DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
09-11-2017 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 09.11.2017 um 10.30 UTC
Anfangs nasskaltes Schauerwetter, im Bergland und an den Alpen Schnee, bevorzugt
im Süden Nachtfrost. Später vor allem im Süden und in der Mitte
Wetterberuhigung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 16.11.2017
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums(Sonntag-Montag)dehnt sich über
Deutschland unter Amplifizierung ein Höhentrog weit südwärts aus, wobei es über
Italien zu einem CUT-OFF kommt. Im Bodendruckfeld erfolgt trogvorderseitig bzw.
im Zuge des Abtropfungsprozesses eine markante Zyklogenese über Italien und
Südosteuropa. An der Westflanke des entstehenden Tiefkomplexes dringt Kaltluft
über die Alpen und das westliche Mittelmeer bis nach Nordafrika vor.
In der wetterbestimmenden Polarluft herrscht in Deutschland am Sonn5tag und
Montag nasskaltes Schauerwetter, im Bergland liegt die Schneefallgrenze bei etwa
500 bis 600 m. An den Alpen fallen die teils kräftigen Stauniederschläge
zeitweise bis in Tallagen als Schnee.
In Lagen oberhalb von 800 bis 1000 m muss gebietsweise mit mehr als 30 cm
Neuschnee gerechnet werden!
Mit dem von Westen nachfolgenden und sich abflachenden Rücken baut sich
anschließend(Mittwoch-Donnerstag) eine Hochdruckbrücke auf, die schwerpunktmäßig
die Südhälfte erfasst und zumindest dort zu einer Wetterberuhigung führt. An der
Nordflanke der Hochdruckbrücke dringen Tiefausläufer der nordatlantischen
Frontalzone auf den Norden vor und bringen dort gelegentlich etwas Regen. Im
Nordwesten und Westen setzt sich nur zögernd etwas mildere Luft durch.
Ab Dienstag muss im Süden verbreitet mit Nachtfrost gerechnet werden.
Für den erweiterten Mittelfristzeitraum ergeben sich zu große
Modellunterschiede, so dass eine tragbare Aussage bezüglich der weiteren
Wetterentwicklung nicht möglich ist.
Die EZMW-EPS deutet wieder eine leicht zunehmende Unbeständigkeit an, bei
weitgehend gleichbleibenden Temperaturen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Hinsichtlich der Geopotential-und Bodendruckverteilung kann die Konsistenz des
EZMW im synoptischen Scale zunächst als hinreichend gut bewertet werden. In der
sich anschließenden Phase bringen zwar die letzten 4 Modelläufe allesamt eine
mehr oder weniger durchgreifende Antizyklonalisierung, dabei gibt es jedoch
Unterschiede in der räumlichen Struktur der sich schwerpunktmäßig über
Süddeutschland aufbauenden Hochdruckzone. Inwieweit dann die nordatlantische
Frontalzone an dessen Nordflanke mit leichten Niederschlägen lediglich nur den
Norden beeinflusst, ober aber über die Mitte ausgreift, bleibt angesichts der
nun zunehmenden EZMW-Modellinkonsistenz und auch aufgrund Unterschieden zu
anderen operationellen Modellen, noch offen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die anderen vorliegenden operationellen Modelle folgen hinsichtlich der
Troglage und des polaren Kaltluftvorstoßes zunächst dem Kurs mit des EZMW.
Schon ab Dienstagnachmittag lassen GFS und ICON atlantische Fronten von Westen
her auf Deutschland übergreifen, die im Gegensatz zu dem EZMW-Szenario nicht nur
den Norden, sondern im Wesentlichen auch die Mitte beeinflussen und mit leichten
Niederschläge südwärts bis zur Donau vordringen. Diesem Trend folgen auch GEM
und NAVGEM.
Sowohl aufgrund der Inkonsistenz des EZMW als auch aufgrund der
unterschiedlichen Simulation anderer Modelle erscheint die Mittelfristvorhersage
bezüglich der Niederschlagsentwicklung ab dem Dienstag recht unsicher.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die EZMW-EPS Rauchfahnen bilden im Wesentlichen das vom "Hres" und vom
"Kontrolllauf" vorgegebene Szenario ab.
Sie bilden im Prinzip in enger Bündelung die breite Talsohle des
Temperaturverlaufs vom Sonntag bis Dienstag ab.
Dann erfolgt ein Anstieg der 850 hPa-Temperaturen mit einer Zunahme der
Streuung.
Die Talsohle des Geopotentials wird je nach Standort/West-ost) Sonntag bzw.
Montag durchschritten, gefolgt von einem vergleichsweise steilem Anstieg der
Kurven.
Bezüglich der Niederschläge ergeben sich Dienstag bis Donnerstag nur für den
Norden verwertbare Signale, für die mittleren Landesteile sind diese "mager"
bzw. fallen kaum ins Gewicht, was auf eine deutliche Affinität der EZWM-EPS zum
Hauptlauf signalisiert.
Die ENS-GFS zeigen bezüglich der Temperaturen und des Geopotentials einen
ähnlichen Verlauf, hier bestimmt die kalte Phase von Sonntag bis einschließlich
Dienstag das Temperaturregime mit 2- 3 K unter dem Klimamittel angesiedelten
Temperatur-Werten.
Hinsichtlich der Niederschläge zeigen sich hier Dienstag bis Donnerstag nicht
nur für den Norden, sondern auch für die Mitte manifeste Signale.
Die CLUSTER-Analyse 120-168 h liefert lediglich 2 CLUSTER, die für den Zeitraum
Dienstag bis Donnerstag auf antizyklonale Dominanz setzen.
Möglicherweise zeigt sich auch hier wieder die Affinität des Ensembles zum
aktuellen Hauptlauf.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Signifikant sind zunächst einmal die Sonntag/Montag an den Alpen zu erwartenden
Neuschneemengen, die nach dem deterministischen Modelloutput des ICON bei teils
über 30 cm liegt. COS-LEPS und EZMW-EPS liefern immerhin eine Wahrscheinlichkeit
von 40-70% für mehr als 15 cm/24h.
Ansonsten ist aber(Mittelgebirge) kein markanter Neuschnee zu erwarten.
Was den Wind betrifft, muss Sonntag und Montag an der See und in einigen
Hochlagen mit stürmischen Böen aus west bis Nordwest gerechnet werden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel