DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

23-12-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 23.12.2017 um 10.30 UTC



Wechselhaft und teilweise windig, für die Jahreszeit zu mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 30.12.2017


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Dienstag greift ein Trog
auf Deutschland über. Zunächst wird auf seiner Vorderseite noch milde Luft zu
uns geführt, aber schon mit einer vorgelagerten Kaltfront gelangt etwas kühlere
und feuchte Luft (T850 unter 0 Grad) zu uns. Die Front sorgt vor allem im Westen
für Regen und an der Küste sowie auf den Bergen für Sturmböen. Am Mittwoch
greift ein weiterer Trog von Westen auf uns über und führt neben höhenkalter
Luft auch in der unteren Troposphäre kühler Luft zu uns. Im Westen sinkt die
T850 auf teilweise unter -5 Grad. Die Niederschläge am frontalen
Niederschlagsband gehen somit im Westen oberhalb von 400 m in Schnee über. Am
Donnerstag überquert der Trog auch die Osthälfte unseres Vorhersagegebiets. Auf
der Rückseite hat sich über dem Atlantik eine recht glatte Westströmung
eingestellt, wobei in ihrem nördlichen Bereich immer wieder kurzwellige Tröge
übergreifen können. So bereits wieder am Freitag, wo das dem Trog vorgelagerte
Frontensystem im Flachland für Regen und in den Bergen für Schnee sorgt.
Dahinter wölbt sich am Samstag ein breiter Rücken über SW-Europa auf. Allerdings
greift am Samstag auf seiner Vorderseite erneut das Frontensystem eine Tiefs
nördlich von Schottland auf uns über, das für mildere Luft zu uns führt und
damit steigt vor allem im Westen die Schneefallgrenze an. Feste Niederschläge
sind dann für die Höhen im östlichen Bergland und den Alpenraum vorbehalten.

In der erweiterten Mittelfrist ab Sylvester entwickelt sich ein langwelliger
Trog über dem Ostatlantik und greift weit nach Süden aus. Auf seiner Vorderseite
kommt zunächst recht milde Luft mit Temperaturen von deutlich über 0 Grad in 850
hPa zu uns. Bevor der Trog an Neujahr auf uns übergreifen kann, erfasst zunächst
ein Frontensystem unseren Raum und sorgt für etwas Regen, in den Alpen
allerdings für kräftigere Niederschläge und über etwa 1500 m für Schnee. Am
Dienstag wird der Trog mit seiner höhenkalten Luft dann über uns simuliert mit
dem entsprechenden wechselhaften Wetter. Die Schneefallgrenze sinkt dann unter
1000 m ab.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis Donnerstag besteht eine gute Übereinstimmung zwischen dem aktuellen Lauf und
den Vorläufen. Am Freitag zeigen sich dann allerdings insbesondere im Vergleich
zum gestrigen 00UTC-Lauf deutliche Diskrepanzen. Der gestrige 00UTC-Lauf zeigt
nämlich einen breiten Rücken mit Achse über Deutschland, die beiden letzten
Läufe dahingegen einen Trog über dem Nordosten Deutschlands. Im weiteren Verlauf
ist der aktuelle Lauf dann deutlich zyklonaler konturiert, als der gestrige
12UTC-Lauf.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis Donnerstag stimmen die aktuellen Läufe von IFS, GFS und ICON recht gut
überein. Ab Freitag geht es auseinander. Dann nämlich lässt IFS einen Trog recht
weit südlich bis zu den Alpen ausgreifen, während die anderen Modelle den Trog
deutlich flacher zeichnen. Am Wochenende dann ist die Prognose bei GFS deutlich
antizyklonaler konturiert als beim IFS.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Insgesamt werden für den gesamten mittelfristen Vorhersagezeitraum
einschließlich der erweiterten Mittelfrist bis 240 Stunden nur jeweils 3 Cluster
gerechnet, wobei sich der aktuelle Lauf des IFS in Cluster 1 befindet. Bis 168
Stunden unterscheiden sich die einzelnen Cluster-Lösungen kaum voneinander.
Lediglich in der erweiterten Mittelfrist gibt es deutlichere Diskrepanzen. Somit
stützen auch die Ensembles die Prognosen des aktuellen Laufs.

Das GEFS zeigt abgesehen von der Trogpassage am Donnerstag insgesamt einen im
Vergleich zum vieljährigen Mittel deutlich zu warmen Witterungsabschnitt.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI zeigt für Dienstag in Norddeutschland Signale für einen zu warmen
Witterungsabschnitt. In den Folgetagen gibt es von EFI keine Signale für eine
signifikante Wetterlage.

Wind: während des gesamten mittelfristigen Vorhersagezeitraums gibt es Signale
für Böen der Stärke Bft 8 und mehr an der Küste sowie für die Hochlagen der
Gebirge. Die stärkste Entwicklung scheint am von Mittwoch auf Donnerstag zu
sein. Dann sind auf den Inseln auch orkanartige Böen wahrscheinlich (Bft 11).

Niederschlag: im gesamten mittelfristigen Vorhersagezeitraums gibt es nur
schwache Signale für ein markantes Niederschlagsereignis.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich