Thema des Tages

25-02-2018 09:50

Der März?

Im März wandert die Sonne entlang des aufsteigenden Astes der
Ekliptik weiter nordwärts und erreicht am 20. Um 17:15 Uhr
Mitteleuropäischer Zeit die Tagundnachtgleiche und damit den
astronomischen Frühlingsbeginn auf der Nordhalbkugel. Die lichte
Tageslänge erhöht sich so deutlich wie sonst nirgends im Jahr, in 50°
nördlicher Breite beispielsweise, das entspricht etwa der Lage von
Frankfurt am Main oder Prag, von 10 h 59 min zu Monatsbeginn auf 12 h
52 min am Ende des Monats - das sind fast zwei Stunden!

Den nächtlichen Himmel im Südosten ziert das "Frühlingsdreieck". Es
ist kein Sternbild, sondern ein sogenannter Asterismus, der die
hellsten Sterne unterschiedlicher Sternbilder umfasst, und zwar
Regulus (im Sternbild Löwe), Arktur (im Sternbild Bärenhüter) und
Spica (im Sternbild Jungfrau), während das typische Wintersternbild
Orion in der zweiten Nachthälfte bereits tief am westlichen Horizont
steht.

Überhaupt ist der März die Brücke vom Winter zum Frühjahr. Als
klassischer Frühlingsmonat lässt er alle Zeichen des Wiedererwachens
der Natur nach der dunklen Jahreszeit erkennen. Die ersten Bäume
blühen, Märzenbecher und Krokusse sprießen aus dem Boden. Immer mehr
Vogelstimmen sind zu hören, Störche und Kraniche kehren von ihren
Winterquartieren im Süden heim. In alter Zeit begannen die Bauern,
die zur Zucht ungeeigneten Schafe aus ihren Herden auszusondern,
daher stammt wohl die Bezeichnung "ausmerzen".

Aber der März kennt auch andere Seiten. Das winterliche Gebaren mit
(Nacht-)Frösten ist noch längst nicht vorbei und sollten Nordost-
oder Nordlagen die Oberhand in der europäischen Wetterküche behalten
oder gewinnen, zeigt sich der ungeliebte "Märzwinter". Treffen
subtropische und arktische Luftmassen über dem Nordatlantik
aufeinander, dann sorgen starke Luftdruckunterschiede vor allem in
Nordwesteuropa für Frühjahrsstürme.

Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/02/25.html
finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte
Darstellung des Firmaments im März 2018. (Wenn man im Freien
senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in
Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die
östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)

Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.02.2018

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