DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
22-10-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 22.10.2017 um 10.30 UTC
Zunächst Hochdruckeinfluss, zum kommenden Wochenende unbeständig und teilweise
windig.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 29.10.2017
Eingangs der Mittelfrist, am kommenden Mittwoch tropft ein Trog über dem
Atlantik zu den Azoren hin ab. Davor wölbt sich ein markanter Höhenrücken auf,
der auch Mitteleuropa überdeckt. Nur der Norden liegt am Rand der Frontalzone
über Südskandinavien und wird von Hebungsgebieten gestreift.
Am Donnerstag wölbt sich der Rücken Richtung Britischen Inseln hin auf, so dass
bei uns die Höhenströmung leicht gen Nordwest dreht. Wir liegen entsprechend
weiter auf der warmen Seite der Frontalzone, wobei Tiefausläufer vor allem den
Norden und Osten beeinflussen. Sonst herrscht Hochdruckeinfluss.
Am Freitag erreicht der Resttrog aus dem eingangs erwähnten Abtropfprozess über
die Nordsee her Deutschland und leitet mit der Passage einer vorgelagerten
Kaltfront den Zustrom kühlerer Meeresluft ein.
Zum kommenden Wochenende gelangen wir zusehends unter die von Nordwest nach
Südost verlaufende Frontalzone, wobei sich der Schwerpunkt des tiefen Druckes
über Skandinavien nach Osten verlagert und immer kältere Meeresluft nach
Mitteleuropa gelangen kann. Wann genau dies eingeläutet wird und in welchem Maße
das passiert, ist aber noch fraglich. Bei stark auffrischendem Wind sollten die
Temperaturen vor allem ab Sonntag zurückgehen.
In der erweiterten Mittelfrist soll sich dann ein Höhenrücken von Westeuropa
nach Osten ausbreiten und bei uns zu einer Wetterberuhigung führen, wobei die
eingeflossene maritime Kaltluft zur Ruhe kommt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Im Großen und Ganzen simulierten die Vorläufe ähnlich, zumindest aus Sicht der
Großwetterlage, die mehr und mehr in Richtung Nordwest zyklonal tendiert.
Allerdings weisen die kurzen Wellen teilweise erhebliche Abweichungen auf. Mit
der Konsistenz hapert es demnach doch ziemlich, angesichts grundsätzlicher
Ähnlichkeit erscheint der aktuelle Lauf aber brauchbar zu sein. Für die
erweiterte Mittelfrist gilt das nicht.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Unsicherheiten zeigen sich auch bei Betrachtung der anderen globalen Modelle
GFs und ICON. So greift der Resttrog im ICON erst am Samstag über tropft dann
zur Adria hin ab, wobei sich zum Sonntag im Norden wieder eine Hochdruckzone
aufbaut, während der Süden am Rand des Adriatiefs in einer nordöstlichen
Strömung liegt. Davon wollen die anderen beiden Modelle überhaupt nichts wissen
und zeigen die westliche bis nordwestliche zyklonale Strömung. Die ICON Lösung
dürfte dabei unwahrscheinlich sein.
Wirkliche Alternativen bieten die anderen Modelle demnach nicht.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Anhand der Rauchfahnen einiger deutscher Städte stützen die Ensembles die
Aussagen des Hauptlaufs. Die Temperaturen in 850 hPa, aber auch das Geopotential
500 hPa gehen zurück, wenn auch mit größeren Unsicherheiten, die am ab Freitag
deutlich zunehmenden Spread sichtbar werden. Ab Freitag kommen zudem in der
Mitte und im Süden Niederschlagssignale hinzu, die im Norden die ganze Zeit
sichtbar sind.
Die Clusterung liefert bis +168h 5 Cluster mit dem Hauptlauf in Cluster 4. Alle
Cluster zeigen das abgetropfte Tief bis zum nächsten Wochenende und die
Hochdruckzone von der Labradorsee bis zur Iberischen Halbinsel. Was nordöstlich
davon in der Frontalzone passiert, liefert den Anlass für verschiedenen Cluster
und ist unsicher. Die meisten Cluster liefern Signale für eine negative NAO und
Blocking.
In der erweiterten Mittelfrist tendiert Cluster 1 zu einer Zonalisierung, im
Gegensatz zu Cluster 2, in dem auch der Hauptlauf liegt, der eine leichte
Beruhigung zeigt.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Im Wesentlichen dürften signifikante Entwicklungen auf den Wind zurückgehen.
Dieser frischt zunächst im Norden und im höheren Bergland zeitweise stärker auf,
zum Wochenende hin sind auch weiter südlich stärkere Böen zu erwarten, ohne das
eine wirkliche markante Sturmentwicklung erkennbar wäre. Auch wenn ab Freitag
vermehrt wieder Niederschläge auftreten, sollten diese meist keine Warnrelevanz
erlangen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mos Mix, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner