DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
17-11-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 17.11.2017 um 10.30 UTC
Anfangs im Süden im Gebirge winterlich, ab Dienstag zunehmend Wetterberuhigung,
ab Donnerstag wieder unbeständiger aber recht mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 24.11.2017
Am Montag, dem Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums liegt Deutschland
auf der Rückseite eines langwelligen Höhentroges, der sich von Skandinavien bis
ins östliche Mitteleuropa erstreckt. Der Trog wird auf seiner Rückseite von
Norden her durch KLA regeneriert. Am Boden erreicht eine Warmfrontwelle am Abend
den Süden und sorgt dort für kräftige Niederschläge, die im Schwarzwald und an
den Alpen für Schnee sorgen.
Am Dienstag folgt dem Trog ein Keil, der im Tagesverlauf die Britischen Inseln
erreicht. Er sorgt am Boden für Druckanstieg und nachlassende
Niederschlagsneigung. Zuvor gibt es allerdings noch im östlichen Alpenraum
Schneefälle.
Der Keil erreicht am Mittwoch dann Deutschland, das korrespondierende Bodentief
wandert weiter nach Südosten ab. Rückseitig des Keils erreicht ein Randtrog die
Britischen Inseln. Es unterstützt die Entwicklung eines kräftigen Bodentiefs mit
Kern nördlich von Irland. Die vorderseitige WLA sorgt für einen
niedertropophärischen Temperaturanstieg und die Temperatur in 850 hPa steigt
fast überall auf über 0 Grad an, im Süden sogar über 5 Grad.
Am Donnerstag passiert der Randtrog Deutschland rasch ostwärts. Dahinter wölbt
sich über Frankreich erneut ein flacher Keil auf. Im Tagesverlauf erfasst ein
Frontensystem den Norden und führt dort zu etwas Regen. Die Schneefallgrenze
steigt über 800 m an. Weiterhin gibt es eine stramme Westströmung und auf den
Bergen sowie an der Käste gibt es steife Böen (Bft 7) aus Südwest bis Süd, auf
exponierten Gipfeln auch stürmische Böen (Bft 8).
Der erwähnte Keil dominiert dann am Freitag das Wetter in der Südhälfte mit
Hochdruckeinfluss und dort steht ein ruhiger Herbsttag mit örtlichem Nebel oder
Hochnebel auf dem Programm. Der Norden liegt weiterhin im Einflussbereich des
Tiefausläufers, der zudem durch eine Tiefentwicklung westlich der Britischen
Inseln wieder rückläufig wird. So bleibt es dort weiterhin unbeständig und es
gibt Regen.
In der erweiterten Mittelfrist ab Samstag liegen wir auf der Vorderseite eines
langwelligen Troges über dem östlichen Atlantik in einer südwestlichen Strömung.
Dadurch ist es im Norden meist unbeständig mit Regen. Im Süden bestimmt dagegen
die leicht antizyklonal konturierte Strömung das Wetter und es bleibt meist
trocken. Die Temperaturen bleiben weiterhin oberhalb von 0 Grad im 850 hPa
Niveau und von daher ist es für die Jahreszeit recht mild.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Im Großen und Ganzen kann man die Konsistenz des neuen Laufs des IFS im
Vergleich zu den Vorläufen als recht gut bezeichnen. Erst am Freitag und Samstag
zeigen sich deutlichere Unterschiede vor allem bei der Behandlung des Troges
über den Britischen Inseln.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis Mittwoch stimmten die globalen Modelle recht gut überein. Danach gibt es
Unterschiede bei der Konturierung und der Amplifizierung von Trog- und
Keilstrukturen. Der prognostizierte Ablauf ist insgesamt gesehen sehr ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse für Montag und Dienstag liefert insgesamt 6 Cluster, die sich
vor allem in Bezug auf die Konturierung und Ausdehnung des Trogs über dem
östlichen Mitteleuropa voneinander unterscheiden. Der aktuelle Lauf liegt dabei
in Cluster 1. Für Mittwoch bis Freitag werden nur 3 Cluster berechnet, wobei
sich Cluster 1 und 2 nur in Form und Kontur des Keils über uns unterscheiden.
Dagegen zeigt Cluster 3 weiterhin einen umfangreichen Trog über Mitteleuropa.
Somit stützt die Clusteranalyse mit 40 gegen 11 Fälle die aktuelle Prognose des
IFS.
Die T850 bei den GEFS Ensembles liegt das Ensemblemittel von Montag, 20.11. bis
Freitag den 01.12. teilweise deutlich (über 5 K) über dem vieljährigen Mittel
von 1981 bis 2010.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Das Extreme Forecast Index zeigt für Montag und Dienstag ein Signal für Sturm im
Norden und Osten Deutschlands. An den Folgetagen gibt EFI keine Signale für
extremes Wetter.
Niederschlag:
Die Ensembles geben vor allem für Montag und eingeschränkt auch für Dienstag
Signale für kräftige Niederschläge im Bereich Schwarzwald und Alpenraum. Dabei
muss berücksichtigt werden, dass das Gros der Niederschläge als Schnee fällt. An
den Folgetagen gibt es keine Signale mehr für ergiebige Niederschläge.
Wind:
Am Montag gibt es leichte Signale für Böen Bft 8 im Bereich der Nordsee. Auch am
Mittwoch und Donnerstag gibt es wieder stürmische Böen im Bereich Nordsee.
Weiterhin gibt es Signale für Bft 8 im Bereich der westlichen Mittelgebirge und
im Schwarzwald.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW-IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich