DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
14-07-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 14.07.2017 um 10.30 UTC
Sommerlich warm bis heiß. Zunächst nur vereinzelt Regen, ab Wochenmitte vermehrt
Schauer und teils kräftige Gewitter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 21.07.2017
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Montag dominiert zwar in
weiten Teilen des Landes Hochdruckeinfluss, der Norden und Teile der Mitte
werden aber noch von einer Kaltfront eines Tiefs über Nordskandinavien
beeinflusst. Sie bringt dort gebietsweise noch etwas Regen. Zudem gelangt
rückseitig der Front nochmal ein Schwall kühler Meeresluft in den Norden des
Landes. Im Süden und Südwesten hingegen kann sich die Luft bei reichlich
Sonnenschein auf sommerliche Werte erwärmen.
Am Dienstag gelangen wir zunehmend in den Einflussbereich eines Höhenrückens,
der sich ausgehend vom westlichen Mittelmeerraum über Deutschland hinweg bis in
das Nordmeer aufwölbt. Auch im Bodenniveau bleibt der Einfluss eines Hochs mit
Schwerpunkt über der Nordsee und Mitteleuropa überwiegend wetterbestimmend,
wobei im Bereich der nördlichen Mittelgebirge noch letzte Reste der Kaltfront in
Form von Wolken und geringfügigem Regen zu finden sind.
Zunehmend von Interesse für die Wetterentwicklung wird ein Tiefdruckgebiet mit
Kern über der Biskaya. Auf dessen Vorderseite wird warme bis heiße Luft nach
Deutschland geführt, sodass im Südwesten gebietsweise Temperaturen über 30 Grad
zu erwarten sind. Im Norden bleibt es zunächst noch kühler. Mit der allmählichen
Verlagerung des Tiefs Richtung Norden setzt im äußersten Westen und Süden des
Landes Druckfall ein, sodass an den Alpen und im südwestlichen Bergland die
Neigung zu örtlichen Schauern und Gewittern zunimmt.
Am Mittwoch verlagert sich die Achse des Höhenrückens Richtung östliches
Mitteleuropa, sodass wir zunehmend auf die Vorderseite eines Langwellentroges
vor Westeuropa gelangen. Das Bodentief verlagert sich über England hinweg
Richtung Nordsee, wodurch auch die Warmluft noch weiter nach Norden vorankommt.
Entsprechend wird es hierzulande überall sommerlich warm, in der Mitte und im
Süden auch heiß. Allerdings entwickeln sich im Tagesverlauf in der zunehmend
instabilen Luftmasse vermehrt Schauer und teils kräftige Gewitter.
Am Donnerstag schwenkt der westeuropäische Höhentrog Richtung Nordsee und das
Bodentief zieht über die Nordsee hinweg Richtung Südskandinavien. Am Abend
greift schließlich die Kaltfront des Tiefs von Nordwesten auf Deutschland über.
In Verbindung damit und vorderseitig in der warmen bis heißen Luftmasse kommt es
zur Entwicklung teils kräftiger Schauer und Gewitter.
In der Nacht zum Freitag und am Freitag kommt die Kaltfront noch etwas weiter
landeinwärts voran, bevor sie über der Mitte aufgrund einer Wellenbildung ins
Schleifen gerät. Entsprechend bleibt die zu kräftigen Gewittern neigende
Luftmasse im Süden und Teilen des Ostens erhalten, während in den Norden und
Nordwesten etwas kühlere Luft einsickert.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz der jüngsten EZMW Modellläufe kann bis Mittwoch als sehr gut
bezeichnet werden.
Ab Mittwoch wird die Konsistenz im Vergleich zum gestrigen 00 UTC Lauf des EZMW
hinsichtlich der Frontpassage schlechter. Denn die Kaltfront greift nun deutlich
rascher von Nordwesten auf Deutschland über, wobei dies bereits im gestrigen 12
UTC Lauf der Fall war. Nach dem gestrigen Lauf hätte dies erst im Laufe des
Freitags bzw. in der Nacht zum Samstag passieren sollen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Der Modellvergleich zeigt bis einschließlich Mittwoch keine signifikanten
Unterschiede.
Nachfolgend zeigen zwar GFS, ICON und EZMW einen zunehmend zyklonalen Einfluss
auf unser Wetter, Unterschiede gibt es aber bezüglich der Frontpassage und der
Ausprägung des von Westen hereinschwenkenden Höhentroges.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt bezüglich der Temperaturentwicklung einen
eindeutigen Trend nach oben bei relativ geringem Spread, wobei der Höhenpunkt am
Mittwoch erreicht wird. Ab Mittwoch nehmen auch die Niederschlagssignale
deutlich zu, wobei der Hauptlauf das Niederschlagsmaximum erst am Freitag in
Verbindung mit der wellenden Front zeigt, während die Ensemblemember am Mittwoch
und Donnerstag auf eine erhöhte Niederschlagsaktivität hinweisen. Insofern
bestehen bezüglich der Frontpassage noch Unsicherheiten.
Die Clusterung des EZMW besitzt für den Zeitraum von t+ 72 bis 96 Stunden drei
Cluster, wobei für Deutschland keine signifikanten Unterschiede zu erkennen
sind.
Von Mittwoch bis Freitag sind zwei Cluster vorhanden. Unterschiede sind vor
allem bezüglich der Ausprägung des Troges über Westeuropa bzw. der Nordsee zu
finden. Bezüglich der Frontpassage ergeben sich daraus aber keine weiteren
Erkenntnisse.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Dienstag sind nur an den Alpen und im südwestlichen Bergland einzelne
kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel zu erwarten. Im Südwesten nimmt die
Wärmebelastung zu.
Von Mittwoch bis Freitag entwickeln sich vermehrt kräftige Schauer und Gewitter
mit Starkregen, Hagel und Sturmböen, wobei diese auch unwetterartig ausfallen
können. In der Mitte und im Süden muss mit einer teils hohen Wärmebelastung
gerechnet werden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger