DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
05-12-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 05.12.2017 um 10.30 UTC
Am Wochenende im Norden und im Bergland stürmisch und im Stau der Mittelgebirge
reichlich Neuschnee. Zu Wochenbeginn allenfalls vorübergehend milder, danach
wieder winterliche Bedingungen und wahrscheinlich wieder sehr windig.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 12.12.2017
Auf der Rückseite eines Orkantiefs mit Kern vor der südwestnorwegischen Küste
strömt in den Norden mit stürmischem, sonst mit starkem Wind Meeresluft polaren
Ursprungs nach Deutschland. Dieser Vorgang dauert auch am Samstag noch an,
wodurch sich in der Höhe ein weit über das Mittelmeer bis nach Nordafrika
reichender Höhentrog bilden kann. Am Sonntag kommt dieser Höhentrog unter
Verkürzung der Wellenlänge langsam ostwärts in Bewegung, dahinter kommt es für
einige Stunden auch in Mitteleuropa zu Wetterberuhigung. Schon in der Nacht zu
Montag greift von Westen das Frontensystem eines kräftigen Tiefs mit Kern über
der mittleren oder nördlichen Nordsee auf die Westhälfte Deutschlands über und
überquert uns zügig ostwärts. Dahinter fließt vom Ursprung her erneut
Meereskaltluft zu uns, die allerdings einen weiteren Weg über Wasser
zurückgelegt hat und daher nicht so kalt ist wie die Luftmasse am Freitag und
Samstag. Sie generiert allerdings erneut einen weit bis ins westliche Mittelmeer
reichenden Höhentrog.
Erst am Dienstag dreht mit Verlagerung dieses Höhentroges nach Osten auch die
Bodenströmung auf nördliche Richtung und lenkt damit auf kurzem Weg Kaltluft zu
uns.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Bis Sonntag Abend stimmen die letzten drei Modellläufe des ECMF gut überein und
zeigen, dass bis dahin der zuvor wetterbestimmende mächtige Höhentrog weitgehend
ostwärts abgezogen ist. Aber auch danach ist die Übereinstimmung zumindest in
der Höhe noch befriedigend, da alle Ergebnisse auf die nur äußerst kurze Phase
einer Wetterberuhigung zeigen, weshalb der zuvor in der Nordhälfte stürmische
Wind ebenfalls nur kurzzeitig abnimmt. Bereits in der Nacht zu Montag zieht ein
weiteres kleines, aber kräftiges Tief von den Britischen Inseln Richtung Nordsee
und hierbei zeigen sich Unterschiede bei dessen Verlagerungsgeschwindigkeit. So
liegt der Kern dieses Tiefs am Dienstag 00 UTC jetzt knapp westlich von Jütland,
im gestrigen 12 UTC-Lauf bereits über Südschweden. Dagegen liegt der gestrige 00
UTC Lauf näher an der aktuellen Prognose. In jedem Fall laufen die Ergebnisse
auf einen erneuten Vorstoß von Meereskaltluft polaren Ursprungs hinaus.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis zum Sonntag stimmen die Modelle in allen wesentlichen Parametern gut
überein, danach zeigen sich aber Unterschiede hinsichtlich Zugbahn und
Intensität des oder der nachfolgenden Tiefs. Gemeinsames Ergebnis von ECMF und
ICON ist aber eine durch starken bis stürmischen Wind gekennzeichnete
Wetterlage, die bei ECM aber deutlich winterlicher geprägt ist als bei ICON. GFS
lässt ab Montag keine Signale für stürmischen Wind erkennen, zeigt aber für den
Norden Deutschlands niedrigere Temperaturen im Vergleich zu ICON.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Im Zeitraum von Freitag 00 UTC bis Samstag 00 UTC liegen sechs Cluster vor mit
dem Kontrolllauf in Cluster 1 (14 Member) und dem Hauptlauf in Cluster 4 (9
Member). Die Ergebnisse für Mitteleuropa beinhalten allesamt einen mächtigen
Höhentrog und sehen daher in allen Clustern recht ähnlich aus.
Im Zeitraum Sonntag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC liegen vier Cluster vor, wobei
der Kontrolllauf in Cluster 1 (23 Member) und der Hauptlauf in Cluster drei (9
Member)eingebettet ist.
Hier zeigt sich, dass im Endergebnis eine erneute Troglage ins Haus steht, diese
aber nach der wahrscheinlichsten Lösung (Cluster1 ) ohne Unterbrechung andauert,
während der deterministische Laufeinen zumindest einen kurzzeitgien Einschub
milderer Luft am Montag zulässt.
Die Rauchfahne für Offenbach weist eindrucksvoll auf einen markanten
Temperaturrückgang am Freitag auf Werte um -7