Thema des Tages
17-02-2018 09:20
18. Februar: Entdeckung des Pluto
Am 18.02.1930 entdeckte der Amerikaner Clyde Tombaugh ein kleines
Licht zwischen den Sternenbildern Zwilling und Stier. Nach
eingehender Untersuchung wurde Mitte März 1930 die Entdeckung
veröffentlicht und Tombaugh wie ein Star gefeiert. Er war der erste
Amerikaner, der einen Planeten entdeckte. Die anderen Planeten wurden
von arabischen oder europäischen Forschern entdeckt. Im Jahr 2006
wurde der Planet zu einem Zwergplaneten herabgestuft. Neuberechnungen
lieferten einen Durchmesser von nur gut 2300 km, zum Vergleich: unser
Planet, die Erde, hat einen Durchmesser von mehr als 12700 km.
Pluto zieht seine Bahnen in etwa 6 Milliarden Kilometer Abstand zur
Sonne. Für eine Sonnenumrundung braucht er fast 248 Jahre. Da die
Sonne so weit entfernt ist, ist es auf dem Pluto ziemlich kalt: die
Höchsttemperatur liegt bei etwa -218 °C. Pluto besteht zu etwa 70%
aus Gestein und rund 30% aus Eis. Seine Atmosphäre, die sich nach
Messungen aus der New Horizons Mission nur bis in eine Höhe von 1600
km über der Oberfläche ausdehnt, setzt sich hauptsächlich aus
Kohlenmonoxid und Stickstoff sowie zu 0,5% aus Methan zusammen. Die
Atmosphäre der Erde ist Messungen zu Folge bis zu 10000 km dick.
Wetter gibt es auf dem Pluto auch, allerdings hat das mit unserem
Wetter auf der Erde eher wenig zu tun. Aufgrund der Entfernung von
der Sonne bestimmt auf Pluto Eis das Wetter. Die schwache
Sonnenstrahlung sorgt auf dem Zwergplaneten für verschiedene Eisarten
und Stadien und einen Wetterkreislauf, der unserem hydrologischen
Kreislauf (Wasser aus den Ozeanen verdunstet, kondensiert und fließt
wieder ins Meer zurück) ähnlich ist. Allerdings regnet es auf dem
Pluto nicht, wenn, dann fällt Schnee oder besser: es fallen
Kohlenwasserstoffkristalle. Das Eis unterscheidet sich etwas von
unserem Eis auf der Erde, denn es handelt sich nicht um Eis
ausschließlich aus Wasser, sondern auch um Eis aus Methan und
Stickstoff sowie in kleinen Anteilen Kohlenmonoxid. Das Eis schmilzt
auch nicht wie bei uns, sondern geht bei Sonneneinstrahlung direkt in
den gasförmigen Zustand über. Bilder der Raumsonde "New Horizons" aus
dem Jahre 2015 zeigen zudem einen Dunstschleier auf der Oberfläche,
der unserem Nebel ähnelt, dort jedoch vermutlich vollständig aus
Stickstoff besteht.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 17.02.2018
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst