Thema des Tages

25-12-2017 14:40

Sonnenträume

In weiten Teilen Deutschlands hat sich die Sonne im Dezember sehr rar
gemacht und im Bergischen Land teilweise nach 80% des Monats nicht
mal ein Prozent des langjährigen Monatsmittels erreicht.
In der letzten Woche war die Sonne in weiten Teilen Deutschlands Dank
Hoch Carina überhaupt nicht zu sehen.

Nun haben viele nun einen Reisegutschein unter dem Weihnachtsbaum
gefunden
und können sich damit sonnenscheinreiche Gedanken machen.
Kurzfristig hilft eine Reise ans südöstliche Mittelmeer. Für das
Sommerhalbjahr helfen wir Ihnen heute mit dem Thema des Tages einen
Ort mit viel Sonnenschein innerhalb Deutschlands zu finden.

Anfang Oktober
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2017/10/1.html) hatten
wir im Thema des Tages schon über die sonnenscheinreichsten Orte im
Winterhalbjahr berichtet.
Kurz zusammengefasst kann man sagen: In den Alpen, dem Alpenvorland
und in höheren Lagen Süddeutschlands. Da war, wie sich auch im
bisherigen Winterhalbjahr bestätigt hat, die Zugspitze allererste
Wahl.

Mit den frischen Reisegutscheinen ist nun auch schon die Planung für
das Sommerhalbjahr angesagt.
Im Gegensatz zum Winterhalbjahr bestimmen im Sommerhalbjahr oftmals
einzelne mehr oder weniger große Haufenwolken (Cumuli) das
Himmelsbild. Sie entstehen besonders gerne bei kalter Luft über
warmen und zur Sonne geneigten Flächen wie z.B. Berghängen.
Insbesondere in der kalten Frühjahrsluft sind also die Gegenden
bevorzugt, in denen die Voraussetzungen der Haufenwolkenbildung, in
der Fachsprache Konvektion genannt, nicht gegeben sind.

Das ist vor allem über dem kalten Wasser der Fall. Über dem Meer
kommt die Konvektion nicht in Gang. Die über der sonnenbeschienenen
und daher warmen Erdoberfläche der Inseln entstehenden Wolken werden
vom Wind auf das Meer geweht, bevor sie das Sonnenscheinmessgerät und
die Urlauber beschatten.
Normalerweise heißt es daher aus Sicht der Sonnenscheindauer von
April bis Juni ans Meer oder auf die Inseln.

Im Mai geraten aber die friesischen Inseln schon etwas ins
Hintertreffen. Die Ostseeküste allerdings profitiert von dem dort
kontinentaleren Klima.

Der Trend setzt sich im Juni fort und im Juli sollte man, von den
langjährigen Mittelwerten des Sonnenscheins her, die friesischen
Inseln eher meiden. Dafür wagen sich aber nun die Stationen
Südwestdeutschlands ?aus den Löchern? und besetzen ab Juli die
meisten der ersten 40 vorderen Ranglistenplätze der etwa 500
Messstationen.

Im August rücken Friesland und auch die anderen Bereiche im Norden
Deutschlands wieder in den Ranglisten nach oben.

Im September besetzen die Stationen Süddeutschlands alle vorderen
Listenplätze. Die Ostseeinseln, die seit April die Podestplätze
dominierten, erreichen nur noch die Ränge 72,73 und 179.

Wir fassen also zusammen:
Aus Sicht der mittleren Sonnenscheindauer ist innerhalb Deutschlands
also im Frühjahr die gesamte Küste, im Sommer die Ostseeküste und ab
Juli auch der Südwesten angesagt.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.12.2017

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst