DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
12-09-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 12.09.2017 um 10.30 UTC
Allmählicher Übergang von Trog Westeuropa hin zu Trog Mitteleuropa. Dadurch
tagesganggesteuerte konvektive Entwicklungen in höhenkalter Luft wahrscheinlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 19.09.2017
Ein markanter Langwellentrog, der von Nordwestrussland über Skandinavien bis
nach Südspanien und ins nordwestliche Afrika reicht, prägt zu Beginn des
Mittelfristzeitraumes die synoptische Situation. Aufgrund der Vorgeschichte ist
kühle Meeresluft nicht nur im Bereich dieses Troges, sondern auch über ganz
Mitteleuropa und Teilen Osteuropas anzutreffen. Daran ändert auch die
südwestliche Höhenströmung, unter der Deutschland liegt, nichts, da die
Isothermen nahezu parallel dazu angeordnet sind. Die Frontalzone ist dabei weit
nach Süden verschoben und verläuft von Spanien Richtung Oberitalien und
Alpenraum nordostwärts. Dadurch können Niederschlagsgebiete an der Nordflanke
dieser Frontalzone entstehen, die immer wieder nach Südostbayern übergreifen.
Von Samstag zu Sonntag schnürt sich über Südengland oder Nordfrankreich ein
auffällig großes Höhentief aus dem Langwellentrog ab, das langsam ostwärts zieht
und mit seiner höhenkalten Luft mehr und mehr Raum bei uns gewinnt. Am Boden
bleibt dadurch in Deutschland die am Freitag ab der 2. Tageshälfte entstehende
flache Tiefdruckrinne erhalten. Sie wird im Laufe des Montags von Westen durch
einen schwachen Keil abgelöst, der sich, nachdem das Höhentief langsam ostwärts
weiter zieht, allmählich in der kühlen Luft aufbauen kann. Die Tiefdruckrinne
wird währenddessen Richtung Südschweden abgedrängt, wo sie als eigenständiges,
flaches Tief erscheint. Ein Ende der kühlen Witterung ist somit nicht erkennbar.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Übereinstimmung der letzten drei Modellläufe des ECMF ist bis zum Ende des
Vorhersagezeitraumes auffällig gut. In allen Vorhersagen manifestiert sich zu
Beginn ein mächtiger Langwellentrog, der sich von Nordwestrussland bis nach
Südspanien und Nordwestafrika erstreckt. Deutschland liegt dabei unter der
Vorderseite dieses Höhentroges, wobei zuvor schon kühle Meeresluft eingeflossen
ist und auch weitestgehend wetterbestimmend bleibt. Die Frontalzone läuft dabei,
weit nach Süden verschoben, von Südwest nach Nordost orientiert über Oberitalien
und den Alpenraum hinweg. Dadurch kommt es im Südosten Deutschland, das auf der
kalten Seite der Frontalzone liegt, immer wieder zu Regenfällen. Warnschwellen
werden dabei voraussichtlich aber nicht erreicht.
Auch die Umwandlung des mächtigen Langwellentroges von Samstag zu Sonntag in ein
abgeschlossenes Höhentief, das dann mehr und mehr nach Mitteleuropa vordringt,
kann ebenfalls als recht einheitliches Szenario präsentiert werden.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
GFS und ICON deuten ganz ähnlich wie ECMF auf einen anhaltend kühlen und
unbeständigen Witterungsabschnitt mit weit nach Süden verschobener Frontalzone
hin. Dabei ist die beschriebene Umwandlung des Langwellentroges in ein mächtiges
Höhentief, das zunehmend Einfluss auf unser Wetter gewinnt, bei ICON deutlicher
modelliert als bei GFS.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die hohe Verlässlichkeit der von den Modellen berechneten synoptischen
Situation drückt sich auch in der heutigen Clusterung aus. So liegt im Zeitraum
Freitag 00 UTC bis Samstag 00 UTC lediglich ein Cluster vor.
Im Zeitraum von Sonntag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC liegen 2 Cluster vor, wobei
Haupt- und Kontrolllauf in den mit 23 Membern besetzten Cluster 2 fallen. Der
Unterschied zu Cluster 1 besteht aber nur darin, dass sich dort am Dienstag 00
UTC über Mitteleuropa immer noch ein abgeschlossenes Höhentief mit Kern über
Norddeutschland befindet, während in Cluster 2 an der gleichen Position ein
Höhentrog befindet.
Die Rauchfahne für Offenbach zeigt hinsichtlich des Temperaturniveaus in 850 hPa
ein konstant niedriges Temperaturniveau von im Mittel 3 bis 5°C, , wobei das
Bündel an Lösungen nur am Sonntag auffächert mit einer allerdings nur sehr
geringen Zahl von Ergebnissen, die in eine "wärmere" Richtung tendieren.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
ECMF deutet für Montag am Alpenrand Wahrscheinlichkeiten um 25% für 24
-stündigen Niederschlag von mehr als 20 l/m² an. Aus Cosmo-Leps sind für Freitag
für das Nordseeküstengebiet Wahrscheinlichkeiten von 20 bis 30% für die gleichen
Mengen ablesbar.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMIX, EZMW-MOS, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer