DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
10-02-2018 11:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 10.02.2018 um 10.30 UTC
Zu Beginn noch relativ kalt, dabei teils freundlich, nur örtlich etwas Schnee.
Ab Donnerstag wechselhaft und milder.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 17.02.2018
Zu Beginn(Dienstag) liegt Deutschland im Bereich eines sich von Nordwesten noch
einmal kurz regenerierenden und mit hochreichend kalter Meeresluft angefüllten
Troges. Vielfach ist es freundlich, etwas Schnee oder kurze Schneeschauer gibt
es vielleicht noch im äußersten Osten und Südosten.
Der Trog wandert am Mittwoch langsam ostwärts, so dass die Temperaturen zunächst
kaum ansteigen. Etwas Schnee gibt es vielleicht noch im Osten und im Südosten,
eventuell auch im Bereich eines einlaufenden Randtroges im äußersten Südwesten,
ansonsten bleibt es überwiegend trocken.
In der Nacht zum Donnerstag dringt dann mit einem weitgehend okkludierten
Frontensystem die nordatlantische Frontalzone von Westen nach Deutschland vor.
Die frontalen Niederschläge fallen anfangs teils noch bis in tiefe Lagen als
Schnee, gehen dann aber von Westen her bis in höhere Lagen zunehmend in Regen
über. Der südliche Wind frischt dabei in der Westhälfte stark böig, im
westlichen Bergland und an der Nordsee stürmisch auf.
Am Donnerstag und Freitag setzt sich dann postfrontal mit südwestlichen bis
westlichen Winden mildere Meeresluft durch, einzelne Niederschläge fallen
vorübergehend bis in höhere Lagen als Regen, später kann es teilweise bis in
mittlere Lagen hinab wieder schneien.
Am Samstag dreht die Höhenströmung im Zuge eines neuen über Westeuropa
heranschwenkenden Höhentroges noch mehr auf Südwest zurück, so das Mitteleuropa
erst einmal noch im Zustrom recht milder Meeresluft verbleibt.
Im erweiterten Mittelfristzeitraum(Sonntag bis Dienstag)kommt es nach aktueller
ECM-Lesart zu einer über Deutschland weit südwärts ausgreifenden Austrogung, mit
der die Temperaturen wieder allmählich zurückgehen und es wieder bis in tiefe
Lagen schneien könnte.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Aufgrund der vorliegenden Differenzen beim Vergleich des aktuellen Laufs mit den
vorangegangenen Läufen muss die Konsistenz der operationellen ECM-Modelllaufs,
über den gesamten Zeitraum gesehen, als "nicht befriedigend" eingeschätzt
werden.
Dies betrifft einmal die Verzögerung beim Durchbruch der Frontalzone um d/2, zum
anderen die Intensität der sich dann einstellenden Westströmung und nicht
zuletzt das am Wochenende weiterhin bestehende milde Temperaturregime.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Einig sind sich alle vorliegenden Modelle heute darin, dass die anfangs noch
kalte Phase zumindest für zwei bis 3 Tage von einer milderen Westlage abgelöst
wird.
Allerdings lässt GFS im Gegensatz zu ECM und ICON die atlantische Frontalzone
vergleichsweise beschleunigt, nämlich nicht erst in der Nacht zu Donnerstag,
sondern bereits Mittwochnachmittag massiv mit kräftigen Niederschlägen von
Westen her auf Deutschland übergeigen.
Zum Wochenende hin wird bei GFS und auch ICON eine raschere und progressivere
Austrogung über West- und Mitteleuropa simuliert, so dass danach die
Temperaturen bereits im Laufe des Freitags und vor allem am Samstag von Norden
her wieder zurückgehen. Dies steht im Gegensatz zu dem von ECM für Samstag noch
angepeilten milden Szenario!
GEM und NAVGEM tendieren eher zu den Versionen des GFS und ICON.
Die Unsicherheiten der Wettervorhersage nehmen also bereits ab Mittwoch-
Nachmittag, insbesondere dann aber am Freitag und Samstag sichtbar zu!
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die ECM-EPS-rauchfahnen zeigen nur am Dienstag und zu Beginn des Mittwochs
einen eng gebündelten Verlauf des Temperatur- und Geopotentialspektrums, dann
nimmt der SPREAD deutlich zu.
Der Talsohle der Temperaturen am Dienstag und zu Beginn auch noch am Mittwoch,
folgt dann zum Donnerstag ein markanter Anstieg. Freitag/Samstag sinken dann die
Temperaturen wieder etwas, verbleiben aber etwas über dem Niveau der o.a.
Talsohle.
Die niederschlagssignaldichte weist ein markantes Maximum in der Nacht zum
Donnerstag bzw. am Donnerstag(Osten9 auf, was den Durchbruch der
nordatlantischen Frontalzone signalisiert.
Die ENS-GFS sind den Vorgaben des ECM-EPS nicht unähnlich, der Durchbruch der
Frontalzone erfolgt etwas zeitiger am Mittwochnachmittag, erkennbar an der
markanten Zunahme der Niederschlagssignalwichte.
Nach einem kalten beginn erreicht das Ensemble-Mittel der 2m-Temperatur am
Donnerstag und Freitag in etwa den West des Klimamittels.
Nach der Großwetterlagenklassifikation nach Dr. PAUL JAMES dominiert
Dienstag/Mittwoch noch die Großwetterlage Brücke Mitteleuropa, wobei sich
Deutschland nach dem der Großwetterlage zugeordneten Höhenströmungsmuster unter
einem abwandernden Trog und unter einem Kaltluftkörper befindet.
Anschließend ergibt sich dann Wn(Winkel-West) mit Anteilen von SWz und Wz.
Das ECM-EPS Clusterszenario 120-168 h beherbergt 3 CLUSTER, die aber für
Donnerstag/Freitag allesamt mehr oder weniger der Großwetterlagensituation Ww,
Wz, SWz zuzuordnen wären.
In der Folge differieren dann im Zeitraum 192-240 h die vorgegebenen 3 CLUSTER
enorm und liefern Lösungen, die teils eine Troglage bringen, teils aber eine
markante antizyklonale Aufwölbung über Deutschland.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Strenger Nachtfrost:
Bei Aufklaren und vorhandener Schneedecke ist im Alpenvorland Dienstag früh und
Mittwoch früh nochmals mit strenger Frost um -10 Grad wahrscheinlich.
Schnee:
Ist am Dienstag wohl nur noch am Alpenrand anfangs ein Thema.
Mit dem Durchbruch der Frontalzone Mittwochnachmittag/Abend bzw. in der Nacht zu
Donnerstag können in höheren Lagen der westlichen und südwestlichen
Mittelgebirge kurzzeitig 5 bis 10 cm Neuschnee zusammenkommen, bevor die
Niederschläge dann bis in höhere Lagen in regen übergehen.
WIND/STURM:
Ab Mittwochabend besteht an der Nordsee sowie in höheren Lagen des westlichen
Berglands die Gefahr stürmischer Böen Bft 8 aus südlicher Richtung. In der Nacht
zu Donnerstag sind dann stürmische Böen dort wahrscheinlich.
Am Donnerstag tagsüber und am Freitag besteht lediglich an der See und auf
Berggipfeln ein geringes Risiko für stürmische Böen Bft 8.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX mit ECMF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel