Thema des Tages
29-12-2017 14:40
Der Januar
Januar wurde nach Janus, dem römischen Gott des Anfangs und des Endes
benannt. Dieser hat der Sage nach 2 Gesichter, was man heutzutage als
Rückblick aufs alte und Ausblick ins neue Jahr interpretieren mag.
Alte deutsche Namen für den Januar sind Hartung, Eis-, Schnee- oder
Wintermond. Im oberdeutschen Sprachraum (Österreich, Südtirol) ist
auch die Bezeichnung Jänner üblich, in Osteuropa wurde der Januar
früher auch Wolfsmond genannt, da sich in dieser Zeit die Wölfe
paaren.
Im Januar wandert die Sonne wieder entlang des aufsteigenden Astes
der Ekliptik, ihre mittäglichen Kulminationshöhen nehmen im Verlaufe
des Monats um knapp sechs Grad zu und der lichte Tag verlängert sich
um mehr als eine Stunde, beispielsweise in Frankfurt am Main
(50°07'N, 08°41'E) auf 9 h 17 min. Am Mittwoch, den 3. Januar 2018,
kommt die Erde während ihrer jährlichen Umkreisung der Sonne bei
einer Entfernung von etwa 147,1 Mio. km unserem Zentralgestirn am
nächsten (Perihel).
Jedoch ist aufgrund der Neigung der Erdachse gegenüber dem
Himmelsäquator im Winter die Nordhemisphäre der Sonne abgewandt. Auch
wenn die Sonne nun immer länger scheint, ist die Strahlungsbilanz bei
uns weiterhin deutlich negativ und es wird (noch) nicht wärmer. Im
Gegenteil, wenige Wochen nach der Sonnenwende sind die Landmassen so
ausgekühlt, dass der Januar in Mitteleuropa im Durchschnitt der
kälteste Monat des Jahres ist.
Ob sich nun der Januar im konkreten Falle als strenger Wintermonat
oder eher mild präsentiert, hängt von der sich einstellenden
Großwetterlage ab. Gelangt etwa eingeflossene Polarluft tagelang
unter Hochdruckeinfluss, hat ?Väterchen Frost? das Sagen. Wenn es
dagegen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag mild bleibt, so
wird sich wahrscheinlich (in ca. 70% aller Fälle) eine
niederschlagsträchtige Westwetterlage durchsetzen und ein milder
Hochwinter folgen.
Der Januar 2018 startet mit einer ?zyklonalen Westwetterlage?, d.h.
zwischen hohem Luftdruck über dem Mittelmeerraum und tiefem Luftdruck
zwischen Neufundland und Skandinavien gelangt mit lebhafter
westlicher Strömung milde Atlantikluft nach Zentraleuropa. In die
Strömung eingelagerte Tiefausläufer bewirken mit ihren Wolkenfeldern
und Niederschlagsgebieten einen unbeständigen Wettercharakter und die
Luftdruckgegensätze zwischen den Warm- und Kaltluftmassen an der
Frontalzone sorgen für eine gehörige Portion Wind. Mild, windig und
regnerisch sind auch die mittelfristigen Wetteraussichten.
Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2017/12/29.html
finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte
Darstellung des Firmaments im Januar 2018. (Wenn man im Freien
senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in
Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die
östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.) In
klaren Nächten kann man an dunklen, abgeschiedenen Standorten die
Milchstraße beobachten, die sich von Südost nach Nordwest über den
Himmel erstreckt. Markante Sterne aus verschiedenen Sternbildern
gruppieren sich zum gut sichtbaren ?Wintersechseck? und hoch am
Südhimmel dominiert das Sternbild des mythischen ?Himmelsjägers?
Orion.
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.12.2017
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