DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

07-05-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 07.05.2017 um 10.30 UTC



Meist unbeständig bei ansteigenden Temperaturen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 14.05.2017


Am Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums liegen wir auf der Westseite
eines Langwellentroges, der sich von Skandinavien über Mitteleuropa bis nach
Griechenland erstreckt. Zwischen diesem Trog und einem Höhentief westlich der
Iberischen Halbinsel hat sich über Frankreich ein Keil aufgewölbt. Diese
Entwicklung stützt eine schwache Hochdruckbrücke über uns. So bleibt es am
Mittwoch abgesehen von einigen Schauern im Nordosten und im Südosten trocken und
mit 11 bis maximal 19 Grad recht kühl. Am Donnerstag überquert uns die Achse des
Hochkeils. Das Höhentief über im Südwesten wird von einem Trog eingefangen,
wandert ostwärts und erreicht mit seiner Achse die Iberische Halbinsel. Auf
seiner Vorderseite kommt ein Frontensystem über Frankreich östlich voran. Sein
Niederschlagsband erreicht aber im Tagesverlauf schon die Westhälfte. Aufgrund
der einsetzenden südwestlichen bis südlichen Höhenströmung kommen wärmere
Luftmassen zu uns. In Süddeutschland steigt die Temperatur in 850hPa auf über 10
Grad an. Dahingegen liegt über dem Nordosten, am Rand des Troges die T850 immer
noch bei 0 Grad. Am Freitag kräftigt sich der Keil über aus noch etwas, sein
Achse wandert aber nach Osten ab. Das Niederschlagband der Fronten erreicht auch
den Osten und vor allem im Süden und in der Mitte muss am Nachmittag und Abend
mit Gewittern gerechnet werden. Zumindest in der Südwesthälfte steigen die
Temperaturen am Freitag auf über 20 Grad an.
Am Samstag greift ein Randtrog auf uns über. Dies stützt die Entwicklung eines
Bodentiefs über dem Westen Deutschlands. Das Tief verlagert sich nach
Norddeutschland und schwächt sich ab. Es sorgt für einen insgesamt recht
unbeständigen Tag mit Regen, Schauern und Gewittern. Am Sonntag verliert der
Trog an Kontur. Im Norden liegt aber noch eine Tiefdruckrinne und eine darin
eingebettete Luftmassengrenze, die kühlere Luft im Norden von milderer Luft im
Süden trennt. In der Folge bleibt es auch am Sonntag meist recht unbeständig mit
Schauern und gebietsweise auch Gewittern. Die Temperaturen liegen bei 16 bis 22
Grad.

In der erweiterten Mittelfrist ab Montag sorgt ein flaches Höhentief über dem
Norden und der Mitte Deutschlands für Fortdauer der unbeständigen Witterung mit
Schauern und Gewittern.

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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Insgesamt besteht eine recht gute Übereinstimmung zwischen den Vorläufen und dem
aktuellen Lauf des IFS. Prognoserelevante Unterschiede sind im mittelfristigen
Vorhersagezeitraum nicht zu erkennen. Erst in der erweiterten Mittelfrist ab
Montag zeigen sich dann doch Unterschiede. Das Höhentief über Deutschland wird
vom Vorlauf so nicht prognostiziert. Stattdessen simuliert der Vorlauf schon am
Dienstag dann den Vorstoß eines kräftigen Keils, der sich im aktuellen Lauf sich
erst zum Mittwoch hin andeutet.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die Entwicklung der Wetterlage wird von den anderen globalen Modellen recht
ähnlich simuliert. Prognoserelevante Unterschiede sind dabei nicht zu erkennen.

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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EZMW Clusteranalyse liefert in den Cluster 72-96, 120-168 und 192-240
jeweils nur einen Cluster. Die Rauchfahne von 51°N/10°E zeigt einen kräftigen
Anstieg der T850 von Dienstag bis Freitag. Danach sinkt die Temperatur wieder
leicht ab. Auch das Geopotential steigt ab Mittwoch leicht an, wobei die
Streuung recht gering ist. Bis Donnerstag bleibt es meist trocken und erst am
Freitag und am Wochenende gibt es Signale für Niederschläge. Einzelne Cluster
zeigen dann aber auch kräftige Signale mit bis zu 18mm/6h, ein Hinweis auf
konvektive Ereignisse.

Auch GEFS liegt auch auf dieser Linie. Markant ist hier vor allem der doch
deutlich zu kühle Abschnitt Anfang der Woche (im kurzfristigen
Vorhersagezeitraum), bei dem die Temperatur in 850hPa bis zu 8K unter dem Mittel
1981 bis 2010 liegt.

Insgesamt liegen die Ensembles auf der Linie, die vom deterministischen
Hauptlaufs des Modells vorgezeichnet wurde.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Bis Freitag zeigt EFI keine Signale für ein signifikantes Wetterereignis. Am
Samstag besteht nach EFI vor allem im Bereich der Ostseeküste die Gefahr von
Sturmböen, was auch von den Ensembles gestützt wird. Einen Hinweis auf ein
mögliches markantes Niederschlagsereignis gibt es nicht. Allerdings signalisiert
die Wetterinterpretation für Freitag und Samstag die Gefahr von Gewittern.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. **