Thema des Tages
10-02-2018 09:20
Der Februar...
... (lat. februare = reinigen) wurde nach dem antiken Reinigungsfest
benannt und war ursprünglich der letzte Monat des altrömischen
Kalenders. Aus diesem Grunde erhielt er die zum Abgleich des
Kalendariums mit dem Sonnenstand notwendigen Schalttage angehängt.
Seit 153 v. Chr. ist Februar der zweite Monat des Jahres, infolge der
Augustinischen Kalenderreform im Jahre 8 n. Chr. verlor er einen Tag
an den August und besitzt seitdem in Gemeinjahren 28 und in
Schaltjahren 29 Tage. Finanztechnisch hat der Februar übrigens, wie
jeder andere Rechnungsmonat auch, 30 Tage, so dass Zinsabrechnungen
zum 30. Februar nicht unbedingt eine Narretei sind.
Ein altdeutscher Name für den Februar ist Hornung, weil die reifen
Rothirsche beginnen, ihre Geweihe ("Gehörne") abzuwerfen. Weitere
gebräuchliche Namen waren Schmelzmond, Taumond (schließlich geht der
Winter zu Ende und ggf. schmelzen Eis und Schnee) oder Narrenmond.
Letztere Bezeichnung ergibt sich daraus, dass, um die Dämonen des
Winters zu vertreiben, in alter Zeit Vorfrühlings- und
Fruchtbarkeitsrituale abgehalten wurden, die als Karneval, Fastnacht
oder Fasching in die Moderne überliefert wurden.
Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/02/10.html
finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte
Darstellung des Firmaments im Februar 2018. (Wenn man im Freien
senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in
Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die
östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)
Beispielsweise hängt das "Winter-Sechseck" im Februar hoch am Süd-
und Südwesthimmel. Diese Konstellation besteht aus den Sternen
"Kapella" im Sternbild Fuhrmann, "Aldebaran" im Sternbild Stier,
"Rigel" im Sternbild Orion, "Sirius" im Sternbild Großer Hund,
"Prokyon" im Kleinen Hund und nicht zuletzt "Pollux", dem hellsten
Stern in den Zwillingen. Im Südosten steht bereits der Löwe als
astronomischer Frühlingsbote bereit.
Im Laufe des Februars wird die unaufhaltsame Ankunft des Frühlings
deutlich wahrnehmbar: in 50° nördlicher Breite, beispielsweise in
Frankfurt am Main, verlängert sich der lichte Tag um gut anderthalb
Stunden, in diesem Jahr von 9 h 19 min zu Monatsbeginn auf 10 h 54
min am Monatsende. Im klimatologischen Mittel ist der Februar milder,
aber auch schneereicher als der Januar.
Der 2. Februar (Mariä Lichtmess - endgültiges Ende des
Weihnachtskreises und Beginn der Fastenzeit) hat eine für
Mitteleuropa statistisch gut belegte, prognostische Kraft in Form
einer Wetterregel. Diese lautet "Ist's zu Lichtmess mild und rein,
wird's ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist
der Frühling nicht mehr weit."
Unser diesjähriger Februar startete unter Einfluss eines absterbenden
Sturmtiefs - das mit seinem Zentrum vom Nordmeer über Südskandinavien
hinweg in den Ostseeraum zog - unbeständig, frostfrei und vor allem
in der Nordhälfte Deutschlands windig.
Mild war es also, allerdings zeigte sich der Himmel vielerorts trüb,
den Sturm hatten wir zumindest in den Gipfellagen des Berglandes
sowie an der See und es fiel gelegentlich auch etwas Schnee. Das
klingt irgendwie nach "Anything goes..." - lassen wir uns doch
einfach überraschen was der restliche Februar noch in petto hat,
Frühlingserwachen oder ein spätwinterliches Intermezzo? Schönen
Sonntag!
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.02.2018
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