DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

01-09-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 01.09.2017 um 10.30 UTC



Wetterberuhigung und wieder wärmer. Ab Wochenmitte wieder unbeständiger.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 08.09.2017


Das am Wochenende bei uns wetterbestimmende Höhentief wird zu Beginn der
Mittelfrist am Montag durch einen von Westen her nachfolgenden Höhenrücken
langsam nach Osten abgedrängt. Dabei beruhigt sich das Wetter zusehends und auch
im Bodendruckfeld formiert sich eine Hochdruckzone über Mitteleuropa. Die
frische Meeresluft erwärmt sich durch Absinken langsam und wird ab Dienstag von
Südwesten durch wärmere Luft ersetzt.
Der antizyklonale Einfluss ist aber wahrscheinlich nur von kurzer Dauer. Schon
am Mittwoch wird der Rücken wieder nach Osten abgedrängt und wir gelangen auf
die Vorderseite eines Kurzwellentroges über Westeuropa. Die zugehörige Kaltfront
greift im Tagesverlauf von Westen her mit Schauern und Gewittern auf Deutschland
über und leitet erneut die Zufuhr kühlerer, maritim geprägter Luftmassen nach
Mitteleuropa ein.
Dieser Kurzwellentrog, wie auch der vorlaufende Rücken, verlieren in der Folge
mehr und mehr an Struktur und kommen am Donnerstag - auch weil der Trog
Abtropftendenzen zeigt - nur noch langsam ostwärts voran.
Am nächsten Freitag könnte eine kurze Wetterberuhigung greifen, bevor sich die
Frontalzone beginnt vom Nordatlantik nach Mitteleuropa auszuweiten. Mit der sich
dann durchsetzenden Zonalisierung stünde dann ein wechselhafter und relativ
kühler Witterungsabschnitt an.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des IFS ist eingangs der Mittelfrist recht gut. Von einigen
Unschärfen betreffs des Timings ist der Abzug des Höhentiefs und die mit dem
übergreifenden Höhenrücken anstehende Wetterberuhigung unstrittig. Danach lässt
die Konsistenz aber deutlich nach. Am Mittwoch soll dem aktuellen Lauf zufolge
eine Kaltfront von Westen her übergreifen, die den Übergang markiert zu einem
unbeständigen und kühleren Witterungsabschnitt. Das wird aktuell deutlich
progressiver simuliert und auch die dann anstehende Zonalisierung, war in den
gestrigen Läufen nicht zu finden. Entsprechend verbleiben für den Wetterverlauf
der kommenden Woche noch einige Fragzeichen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die ersten Tage der nächsten Woche werden mit guter Übereinstimmung simuliert
und an der Wetterberuhigung und dem zunehmenden Hochdruckeinfluss zu Beginn der
Mittelfrist bestehen kaum Zweifel. Zur Mitte der nächsten Woche werden die
Unsicherheiten größer. GFS und ICON simulieren das Übergreifen der Kaltfront
nächsten Mittwoch langsam, als IFS. Nach ICON ist das auch erst in der Nacht zum
Donnerstag der Fall. Nachfolgend verstärkt sich im ICON, mit Abstrichen auch im
GFS wieder der antizyklonale Einfluss in Form einer Hochdruckbrücke über
Mitteleuropa, so dass IFS mit der zügigen Zonalisierung am Übergang zur
erweiterten Mittelfrist zunächst mal allein dasteht.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Ensembles bestätigen die bisher getätigten Aussagen. Bis Mittwoch stützen
die meisten Ensembleläufe die Aussagen des Hauptlaufs. Ab Mittwoch werden die
Unsicherheiten größer. Ein Teil der Members geht mit dem Hauptlauf konform, bzw.
simuliert die Kaltfront sogar noch etwas schneller, ein Teil zeigt ab Mittwoch
aber nur einen eher unwesentlichen Temperaturrückgang, will also von der
Kaltfrontpassage nichts wissen. In der erweiterten Mittelfrist stellen Haupt-
und Kontrolllauf bezüglich des Geopotentials und der 850 hPa Temperatur
Ausreißer am unteren Rand des Spektrums dar.
Im Zeitraum 120 bis 168h werden 4 Cluster gebildet, die alle in das Muster
"Blocking" sortiert werden. Der Hauptlauf liegt in Cluster 2, der mit 16 Member
genauso groß ist, wie Cluster 1. Cluster 1 simuliert die Abläufe aber etwas
langsamer bei uns und tendiert eher zum Abtropfen des Troges. Cluster 3 und 4
ähneln teilweise den gestrigen Lösungen, die damit wohl auch nicht vom Tisch
sind.
Für die erweiterte Mittelfrist werden zwar überwiegend zyklonale Szenarien
entwickelt, die Lösung des Hauptlaufs findet sich aber nur in Cluster 3 (13
Member) und ist somit nicht überbordend wahrscheinlich.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Hinweise auf signifikante Entwicklungen sind mittelfristig kaum zu finden. Ab
Wochenmitte dürfte mit Übergreifen des Troges die Wahrscheinlichkeit für
Gewitter wieder steigen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECM EPS, Mos Mix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner