DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
14-09-2017 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 14.09.2017 um 10.30 UTC
Zunächst wechselhaft und kühl mit Schauern und einzelnen Gewittern. Ab Mittwoch
im Südwesten, ab Donnerstag auch im Osten wärmer und kaum noch Niederschlag.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 21.09.2017
Von Sonntag bis Dienstag liegt Deutschland im Einflussbereich eines anfangs bis
nach Westeuropa reichenden mitteleuropäischen Höhentiefkomplexes, das teilweise
bis zum Boden reicht. Dabei ist die eingeströmte kühle Meeresluft wirksam. Am
Dienstag kommt aber niedertroposphärisch zwischen einem sich über den Britischen
Inseln verstärkenden Azorenhochkeil und einem osteuropäischen Tief, das sich an
der Frontalzone bildet, eine leichte Nordwestströmung auf. Das ändert freilich
an dem wechselhaften und kühlen Wetter noch nicht viel.
Am Mittwoch zieht die Haupttrogachse zum äußersten Osten Deutschlands hin ab.
Auf den Norden greift aber noch ein Randtrog nebst Bodentief von der Nordsee her
über.
Dieses Tief soll am Donnerstag mit dann senkrechter Achse noch über dem
Nordosten liegen und großen Teilen Deutschlands auch Schauer bringen, wenn man
vom Südwesten einmal absieht. Am Freitag kommt es dann im Bereich eines von
Westeuropa heranschwenkenden Höhenrückens zur Wetterberuhigung, die im Osten
noch bis Samstag hält.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Bis Montag simuliert der neue EZMW-Lauf ähnlich wie die gestrigen Läufe. Dabei
ist wechselhaftes und kühles Wetter mit Schauern, aber auch etwas Sonnenschein,
zu erwarten.
Ab Dienstag gibt es kleine Unterschiede:
Der Höhentrog soll im neuen Lauf noch zäh über Deutschland liegen bleiben, so
dass in ganz Deutschland weitere Schauer möglich sind. Im alten Lauf von 00 UTC
sollte die Höhentiefachse abends bereits über der westlichen Ostsee und Polen
angelangt sein. Allerdings werden auch in dieser Version konvektive
Niederschläge in ganz Deutschland berechnet.
Am Mittwoch sollte im Lauf von gestern 00 UTC der Höhentiefkomplex nach Ost- und
Südosteuropa ziehen und von Westen her ein Höhenkeil nachrücken, dessen Achse
abends über der mittleren Nordsee liegt (Regenfälle werden dabei fast nur noch
in Süddeutschland berechnet). Im neuen Lauf liegt die Achse immer noch über dem
Osten Deutschlands und ein Randtrog soll nebst Bodentief von der Nordsee her auf
den Norden übergreifen.
Am Donnerstag soll im neuen Lauf dieses Tief mit nunmehr senkrechter Achsenlage
über dem Nordosten liegen und abgesehen von Südwestdeutschland werden Schauer
berechnet.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
GFS und GEM liefern heute eigentlich die größten Abweichungen zu EZMW. Dabei
zieht der Höhentiefkomplex bereits am Montag nach Südskandinavien und
Nordwestrussland ab und der Azorenhochkeil würde für Süddeutschland schon für
eine Wetterberuhigung sorgen. Fast so schnell ergibt sich auch beim chinesischen
Modell und bei NAVGEM die Beruhigung.
Bei ICON würde die Wetterberuhigung mit einem zur Nordsee gerichteten Höhenkeil
am Dienstag im Norden beginnen und am Mittwoch auch im Süden greifen. In der
DWD-Variante soll sich ein Höhenhoch über Skandinavien abnabeln und am
Mittwochabend würde die restliche Keilachse über Benelux liegen mit einer
Bodenhochdruckzone über Deutschland, die auch am Donnerstag wirksam wäre.
Bei GEM dauert der Hochdruckeinfluss bis zum Ende der erweiterten Mittelfrist.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse liefert bis zum 7. Tag 5 Cluster, in denen erst am Mittwoch
der Höhentrog von Deutschland recht langsam nach Osten wandert. Insofern sollte
man an diesem Tag zumindest im Osten und Südosten noch von wechselhaftem Wetter
ausgehen. Am Donnerstag setzt sich dann aber im 1., 2. Und 3. Cluster mit
insgesamt 32 Modelläufen der nach Mitteleuropa schwenkende Höhenrücken durch.
In der erweiterten Mittelfrist (bis Sonntag, 24.9.) gibt es nur noch 2 Cluster.
Die erste Lösung zeigt eine antizyklonale West- bis Südwestlage (31 Modellruns)
und im 2. Cluster bleibt ein Rest des Höhentiefkomplexes mit Zentrum über dem
östlichen bis südöstlichen Mitteleuropa bestehen, wobei im Osten und Südosten
Tiefeinfluss spürbar wäre.
Die EPS-Meteogramme zeigen von Sonntag bis Dienstag mit nur geringen
Schwankungen den kühlen Witterungsabschnitt mit Temperaturen zwischen 12 Grad im
Voigtland und bis 18 Grad an der Oder. Ab Mittwoch steigen die Tageswerte im
Südwesten, ab Donnerstag auch im Osten um 1 bis 4 Grad an.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Von Sonntag bis Dienstag sind bei geringen Luftdruckunterschieden angesichts
langsam ziehender Schauer und einzelner Gewitter isolierte Starkregenfälle
gering wahrscheinlich. Am Montag könnte ein Tief über Osteuropa mit geringer
Wahrscheinlichkeit im äußersten Osten zu Dauerregen führen.
Ab Mittwoch ist Starkregen unwahrscheinlich, jedoch steigt an der See die Gefahr
stürmischer Böen etwas an (West- bis Südwestlage ist möglich).
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EZMW-EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden