Thema des Tages

07-08-2017 14:40

Hochsommer, quo vadis?

Liebhaber von Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen sollten
tunlichst den heutigen Montag noch ausgiebig für die verschiedensten
Außenaktivitäten nutzen. Die Bewohner der östlichen Landesteile haben
dafür auch noch am Dienstag und teils auch am Mittwoch Zeit, danach
geht die Temperatur aber unweigerlich auf Talfahrt und dichte Wolken
werden die Sonne immer mehr verdecken. Zudem wird es im Laufe dieser
Woche ausgesprochen wechselhaft mit Schauern, kräftigen Gewittern und
teils länger anhaltendem Regen. In den speziellen
Alpenwetterberichten wird für die hochalpinen Lagen Ende der Woche
sogar das Wort Schneefallgrenze Verwendung finden. Eine
abwechslungsreiche und damit für uns Wetterfachleute sehr
interessante Wetterwoche steht uns jedenfalls bevor.



Hochdruckgebiet KATJA, das sich mit seinem Schwerpunkt langsam von
Mittel- nach Osteuropa verlagert, sorgt am heutigen Montag bundesweit
für viele Sonnenstunden. Außerdem strömt aus Südeuropa wieder warme
Mittelmeerluft heran, die verbreitet für Temperaturen über 25 Grad
sorgen wird. Die Marke von 30 Grad wird allerdings nicht
überschritten, dafür hat die Luftmasse zunächst zu wenig
Wärmepotential.



Allerdings wird die Luft am Dienstag im Vorfeld einer sich von Westen
nähernden Kaltfront deutlich feuchter und der Tiefdruckeinfluss nimmt
zu. Das Resultat dieser Kombination sind schauerartiger Regen und
teils starke Gewitter, die am Vormittag bereits auf den Südwesten und
Teile des Westens übergreifen. In der Osthälfte wird es dagegen noch
einmal richtig warm, ein sogenannter "Heißer Tag" mit mehr als 30
Grad ist örtlich durchaus erneut möglich. Am Nachmittag breiten sich
die Schauer und Gewitter aber zunehmend auch nach Norden und Osten
aus, wobei vor allem im bayerischen Raum ein erhöhtes Risiko für
schwere Gewitter (Unwetter) besteht. Bevorzugt dort können diese
stellenweise mit heftigem Starkregen, Sturmböen und Hagel verbunden
sein.



Am Mittwoch strömt in den Westen ein Schwall frischer Meeresluft,
sodass dort ein Sommertag (das ist ein Tag mit mehr als 25 Grad)
nicht mehr erreicht wird. In den östlichen Landesteilen halten sich
hingegen noch die Reste der Warmluft, in der es erneut zu Schauern
und Gewittern kommen kann. Am Donnerstag erreicht die kühlere
Meeresluft schließlich die östliche Landesgrenze Deutschlands sowie
den Alpenrand. Damit ist der Temperaturtiefpunkt aber noch nicht
erreicht, denn am Freitag liegen die Höchstwerte im Süden vielerorts
unter 20 Grad. Für die Zugspitze wird von den Computermodellen für
diesen Tag ein Temperaturmaximum von 0 Grad simuliert, in den
Hochlagen der Alpen kann es daher durchaus bis auf 2500 m herab
Schneeflocken geben. Damit beträgt die Differenz der
Tageshöchsttemperatur zwischen Dienstag und Freitag mancherorts, vor
allem aber im südlichen Bayern, mehr als 15 Grad.



All jenen, denen diese Wetteraussichten nicht unbedingt zusagen, sei
aber Hoffnung zugesprochen: Ab Samstag könnte es wieder etwas wärmer
werden, wenngleich sich die Sonne den Platz am Himmel mit einigen
Wolken teilen muss. Aber seien Sie beruhigt: Selbst im Spätsommer und
Frühherbst sind durchaus noch sommerlich warme oder gar heiße Tage
möglich.


Mag.rer.nat. Florian Bilgeri
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.08.2017

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