 % zu erwarten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF-EPS, MOS-MIX, Leps.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer