DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
31-07-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 31.07.2017 um 10.30 UTC
Insgesamt wechselhaft und vor allem im Süden und Südosten teils kräftige
Gewitter, dort meist noch warm und schwül, nach Nordwesten hin mäßig warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 07.08.2017
Im Mittelfristzeitraum prägt eine eher zyklonal strukturierte west-südwestliche
Höhenströmung mit kurzwelligen Trog- und Keilanteilen das Wettergeschehen in
Mitteleuropa.
Dabei verläuft die Frontalzone quer über Deutschland, wobei sich ein
Temperaturgefälle ergibt mit höheren Werten im Süden und Südosten und
niedrigeren Werte im Nordwesten. Entsprechend gestaltet sich auch das von der
MOS-Statistik gelieferte Sonnenscheinangebot, nach dem sich höhere
Sonnenscheinwahrscheinlichkeiten für die Südosthälfte und vergleichsweise
niedrigere Werte für die Nordwesthälfte ergeben.
Allgemein resultiert ein hohes Risiko für Gewitter mit Starkregen und Sturmböen,
mit lokaler Unwettergefahr im Süden und Südosten.
Freitag/Samstag wir vorübergehend eine leicht indifferente Höhenströmung
simuliert, so dass sich für weite Landesteile mit vorsichtiger Zurückhaltung
auch einmal von einer leichten Beruhigung der Niederschlagsaktivität ausgegangen
werden kann. Ausgenommen davon sind wahrscheinlich die alpennahen Regionen.
Das Temperaturniveau geht im Verlauf des Zeitraums "peu a peu" zurück, wobei
der äußerste Südosten im Laufe des Wochenendes auch mal wieder kurzzeitig in den
Genuss der Tropikluft kommen kann.
In der erweiterten Mittelfrist(Dienstag, Mittwoch) dreht die Höhenströumg über
Deutschland mit Annäherung und späteren Übergreifens eines sich amplifizierenden
westeuropäischen Langwellentroges über Deutschland vorübergehend auf Süd zurück,
wobei sich die Frontalzone unter Verschärfung der thermischen Gegensätze in eine
mehr süd-nördliche Richtung aufsteilt.
Mit dem Anzapfen präfrontal feuchtwarmer Tropikluft steigt dabei das
UNWETTEPOTENTIAL zumindest über der Südosthälfte Deutschlands noch einmal
deutlich an, worauf auch die Niederschlagsprognose des ECM reagiert.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Auch der neue ECM-Lauf folgt im Wesentlichen der Spur der vorangegangenen Läufe.
Die Konsistenz kann daher zunächst als gut eingeschätzt werden. Unsicherheiten
bestehen darin, inwieweit Reste der Subtropikluft am Wochenende noch im Südosten
verbleiben oder abgedrängt werden.
Deutlichere Differenzen ergeben sich erst zu Wochenbeginn und im erweiterten
Mittelfristzeitraum, wo ein vom Ostatlantik und Westeuropa nachfolgender
Höhentrog deutlich stärker amplifiziert, mit dem Resultat einer sich ostflankig
über Deutschland markant aufsteilenden zyklonalen südlichen Höhenströmung.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die vorfliegenden operationellen Modelle simulieren zunächst eine ähnliche
Entwicklung. Auch hier ist die Unschärfe in der Ausprägung der Frontalzone im
Südosten gegeben: Sonntag bis Dienstag scheint im Südosten ein Kampf der
Luftmassen stattzufinden. Nach Abdrängen der Tropikluft am Sonntag bei ICON und
GFS aus Deutschland, scheint diese zumindest nach GFS am Dienstag kurzzeitig
noch einmal mit "Bravour" in den Südosten zurückzukehren.
Das Temperaturregime ist daher ab Sonntag im Südosten als unsicher
einzuschätzen!
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Rauchfahnen des EZMW-EPS zeigen meist eine durch Schwingungen geprägten
Verlauf der Temperaturkurven, die bis Sonntag/Montag einen leichten Abwärtstrend
zeigen, am Dienstag aber noch einmal einen möglichen kurzzeitigen Anstieg
andeuten.
Diese Schwingungen sind im Nordwesten und Norden allerdings nur marginal
ausgeprägt, da dort die Temperaturen von Freitag bis Montag auf einer lang
gestreckten Talsohle zu liegen kommen. Hier scheint also ein vergleichsweise
kühler Witterungsabschnitt auf der kälteren Seite der Frontalzone relativ sicher
zu sein!
Bis Sonntag hält sich die Schwankungsbreite der Temperatur in Grenzen, dann
weitet sich jedoch das Spektrum recht deutlich.
Zwischen höheren Werten der Niederschlagssignaldichte am Donnerstag und dann
wieder ab Sonntag/Montag, ergibt sich für die Tage Freitag und Samstag ein
relatives Minimum.
Der Geopotentialverlauf erfolgt bei geringer Bandbreite des Spektrums zunächst
auf recht hohem Niveau, ab Sonntag/Montag kündigt dann ein leichtes Absinken der
Kurven den wahrscheinlich von Westen heranrückenden Langwellentrog an.
Die Aussagen des ENS-GFS sind bezüglich des Temperaturverlaufs nicht
grundsätzlich anders. Ganz im Süden verbleibt das Ensemblemittel auch in der
leichten Absinkphase oberhalb des Klimamittels, in der Mitte liegt es etwa im
Bereich des Klimamittels und im Norden etwas unterhalb des jahreszeitlichen
Erwartungswertes.
Die Beruhigungsphase am Freitag und Samstag hinsichtlich des
Niederschlagsverlaufs kommt im Süden und Südosten nicht zum Tragen.
Nach der Großwetterlagenklassifikation des EZMW-EPS nach Dr. PAUL JAMES
dominiert bis einschließlich Donnerstag "Südwest zyklonal",
danach tritt "Trog Westeuropa" in den Vordergrund, ergänzt durch "West zyklonal"
und "Südwest zyklonal".
Das CLUSTER-Szenario 120-168 h liefert interessanterweise nur ein einziges
CLUSTER, mit einer teils leicht zyklonal konturierten, teils indifferenten
südwestlichen Höhenströmung, dabei befindet sich der Südosten mehr im
Einflussbereich der Warmluft, der Nordwesten im Einflussbereich gemäßigter
maritimer Luft.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Donnerstag gibt es für große Bereiche Deutschlands bei hohen labilitäts-und
Flüssigwasserwerten ein hohes Potential für starke Gewitter mit lokaler
Unwettergefahr. Freitag/Samstag zieht sich diesbezüglich das Unwetterrisiko zu
den Alpen hin zurück.
Donnerstag simulieren die deterministischen Modelle allesamt im Bergland
Stürmische Böen Bft 8, COS-LEPS liefert Freitag an der Nordsee eine hohe
Wahrscheinlichkeit für Böen Bft 8.
EFI setzt für Donnerstag im Südosten noch einmal hohe Signale für übermäßige
hohe Temperaturen(Faktor 0.7 bis 0.8)
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-EZMW, EPS-EZMW, MOS-MIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel