Thema des Tages

04-12-2017 14:40

Winterlicher 1. Advent ? eine Warmfront brachte den Schnee

Korrigierte Passage:
Korrektur Kalendarischer/meteorologischer Winter:
Neu:
Der kalendarische Winter hat noch gar nicht begonnen und der
meteorologische Winter war erst drei Tage alt,?

Bereits in der Nacht zum Sonntag (03.12.2017) setzte im Vorfeld einer
von Nordwesten aufziehenden Warmfront in Niedersachsen Schneefall
ein. Nur nahe der Nordsee war es zu mild, Regen war dort die Folge.
Im Laufe des Sonntags breitete sich der Schnee südostwärts aus. So
schneite es zur Mittagszeit auch in der Mitte des Landes verbreitet
leicht bis mäßig, noch trocken und teils sogar sonnig war es südlich
der Donau sowie in Brandenburg, Berlin und Sachsen. Im Nordwesten
waren die Niederschläge zu diesem Zeitpunkt in der nachfolgenden
milderen maritimen Luftmasse schon in Regen übergegangen.

Dass es überhaupt verbreitet für Schnee reichte, war der zuvor
eingeflossenen Polarluft ?zu verdanken?. Auf diese glitt die wärmere
und leichtere Meeresluft von Nordwesten auf und löste so
Niederschläge aus, die bei den tiefen Temperaturen dann als Schnee
fielen.

In tiefen Lagen bildete sich in den Schneefallgebieten zumindest
vorübergehend eine oft um 5 cm dicke Schneedecke aus. Gebietsweise
lagen die Schneehöhen sogar zwischen 5 und 10 cm. Beispielhaft dafür
stehen gemessene 6 cm am Sonntagmorgen in Burgwedel-Kleinburgwedel
nahe Hannover. Am heutigen Montagmorgen stechen Braunsroda mit 11 cm
in Nordthüringen oder auch Erfurt-Weimar mit 9 cm hervor. Aber auch
im sonst milden Südhessen an der Station Heppenheim-Mittershausen
lagen 8 cm. Im Raum Hannover gab es dagegen 24 Stunden später nur
noch Schneereste. Deutlich größere Neuschneesummen entstanden, und
dies erstaunt nun weniger, in den Gipfellagen der Mittellagen.
Exemplarisch hierfür seien die 24 cm Neuschnee auf dem Brocken
genannt. Mit Stand Montagmorgen liegen dort nun 70 cm der weißen
Pracht.

Die weiteren Wetteraussichten lassen jedoch erkennen, dass es dem
Schnee vielerorts an den Kragen geht. Am heutigen Montag sowie in der
Nacht zum Dienstag ?frisst? sich das Tauwetter langsam weiter nach
Südosten voran und die Mittelgebirge empor. Schneezuwachs gibt es
dann nur noch im süd- und südostdeutschen Bergland oberhalb rund 500
m. Am östlichen Alpenrand fällt dieser Zuwachs allerdings mit bis zu
30 cm in Staulagen durchaus beachtlich aus. In den kommenden Tagen
wird dann aber sukzessive mildere Luft auch in etwas höheren Lagen
dem Schnee zusetzen. Statt mit Schneefall haben wir es am Mittwoch
und Donnerstag zunehmend wieder mit Wind beziehungsweise Sturm zu
tun. Diese dynamische Wetterlage sorgt am Donnerstag in der
Südosthälfte aber für meist freundliches Wetter - eine Seltenheit in
den vergangenen Wochen - bevor sich anschließend von Nordwesten
wieder ein Schwall Polarluft auf den Weg nach Deutschland macht,
sinkende Schneefallgrenze inklusive.

MSc.-Met. Thore Hansen
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.12.2017

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